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Das Burggespenst von Schreckenstein

Das Burggespenst von Schreckenstein

Titel: Das Burggespenst von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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spitzen Fingern je eine Prise in die Nasenlöcher.
    „Ihr kommt wie gerufen!“ begann er sodann. „Das Fest war ein... ks... Volltreffer. Die Leute kommen her, weil sie meinen, dass sie Ruhe brauchen. Sobald sie sie haben, langweilen sie sich.“
    Harro bellte. Doch es war wohl nur eine Bestätigung.
    „Was das Klauen anbetrifft“, fuhr Mauersäge fort, „da haben wir dieselben Sorgen. Heute erst hat mir Jean gestanden, dass einiges weggekommen ist. Erbstücke, Familienerinnerungen. Die... ks... Leute meinen es vielleicht nicht so. Sie wollen ein Souvenir aus der Vergangenheit, einen Fetisch für die Nostalgie, die Sehnsucht nach den angeblich viel besseren alten Zeiten.“
    Wieder bellte Harro. Diesmal musste Mauersäge hingehen und ihn streicheln.
    „Merkt ihr was?“ flüsterte Ottokar. „Mit Schnupftabak schaltet er kaum noch.“
    „Automatik!“ feixte Mücke. Mauersäge setzte sich wieder und fuhr fort. „Es ist meine Schuld. Wer ein Hotel eröffnet, darf nicht alles herumliegen lassen wie in einer Privatwohnung. Und was Jean... ks... betrifft, ich kann auch ihn verstehen. Er hofft auf Trinkgelder und dreht durch, wenn sie ihm entgehen. Wodurch auch immer.“
    „Jedenfalls darf das nicht zu Verleumdungen führen!“ konterte Ottokar.
    „Ich weiß... ks... ich weiß.“ Mauersäge machte eine beschwichtigende Gebärde. „Ich weiß doch, dass unsere Schreckensteiner Ritter nicht klauen!“
    „Dann sagen Sie das bitte Jean. Der weiß es offenbar noch nicht!“ fasste Stephan nach.
    „Das will ich tun“, antwortete Mauersäge. Doch es klang, als sei er mit seinen Gedanken woanders.
    „Und wieso haben Sie eben an uns gedacht, als wir kamen?“ fragte Mücke, dem das auch aufgefallen war.
    „Ach ja.“ Mauersäge gab sich einen Ruck. „Ich... ks... ich brauche eure Hilfe.“
    Die Ritter sahen einander an.
    Mauersäge sprach weiter: „So wie ich mir das vorgestellt habe, geht es mit dem Hotel nicht. Die Leute sind zu verwöhnt. Ich müsste Bäder einbauen, Schwimmhalle, Sauna, Tiefgarage, Tanzparkett, Bar und überall Zentralheizung — ein zu großes Risiko. Und Schreckenstein wäre dann nicht mehr... ks... Schreckenstein. Man muss auch etwas lassen können, wie es ist! Und so möchte ich euch bitten...“ Er nahm wieder Schnupftabak. Die Ritter wechselten Blicke. Vor Aufregung wagten sie kaum zu atmen. Selbst Harro blieb still. Er stellte nur die Ohren.
    „Also“, der Hausherr klappte die Tabaksdose zu, „schafft mir die Gäste vom Hals! Bevor sie noch mehr mitnehmen! Ich will das Hotel schließen. Für immer. Sofort! Macht eine Gespensternacht, dass sie alle Reißaus nehmen! Das ist ein Auftrag!“
    Für Sekunden herrschte Schweigen. Wie nach einer Explosion. Mücke fasste sich als erster. „Mauer...“ Er biss sich auf die Lippen und verbesserte: „Meiner... meiner Meinung nach ist das die beste und wirksamste Idee.“
    „Ein Räumungsbefehl!“ bestätigte Ottokar. „Wird prompt erledigt. Aber Sie müssen zuerst mit Jean reden!“
    „Das werde ich tun. Werde ich! Hier muss Frieden herrschen.“ Mauersäge klopfte allen auf die Schulter und brachte sie zur Tür.
    „Beeilt euch aber! Jede Minute kann einen silbernen Löffel kosten!“ Und er zwinkerte belustigt.
    Harro bellte den Rittern einen Gruß nach. Dann standen sie auf dem Korridor und sahen einander an, als müssten sie sich erst kneifen, um zu wissen, ob sie nicht träumten.
    Wieder schaltete Mücke am schnellsten. „Irre souverän! Hätte ich dem gar nicht zugetraut!“
    „Ende der Zwickmühle“, sagte Stephan. „Diesmal müssen wir sogar Leute erschrecken, damit sie gehen! So freie Hand hatten wir noch nie.“
    „Starke Sache!“ Ottokar nickte vor sich hin. „Das muss ein Präzisionsstreich werden, wie aus dem Computer!“
    Sie gingen die Treppe hinunter. Im ersten Stock trafen sie Barbarossa. Er kam gerade aus dem Zimmer der Brillenschlange.
    „Na?“ fragte er. „Ihr schaut so vergnügt. Wurde der Pilotenschein abgelehnt?“
    „Wieso?“ fragte Ottokar, dem nicht gleich einfiel, was er damit meinte.
    Dafür lobte Mücke spontan: „Sie schalten aber ganz schön fix!“
    „Es wird ein Freiflug für alle. Zur Geisterstunde!“ sagte Stephan übermütig. „Donnerwetter!“ Barbarossa lächelte. „Das hört sich vielversprechend an. Und... was schwebt den Geistern so alles vor, wenn man fragen darf?“
    Stephan rollte die Augen. „Wahrscheinlich suchen sie nach Schätzen, die auf rätselhafte Weise verschwunden

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