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Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Titel: Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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er mit Sicherheit
überwältigend wirken. Auf Fotografi en erschien er
viel zu perfekt, um wahr zu sein. Doch in natura
verliehen seine animalische Anziehungskraft und seine unverhohlene Männlichkeit diesem Gesicht
eine rauhe Natürlichkeit.
    Sie würde Jen vorschlagen, so viel wie möglich
im Fernsehen zu machen. Die Leute mussten ihn
erst einmal auf diesem Wege kennenlernen. Und
anschließend – darauf ging sie jede Wette ein –
würden sie bei jedem Foto von ihm, das ihnen aus
einem Magazin, einer Zeitung oder von einer riesigen
Plakatwand entgegenlächelte, immer auch
an die starke Persönlichkeit denken, die hinter
diesem Gesicht steckte und die sie bereits aus Werbefi
lmen kannten. Und aus Kinotrailern, fügte sie
im Geiste hinzu.
    »Also gut«, wiederholte sie, als ihr auffi el, dass sie
ihn anstarrte und er ihren Blick mit unverblümter
Belustigung erwiderte.
    Großartig. Sie sollte eigentlich seine Ratgeberin und
Mentorin sein, die Frau, die aus ihm das perfekte
Gesicht, die Stimme und den Körper für Crane Surf
and Boogie Boards machen sollte – und er hielt sie
für eine Witzfigur.
    Da sie sich ziemlich sicher war, dass nun alle ihre
Körperteile wieder an Ort und Stelle saßen, gab
sie ihm sein Jackett zurück. Sie fühlte sich ihm
gegenüber im Nachteil, weil sie immer noch saß
und zu diesem Mann hinaufblicken musste, der wirklich viel größer war, als sie angenommen hätte.
Also stand sie auf und bemühte sich dabei, auf
den gefährlich hohen Hacken nicht zu auffällig zu
schwanken.
    »Sie müssen müde sein«, erklärte sie förmlich, wäh -
rend sie neben ihm herstöckelte. Sie ahnte, dass er
sich sehr zusammennehmen musste, um genauso
langsam zu gehen wie sie. Hätte Sonia ihr nicht
wenigstens erlauben können, dass sie ihre eigenen
Schuhe trug?
    »Nein. Mir geht es gut. Ich habe im Flieger geschlafen.
«
    »Oh.« Sie geriet ein wenig ins Stocken – das brachte
sie nun aus dem Konzept. Eigentlich war sie davon
ausgegangen, dass er sofort ins Hotel fahren
wollte, um etwas Schlaf nachzuholen. »Wir sollten
trotzdem erst einmal im Hotel einchecken.«
    »Alles klar. Und danach kann es meinetwegen mit
der Arbeit losgehen.«
    »Ich habe ehrlich gesagt nicht vorgehabt, vor morgen
zu beginnen.«
    »Das ist auch gut. Dann werde ich mich eben ein
bisschen umsehen.«
    Sie nickte. »Ich kann Ihnen einen Wagen und einen
Fahrer organisieren.«
    Er blickte sie an, als hätte sie ihre Brüste schon wieder raushängen lassen. »Ich habe zwei gesunde
Beine. Ich werde zu Fuß gehen.«
    »Aber verlaufen Sie sich nicht.« Er war schließlich
Gold wert. Es waren bereits Pläne gemacht und
Kampagnen erdacht worden, die auf sein Image zugeschnitten
waren. Wenn er in die falsche Gegend
geriet und ermordet wurde, wäre sie ihren Job los.
    »Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Ich kann
schon auf mich aufpassen«, entgegnete er.
    Lise fi el auf, dass er über eins neunzig groß war
und aussah, als würde er Bodybuilding betreiben.
Trotzdem – sie sollte an seiner Seite bleiben und
mit ihm zusammen auf Erkundungstour gehen.
    Aber nicht in diesen Schuhen.
    »Wo ist Ihr restliches Gepäck?«, fragte sie, als sie
bemerkte, dass er nur eine Tasche hatte, die teuer
und neu wirkte, und einen ziemlich abgenutzten
Rucksack.
    »Das ist alles.«
    »Oh«, sagte sie schwach. Also war er nicht nur ausgesprochen
männlich, sondern reiste auch noch
mit leichtem Gepäck. Zwei Überraschungen. Sie
hoffte nur, dass ihr weitere Überraschungen erst
einmal erspart blieben. Für heute hatte sie die
Grenzen dessen, was sie aushalten konnte, jedenfalls
erreicht – da war sie sich ziemlich sicher.
    »Schön hier«, bemerkte er, als sie vor dem Hotel
hielten.
    »Es freut mich, dass es Ihnen gefällt. Immerhin
wird es eine ganze Zeitlang Ihr Zuhause sein.«
    Während sie ihn anmeldete, stand er widerspruchslos
hinter ihr und wartete geduldig. Schweigend
fuhren sie anschließend mit dem Lift hinauf in das
sogenannte »Executive Level« des Hotels, einem
Bereich, in dem der Gast besondere Annehmlichkeiten
genießen konnte. Lise führte ihn zu seiner
Suite. Als Steve das Zimmer betrat, sagte er nicht
mehr: »Schön hier.« Eigentlich sagte er überhaupt
nichts mehr. Wortlos ging er zweimal durch die gesamte
Suite, öffnete dann die Schiebetür zum Balkon und bewunderte einen Moment lang die Aussicht.
»Ist alles in Ordnung?«
    »Das alles hier ist für mich allein?«
    Sie nickte.
    »Es ist riesengroß«, stellte er fest.
    Steve sah, wie Lise sich

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