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Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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die sich im Recht sieht, andere Hexenzirkel zu zerstören und zu plündern, nur weil sie keine Woodbanes sind. Ein einziger solcher Hexenzirkel kann uns anderen das Leben auf lange Zeit zur Hölle machen. «
    Er sprach von den schrecklichen Dingen, die Ciaran getan hatte, und bei dem Gedanken an die vielen Menschen, die er auf dem Gewissen hatte, lief es mir kalt den Rücken runter. Mein Vater war ein Mörder. Ich tat gut daran, Angst davor zu haben, mit ihm allein zu sein. Am Ende ging es mir durch Hunters Worte nicht besser – aber ich wusste auch nicht, ob das überhaupt seine Absicht gewesen war. Er fuhr mich zurück zur Schule, wo mein Auto stand, und wie vorhin während der Fahrt zu sich nach Hause schwiegen wir.
    » Morgan « , sagte er, als ich aussteigen wollte. Ich sah ihn an, seine grünen Augen schimmerten im matten Glühen der Armaturenbrettbeleuchtung. » Es ist nicht zu spät, es dir anders zu überlegen. Niemand wäre enttäuscht von dir. «
    Angesichts seiner Besorgnis zog mein Herz sich schmerzlich zusammen. » Es ist zu spät « , sagte ich düster und nahm meinen Rucksack. » Ich wäre enttäuscht von mir. Und wenn du ehrlich wärst, würdest du zugeben, dass du auch enttäuscht wärst. «
    Er sagte nichts und ich stieg aus und ging zu meinem Wagen.

14
    Vater
    Bruder Colin, Du würdest mich kaum wiedererkennen. Ich habe seit letzten Herbst fast vierzig Pfund abgenommen. Ich kann weder essen noch schlafen. Ich habe mich aufgegeben, ich bin verloren. Gott hat beschlossen, dass ich auf Erden für meine Sünden büßen soll sowie auch im Fegefeuer, das mich erwartet.
    – Bruder Sinestus Tor an Colin, Februar 1771
    Als ich am Dienstagmorgen in Das Boot steigen wollte, um zur Schule zu fahren, fand ich auf dem Sitz ein Buch. Ich war mir sicher, dass ich das Auto am Abend abgeschlossen hatte, und außer mir hatte niemand einen Schlüssel. Mit bösen Vorahnungen setzte ich mich auf den Fahrersitz und nahm das Buch in die Hand. Es war groß und in abgegriffenes schwarzes Leder gebunden. Der Titel stand in fast abgeblättertem Gold auf dem Umschlag: Historischer Abriss über das Leben der Wodebaynes.
    Ich drehte das Buch von einer Seite zur anderen und blätterte in den bröseligen sandfarbenen Seiten. Keine Notiz, die mir verriet, wo es herkam und warum. Ich schloss einen Moment die Augen und legte die rechte Hand auf den Buchdeckel. Tausend Eindrücke bestürmten mich: Menschen, die das Buch in Händen gehalten hatten, es verkauft, gestohlen, versteckt oder es auf ihrem Regal in Ehren gehalten hatten. Der deutlichste Eindruck – auch wenn er kaum mehr als ein schmetterlingsgleiches sanftes Flattern war – kam von Ciaran. Ich schlug die Augen auf. Er hatte mir das Buch hingelegt. Warum? Wurde ich von einem magischen Spruch belegt, weil ich es im Besitz hatte? War es ein Geschenk ohne Bedingungen oder eine hinterlistige Falle? Ich hatte keine Ahnung.
    In der Schule angekommen, ging ich zu den anderen Mitgliedern von Kithic auf der Kellertreppe. Alisa war auch dort, was ungewöhnlich war, also sagte ich besonders freundlich Hallo zu ihr.
    Als ich mich setzte, erklärte Raven uns, dass sie und Sky sich getrennt hatten.
    » Es hat nicht funktioniert, wisst ihr « , sagte sie und ließ ganz und gar nicht gothmäßig ihren Kaugummi platzen. » Sie konnte mich nicht so akzeptieren, wie ich bin, sondern wollte, dass ich so langweilig und ernst bin wie sie. «
    » Das tut mir leid, Raven « , sagte ich, und es stimmte. In der ersten Zeit mit Sky hatte Raven ein wenig weicher gewirkt, ein wenig glücklicher. Jetzt war sie wieder ganz die Alte: kalt, berechnend, herzlos. Hatte ich der Beziehung den Rest gegeben, als ich Killian in die Stadt gebracht hatte, oder hätte sie auch so nicht gehalten? Ich wusste es nicht.
    » Ja, also, das muss es nicht « , sagte sie achselzuckend. » Ich bin froh, dass es zu Ende ist. « Es klang fast ehrlich. Doch als ich behutsam meine magischen Sinne auswarf, stieß ich auf Schmerz, Traurigkeit und Verwirrung.
    Ich wartete darauf, dass jemand Killian erwähnte oder Raven spitze Fragen nach ihm stellte, doch zu meiner Erleichterung tat das niemand. Ich war mir ziemlich sicher, dass Killian bei der Trennung keine geringe Rolle gespielt hatte, ob er es nun wusste oder es ihm etwas bedeutete oder nicht.
    Als die Schulglocke läutete, ging ich in den Lern-Aufenthaltsraum. Das Buch, das ich in meinen Rucksack gestopft hatte, rief danach, gelesen zu werden. In der Englischstunde hatte

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