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Das Burggespenst von Schreckenstein

Das Burggespenst von Schreckenstein

Titel: Das Burggespenst von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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auf das wir gewartet haben.“
    Dampfwalze kam nicht mit. „Wer war das Gespenst?“ Andi half ihm. „Die beiden Hühner!“
    „Und? Was nützt uns das?“ fragte Mücke.
    „Dass wir wissen, wer’s war...“
    „Wer was war?“ herrschte Stephan den Witzbold an.
    „Das... das Gespenst, das die Kleider vertauscht hat“, antwortete Klaus irritiert.
    „Und die Löffel?“ fuhr Ottokar dazwischen. „Damit bringen wir Sophie und Beatrix in Verdacht, dass sie die Löffel gestohlen haben.“
    „Entschuldige.“ Klaus zog die Schultern hoch. „Ist halt wieder Zwickmühle!“
    Nach längerer Denkpause meinte Dieter: „Zwei Gästen sind die Kleider vertauscht worden. Warten wir erst mal ab, was passiert. Wenn’s Amerikaner sind, werden sie sagen: Das waren sicher Schlossgespenste! Und das freut sie.“
    „Es waren aber keine Amerikaner“, widersprach Werner. „Das eine Zimmer gehört dem dürren Kahlen. Das andere einem von den Dicken, die immer turnen.“
    „Trotzdem. Wir können nur abwarten“, meinte auch Andi.
    „Bis die zu Jean gehen, und der zu Mauersäge, und der zum Rex...“ ereiferte sich Ottokar.
    Klaus nickte. „Ich sag’s ja: Zwickmühle!“
    „ Sollen’s die Mädchen halt zugeben! Ich habe sie ja gesehen!“ rief Werner.
    „Die werden dir was husten“, meinte Mücke ruhig. „Und wenn du sie verpfeifst, dann heißt es: Wir stehlen nicht nur, wir hängen auch noch andere hin!“
    „Gehen wir zu Jean!“ schlug Stephan vor. „Wenn er uns verdächtigt, soll er auch sagen wieso.“

    „Genau“, pflichtete ihm Dieter bei.
    „Und wenn er nicht will?“ fragte Hans-Jürgen.
    „Dann überführen wir ihn.“ Andi grinste „Mit den Vorhängeschlössern.“
    „Damit er noch giftiger wird und sich rächt?“ Dieter sagte es ruhig, als Frage, nicht als Feststellung.
    Darauf wusste keiner mehr eine Antwort. Die Umwelt war eben unberechenbar, und so blieb es bei dem Vorschlag von Dieter: abwarten.
    Während der Nacht machte das keine Schwierigkeiten. Die Ritter schliefen, dass man sie hätte wegtragen können. Aber schon beim Dauerlauf bohrte die Ungewissheit wieder.
    „Das ist, wie wenn man wartet, ob der Fallschirm aufgeht oder nicht“, beschrieb Hans-Jürgen das allgemeine Gefühl. Am Fallschirm hing bei diesem Vergleich die Schule.
    Unruhe hatte sich der gesamten Ritterschaft bemächtigt. Mit der Konzentration im Unterricht war es nicht weit her. Bei jedem Geräusch drunten im Burghof dachten alle: Jetzt kommen sie! Mit Mauersäge und Rex!
    Nach der Deutschstunde winkte Doktor Waldmann Stephan und Ottokar zu sich. „Heute Nachmittag Tee bei mir“, sagte er.
    „Sonja kommt. Sie bringt einen Kuchen mit.“
    Das war nichts Überraschendes. Tee mit Sonja gab es für die beiden in jedem Trimester. Seit der tollen Geschichte, bei der sie sich kennen gelernt hatten.
    „Heute ist uns alles recht, was ablenkt“, erklärte Stephan.
    „Und nicht nur das“, bestätigte Ottokar. Sein Freund wusste sofort, was er damit meinte und sagte es ihm, als der Doktor weg war. „Du hast recht. Waldmanns Zimmer ist wie die Botschaft eines fremden Landes. Sonja ist die Botschafterin. Da kann man vorfühlen, wie die Stimmung drüben ist, und was sich so tut.“
    Ottokar nickte. „Oder man lässt eine Bemerkung fallen, damit sie weitergegeben wird und etwas auslöst, was einem grade in den Kram passt. Das sind diplomatische Kontakte.“
    Ähnlich dachte die Botschafterin von Rosenfels. Sonja hatte in ihrem Boot wichtiges Diplomatengepäck: einen Kuchen. Nicht irgendeinen Kuchen allerdings. „Den haben euch Beatrix und Sophie gebacken“, erklärte sie, während sie ihn am Tisch anschnitt. Kritisch betrachteten die beiden Freunde das Backwerk. „Für das schlechte Gewissen, das sie da hineingebacken haben, ist der aber sehr flach“, meinte Stephan.
    Die Botschafterin war informiert und fragte direkt: „Habt ihr Schwierigkeiten?“
    „Kann man wohl sagen“, erwiderte der Erste Botschaftsrat, Doktor Waldmann, und schenkte Tee ein.
    „Heute entscheidet sich’s, was aus uns wird“, bestätigte Ottokar. „Wir warten längst drauf.“
    „Weißt du“, begann Stephan seine „Botschaft“, die Sonja drüben verbreiten sollte, „wenn die Mädchen einen Streich gegen uns machen, ist das in Ordnung. Wenn sie aber einen Streich gegen das Hotel machen, gegen das wir keine machen, weil es die Schule sowieso gefährdet, dann sitzen wir in der Zwickmühle.“
    Stephan nahm ein zweites Stück Kuchen, und während

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