Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen
klingelte das Telefon auf ihrem Schreibtisch.
Und weil sie in Gedanken versunken war,
in Erinnerungen schwelgte und schlicht vergessen
hatte, dass sie gerade in einem Meeting mit Anton
steckte, nahm sie den Hörer ab.
»Lise«, sagte er. Nur dieses eine Wort.
»Steve?« Ihr Herz pochte wild.
Hastig rechnete sie aus, dass er sich inzwischen auf
dem Weg nach Hawaii befi nden musste. Rief er sie
aus dem Flugzeug an?
»Ich brauche jemanden, der mich vom Flughafen
abholt. Und ich habe mich gefragt, ob du Zeit hättest.
«
Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf durcheinander.
Flughafen? »Welcher Flughafen?«
»San Francisco«, erwiderte er mit dem Hauch eines
Lachens.
»Was ist passiert? Ist dein Flug gestrichen worden?
Hat er Verspätung?«
»Nein. Der Flieger ist rechtzeitig gestartet. Aber
ohne mich.«
Sie schluckte.
Mit einem unwilligen Murren nahm Anton ihr den Vorabdruck aus den Händen, bevor sie ihn
mit ihren klammen Fingern noch ruinierte.
»Ich komme dann später noch einmal wieder«,
sagte er, ging hinaus und schloss die Bürotür hinter
sich.
»Warum warst du nicht an Bord?«
»Tja, ich weiß es nicht genau. Ich glaube, ich brauche
ein wenig Zeit, um das herauszufi nden.«
»An
an wie viel Zeit hast du dabei gedacht?«
»So lange, wie es eben dauert.«
Für immer. Mit einer solchen Frage kann man sich
sein ganzes Leben lang beschäftigen, schoss es Lise
durch den Kopf. In der Zeit konnte so vieles geschehen.
Es gab Crane, die Schauspielerei, wenn
Steve dazu Lust hatte, die Universität, falls er immer
noch davon träumte, Ingenieur zu werden. Sie
könnten Zeit in den Staaten und Zeit in Australien
verbringen. Wenn sie einander nur genug liebten,
war alles möglich.
»Bist du noch am Apparat?«
»Ja. Entschuldige. Du hast mich ein bisschen überrascht.
«
Warum konnte sie nur einen ihrer Schuhe fi nden?
Sie hatte sie kurz zuvor ausgezogen, und nun ertasteten
ihre suchenden Zehen unter ihrem Schreibtisch
nur einen.
»Also, kommst du zum Flughafen und holst mich
ab?«
»Ja, falls ich irgendwann meinen zweiten Schuh
wiederfi nden sollte.«
Er lachte leise. »Leih dir doch Sonias High Heels.
Und vielleicht borgt sie dir auch ihr Kleid, wenn
du schon einmal dabei bist.«
»Ich kann nicht glauben, dass du
«
Aber er unterbrach sie lachend: »Ich liebe dich.«
Was gab es noch mehr zu sagen?
Impressum
Dieser Roman erschien erstmals 2004 unter dem Titel
Surfer Boy im Sammelband Bad Boys Down Under
bei Kensington Books, New York.
Copyright © 2004 by Nancy Warren. Published by Arrangement with
KENSINGTON PUBLISHING CORP., New York, NY, USA.
Copyright © 2009 für die deutschsprachige Ausgabe
bei Knaur Taschenbuch.
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf auch teilweise
nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Michael Meyer
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Jupiter Images
Satz: Adobe InDesign im Verlag
ISBN 978-3-426-55385-5
ebook Erstellung - Dezember 2009 - TUX
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Ende
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