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Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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ich wollte unbedingt, dass er weitersprach. Doch er hielt inne und schaute aus dem Fenster, als hätte er schon mehr gesagt, als er eigentlich wollte. » Ich sollte wirklich zurück « , meinte er abwesend.
    Ich kämpfte Enttäuschung und Frust nieder, denn er würde sie ganz leicht aufspüren. Ohne ein Wort warf ich den Motor an und setzte rückwärts vom Parkplatz. Wir fuhren durch die Nacht auf die Stadt zu. Ich versuchte, nicht einmal darüber nachzudenken, was er beinahe gesagt hatte, worüber wir geredet hatten. Dafür war später Zeit genug.
    Ich fuhr Ciaran zu dem Haus, in dem, wie er sagte, Killian wohnte. Es lag nicht auch nur annähernd in der Nähe der verlassenen Straße, wo Killian sich von mir hatte absetzen lassen. Das Haus war dunkel, er war wohl unterwegs.
    » Tschüs für heute « , sagte er. » Aber nicht für lange, hoffe ich. Bitte ruf mich bald an. «
    Ich nickte und beugte mich vor. » Vater, ich will tun, was du tust « , sagte ich leise. » Ich will arbeiten, wie du arbeitest. Ich will, dass du es mir zeigst. «
    Er schloss die Tür. Dass ich Vater gesagt hatte, hatte ihm die Röte ins Gericht getrieben. Ich fuhr davon, ohne mich noch einmal umzusehen, und weinte auf dem ganzen Heimweg. Ich hatte ihn Vater genannt. Ich hasste mich.

15
    Verfolgung
    Bruder Colin, inzwischen wirst Du von meinen neuesten Qualen gehört haben. Warum Gott dieses Schicksal für mich auserkoren hat, weiß ich nicht. Mir bleibt nichts, als mich seinem Willen zu unterwerfen.
    Vor zehn Tagen bin ich nach Barra Head gekommen. Pater Benedict hatte sich so gut wie gar nicht verändert, er hieß mich sehr herzlich willkommen, was mich zu Tränen rührte. Die Abtei hat sich zum Guten verändert, es gibt jetzt Glasscheiben in den Fenstern, einen Schweinestall und zwei Milchkühe. Die Brüder (es sind jetzt acht) bereiteten mit einer Handvoll Dorfbewohnern, die ihre Verehrung teilen, eine ehrwürdige Feier zu Ostern vor, die Auferstehung des Herrn.
    Zwischen Matutin und Laudes verließ ich meine Zelle und eilte im Dunkeln ins Dorf. Ich erinnere mich nicht an meine Gedanken auf diesem einsamen, finsteren Gang, doch ohne Vorwarnung wurde ich niedergeschlagen und ein seidig glänzender schwarzer Wolf riss an meiner Mönchskutte, zerrte an meiner Schulter. Durch Gottes Gnade wehrte ich seinen Angriff einen Augenblick ab, und ich fürchte, was ich in den kurzen Momenten sah, bevor ich ohnmächtig wurde, kann nur meinem Wahnsinn geschuldet sein. Als der Mond in die Augen des Geschöpfes fiel, blickte Nuala mich daraus an. Armer Bruder Colin, wie Du mich in meinem Wahnsinn bemitleiden musst!
    Jetzt bin ich im Krankenhaus. Ich beneide Dich, mein Bruder, weil Dir eine solch höllische Existenz erspart geblieben ist. Sobald ich reisen kann, schicken sie mich in die Heilanstalt nach Baden.
    – Bruder Sinestus Tor an Colin, März 1771
    » Also, das war mal ein guter Tag « , sagte Bree und setzte einen bestiefelten Fuß neben mir auf die Steinbank. » Es schneit nicht, wir haben fast fünf Grad, und wegen des falschen Alarms habe ich Mathe und Chemie verpasst. Nicht schlecht für einen Mittwoch. «
    » Weiß man, wer den Feueralarm ausgelöst hat? « , fragte ich.
    » Ich hab gehört, es wäre Chris Holly gewesen « , sagte Robbie, der von hinten näher kam. Chris war ein Exfreund von Bree und ein typisches Exemplar der Gattung Bree-Ex: auf Sportlerart gut aussehend, aber mit dem IQ eines einfachen Gartenzwergs.
    » O nein « , stöhnte Bree.
    Robbie grinste. » Es heißt, er hätte nicht für die Englischarbeit gelernt und Panik bekommen. Leider wurde er beobachtet, als er den Alarm auslöste. «
    Ich schüttelte den Kopf. » Was für ein Idiot. «
    Ein gedämpftes Klingeln durchsetzte ihr Lachen.
    » Deine Handtasche klingelt « , meinte Robbie, doch Bree kramte schon nach dem Handy. Sie meldete sich, sagte: » Sekunde « , und reichte mir das Telefon. » Killian « , formten ihre Lippen stumm.
    » Kleine Schwester « , meinte er fröhlich, » ich hab dich seit Tagen nicht gesehen. Wie geht’s dir? «
    » Gut « , sagte ich und lächelte, als ich seine Stimme hörte. » Was hast du gemacht? «
    » Dies und das « , antwortete er leichthin, und ich stöhnte innerlich, während ich mich fragte, was er jetzt schon wieder für einen Unfug angestellt hatte. » Wollen wir uns heute Abend treffen? Vielleicht die ganze Bande? «
    » Ja, lass uns was unternehmen « , sagte ich und ging ein paar Schritte von meinen Freunden weg. » Aber

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