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Das Burggespenst von Schreckenstein

Das Burggespenst von Schreckenstein

Titel: Das Burggespenst von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Möbellager.
    „Zwölf Bettgestelle kommen runter!“ Jean deutete auf die abgeschlagenen Teile, die an einem Stützpfosten lehnten. „Die Matratzen sind unten“, fuhr er fort. „Fünf Mann kommen mit mir!“
    Unbemerkt tippte Ottokar Mücke und Eberhard an. Ralph, Oskar und Emil folgten.
    Stephan zählte verstaubte Möbelstücke. „Zwanzig Zimmer können sie damit gut noch einrichten“, meinte er, nachdem Jean gegangen war. Mit dem Kopfende eines schweren Eichenbettes zog er ab. Fritz folgte mit den Seitenteilen und Hans-Jürgen mit dem Fußende. Muskelprotz Dampfwalze nahm ein Kopf- und Fußende auf einmal.
    „Hier sind wir!“ rief Mücke vom anderen Ende des Korridors.
    Ohne viel zu reden, wuchteten die Ritter die Bett-Teile durch die Gegend und stellten sie nach Jeans Anweisung in sechs Zimmern des Westteils mit Blick auf Prinzengarten und Sportplatz auf. Eugen, Mücke, Wolf und Fritz schleppten die Matratzen. Beim dritten Gang zurück auf den Dachboden meinte Klaus zu Ottokar: „Also ich seh keine Gefahr für uns.“
    „Moment mal!“ Ottokar war vor Jeans Zimmer stehen geblieben. Er sah sich um und öffnete die Tür. Klaus verstand sofort, nickte und tat so, als müsse er seinen Gürtel enger schnallen. Dabei sah er sich nach allen Seiten um, bis Ottokar wieder erschien. „Bin gleich wieder da“, sagte der und rannte die Treppe hinunter.
    Stephan kam vom Speicher. „Wo ist er denn hin?“ Klaus zog die Schultern hoch. „Vielleicht muss er mal.“ Als sie nach dem nächsten Transport wieder auf den Speicher kamen, stand dort ein Hotelgast und unterhielt sich mit Wolf und Kuno, die Bett-Teile zum Abtransport bereitstellten.
    „Guten Tag. Können wir etwas für Sie tun?“ sagte Stephan laut und deutlich.
    Der Mann drehte sich um. Es war der Rothaarige mit dem Schnauzbart. „Nein, danke“, antwortete er. „Ich sah nur die Tür Offen stehen und wollte mir bei der Gelegenheit mal das Gebälk anschauen.“ Er klopfte an einen parallel zum First laufenden schweren Balken. „Diese Pfette mag dreihundert Jahre alt sein. Aber sie ist noch voll tragfähig. Nicht vom Holzwurm zerfressen. Das kommt daher, weil die Leute früher das Bauholz nur im Spätherbst geschlagen haben.“
    „Ehrlich? Wusst ich nicht.“ Stephan wunderte sich über seine Sachkenntnis.
    Der Schnauzbärtige lächelte. „Ich bin Architekt. Da muss man so was wissen.“
    Das leuchtete den Rittern ein. Sie nahmen weitere Bett-Teile auf und trugen sie hinunter.
    Beim nächsten Gang begleitete Jean die Stärksten. Denn es galt zwei Schränke herunterzubringen, die er aussuchen musste. Der Schnauzbärtige war verschwunden. Sie fanden ihn später in einem der Zimmer wieder, wo er sich mit Oskar und Fritz unterhielt.
    Jean fuhr sofort dazwischen. „Ihr sollt einräumen und nicht Gäste belästigen!“
    „Die beiden trifft keine Schuld“, sagte der Schnauzbärtige. „Ich bin hereingekommen. Ich interessiere mich für alte Möbel.“

    „Der Herr ist Architekt“, bestätigte Andi und legte ein Matratzen teil auf ein Bett.
    „Entschuldigen Sie“, sagte Jean süßsauer und winkte Dampfwalze und Dieter, ihm mit ihrem Schrank ins nächste Zimmer zu folgen. Draußen schleppten Stephan und Klaus Nachttische vorbei. Auch Ottokar war wieder da.
    „Hat er was gegen euch?“ fragte der Mann mit dem Schnauzbart, der sich noch immer im Zimmer befand.
    Fritz winkte ab. „Seit hier das Hotel ist, spinnt er vollends. Er hat wohl Angst, dass ihm Trinkgelder entgehen, wenn mal zufällig ein Schlossgespenst auftauchen sollte.“
    Lachend verließ der Gast das Zimmer.
    Kurz darauf kam Mücke mit einer Matratze auf dem Kopf herein. „Was wollte denn der Barbarossa schon wieder?“ fragte er. „Welcher Barbarossa?“
    Mücke warf die Matratze ab und sah Oskar mitleidig an. „Der Mann mit dem roten Bart natürlich. Du Bildungslückenbüßer!“
    Oskar winkte ab. „Ach, nichts. Der hat nur so rumgequatscht. Weil er sich für alte Möbel interessiert.“
    Als kurz darauf Elfriede, die jüngste Tochter von Schreinermeister Schrimpf aus Wampoldsreute , mit einem Korb voll Bettwäsche erschien, staunte sie nicht schlecht: „Was, ihr seid schon fertig? Alle sechs Zimmer?“
    „Klar“, erwiderte Klaus. „Die Betten sind im Herbst gefällt worden. Da brauchten wir keine Holzwürmer mitzuschleppen.“
    Schon stand der misstrauische Jean wieder da. Bis ins Erdgeschoss begleitete er die Ritter.
    Dort redete die Brillenschlange mit Anhang gerade auf

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