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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Jahren gebraucht gekauft hatte. Sie war also zu Hause.
    Kara nahm ihre beiden Reisetaschen und trug sie ins Haus, dessen Tür einladend offen stand und über der ein Schild verkündete, dass sich hier »Caitlin MacLeod’s Bed & Breakfast« befand. Ihre Mutter stand hinter dem Tresen im Eingangsbereich und sprach mit einem Mann.
    »Kein Problem, Mr Schuster. Ich mache Ihnen die Rechnung für heute Nachmittag fertig. Dann können Sie morgen früh abreisen, wann Sie möchten. Ich stelle Ihnen Frühstück zum Mitnehmen bereit.«
    Der Mann bedankte sich mit deutlichem Akzent und stieg die Treppe hinauf zu den vier Gästezimmern. Als Karas Vater damals gestorben war, hatte ihre Mutter sein Boot verkauft, für das Geld dieses Haus erworben und es zu einer Pension für Feriengäste eingerichtet. Sie und Kara hatten sich in drei Zimmern im Erdgeschoss eingerichtet, die zahlenden Gäste bekamen das Obergeschoss.
    »Hi Mom.«
    Das Gesicht ihrer Mutter strahlte, als sie Kara sah, und sie kam mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. »Kara! Was für eine Überraschung! Was führt dich denn hierher? Und warum hast du nicht Bescheid gesagt, dass du kommst?«
    Sie umarmte ihre Mutter. »Meine Abreise war etwas überstürzt. Davon abgesehen bin ich dienstlich hier und habe nach Ende meiner Mission einen Urlaub befohlen bekommen. Mein Zimmer ist doch noch frei?«
    Ihre Mutter gab ihr entrüstet einen Klaps auf den Kopf. »Selbstverständlich! Am besten du richtest dich erst mal in deinem Zimmer ein und machst dich frisch. Ich koche inzwischen Tee, und dann reden wir. Du musst mir alles erzählen!«
    »Werde ich, Mom. Versprochen.«
    »Hast du Hunger?«
    Kara schüttelte den Kopf. »Aber falls du zufällig ein paar von deinen Schinkensandwiches vorrätig hast, sage ich nicht Nein.«
    Ihre Mutter zwinkerte ihr verschwörerisch zu. »Ich sehe mal nach.« Was nichts anderes hieß, als dass sie für Kara Sandwiches machen würde.
    Kara trug ihre Taschen in ihr altes Zimmer, das jedes Mal unverändert auf sie wartete, und war froh, wieder einmal hier zu sein. Sie hatte ein besonders inniges Verhältnis zu ihrer Mutter. In ihrer Gegenwart fühlte sie sich auch heute noch geborgen und beschützt wie ein Kind. Obwohl oder vielleicht gerade weil sie Kara immer die größtmöglichen Freiheiten gelassen hatte. Nach der herzlichen Begrüßung und dem intensiven Gefühl von Vertrautheit, das damit einherging, erschien ihr Jarods Vermutung absurd, Kara könne adoptiert sein. Andererseits ...
     
    Eine halbe Stunde später saß sie mit ihrer Mutter im Wohnzimmer bei Tee und Sandwiches zusammen, und Kara berichtete, mit welchem Auftrag Dr. Mortimer sie hergeschickt hatte. »Ich werde also Mr Muirs Nachlass morgen in Ullapool sichten und nach Edinburgh schicken«, beendete sie die Beschreibung ihres Auftrags. »Und weshalb ich so überstürzt aufgebrochen bin ...« Sie zögerte und scheute sich, ihrer Mutter die Wahrheit zu sagen. »Ich schlafe schlecht in letzter Zeit. Sehr schlecht. Deswegen bin ich ständig übermüdet und habe schon ein paar Mal verschlafen. Das hat Dr. Mortimer veranlasst, mich beinahe persönlich ins Auto zu werfen und auf den Weg zu schicken.«
    Ihre Mutter strich ihr liebevoll über das Haar. »Dann brauchst du wirklich Urlaub.« Sie blickte Kara aufmerksam an und spürte – wie immer –, dass sie noch etwas auf dem Herzen hatte. »Hast du immer noch Liebeskummer wegen diesem Ben?«
    »Mehr oder weniger.« Sie sah ihrer Mutter in die Augen – blaue Augen. Und hatte nicht auch ihr Vater blaue Augen gehabt? »Mom, bin ich adoptiert?«, platzte es aus ihr heraus.
    Ihre Mutter wurde kreidebleich und fasste sich an die Brust. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Weil ich ein Wechselbalg bin?« Kara brach in Tränen aus.
    »Ach, Kind!« Ihre Mutter nahm sie in die Arme, streichelte ihr Haar und wiegte sie tröstend hin und her.
    Kara weinte sich an ihrer Schulter aus, ehe sie ihr alles berichtete: von den Träumen, dem Angriff auf sie und dass sie die Angreifer mit ihren bloßen Händen verbrannt hatte. Nur dass sie die Nacht mit Jarod verbracht hatte, behielt sie für sich. Schließlich sah sie ihre Mutter flehentlich an.
    »Bitte, Mom, sag mir die Wahrheit. Habt ihr mich adoptiert? Oder bin ich wirklich ein – ein Wechselbalg?«
    »Nein, Kara, nein. Das ganz gewiss nicht. Obwohl ...« Ihre Mutter seufzte tief. Sie legte die Hand an Karas Wange und streichelte sie. »Ich habe bei Gott geschworen, dir das niemals zu sagen. Aber in

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