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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Gefährlich war es immer. Das war der Sinn. Er trank noch einen Schluck Wein. Er fühlte sich nicht betrunken. In einem Land, in dem der Wein nie versiegt, wird man nicht betrunken.
    »Ich weiß nicht, warum«, sagte er. »Ich weiß nur, dass ich noch nicht fertig bin.«
    »Ich will nicht nörgeln«, sagte sie. »Das habe ich nie getan.«
    »Nein.«
    »Vor gut zwei Jahren bist du fast in einem Swimmingpool ertrunken«, sagte sie.
    »Das habe ich nicht vergessen.«
    »Was wird es das nächste Mal sein?«
    »Es wird kein nächstes Mal geben.«
    »Wie soll ich das nun verstehen? Was bedeutet es?«
    »Möchtest du noch etwas Wein?« Er griff nach der Flasche, der zweiten an diesem Abend.
    »Ich komme nicht mit«, sagte sie. »Wir bleiben hier, die Kinder und ich. Elsa muss erst die zweite Klasse beenden.«
    »Natürlich.«
    »Vielleicht auch noch die dritte.«
    »Natürlich.«
    »Du bist nie erwachsen geworden.« Sie stand auf und ging ins Zimmer. Die Balkontür ließ sie hinter sich offen. Er drehte sich um und sah sie über den Steinfußboden gehen. Es ist ein schönes Gefühl an den Füßen, dachte er, es ist schön geworden, nachdem wir Fußbodenheizung haben einbauen lassen. Die Leute hier haben gedacht, wir wären verrückt.
    Im Bett lauschte er auf die Geräusche der Nacht. Er hörte nichts, was er nicht kannte. Das Brausen in seinen Ohren war da, aber daran hatte er sich inzwischen auch gewöhnt, seine Gedanken hatten einen Soundtrack bekommen.
    Er stand auf und ging in Lillys Zimmer. Der Steinfußboden war ein wenig kühl, aber nicht kalt, nie kalt. Lilly schnarchte. Er drehte sie vorsichtig um und ging zu Elsa. Sie murmelte etwas im Schlaf, was er nicht verstehen konnte. Er verließ ihr Zimmer. Vorm Fenster dämmerte der Morgen herauf. Er öffnete die Balkontür und trat hinaus. Es duftete nach Kiefernnadeln, Sand, Steinen, Salz und Benzin, als wären Wald, Wüste, Meer, Stadt und Berge eins. Er kehrte ins Wohnzimmer zurück, ohne die Balkontür zu schließen. Auf dem Sofatisch lag ein CD -Cover, Pharoah Sanders Save Our Children , die Musik, die sie spät am vergangenen Abend gehört hatten, Jazz aus Afrika. Rettet unsere Kinder. Er schauderte wie in einem Windhauch vom Mittelmeer. Er wusste, dass etwas Entsetzliches geschehen würde, wenn er in den Norden zurückkehrte, etwas, das er noch nie erlebt hatte. Es zog ihn an. Es wartete auf ihn.

1
    Eine der kleineren Anzeigen unter der Rubrik »Tiere«; kleiner Hund, kleine Annonce. Ein Mischlingswelpe. Er rief an, bekam eine Adresse von der Frau, die sich meldete. Er wusste nicht genau, wo in der Stadt es war, aber er fragte nicht, irgendwo in Richtung Süden, er würde es finden. GPS hatte er nicht, aber ganz hinten in den Gelben Seiten gab es ja einen Stadtplan; wer weiß, wie lange es die Gelben Seiten noch geben würde. Bald war alles digitalisiert, aber er beklagte sich nicht, es war sinnlos zu klagen, zu jammern, das kümmerte ja doch niemanden, nur Idioten jammerten.
    Er sei der Erste, der anrief, hatte sie gesagt. Das war etwas merkwürdig, die Leute müssten doch wie verrückt anrufen, etwas anderes hatten sie ja kaum noch zu tun. Aber natürlich mochten viele keine Mischlingsrassen, er gehörte auch zu denen, aber das galt nicht für Hunde. Er würde der Erste sein, wenn er gleich losfuhr, dann würde er den Zuschlag bekommen.
    Liv erzählte er nichts.
    »Ich fahr zum Frölunda torg«, sagte er. »Ich brauche einen Schraubendreher.«
    Etwas anderes war ihm nicht eingefallen. Er hatte tausend Schraubendreher mit Aufsätzen aller Art, mehrere davon im Auto. Etwas musste man ja sagen. Sie glaubte ihm. Wenn es um Werkzeug ging, hatte er das letzte Wort.
    »Brauchen wir nicht noch etwas?«, fragte sie.
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich schau mal nach.«
    Er hörte sie in die Küche gehen und den Kühlschrank öffnen. Die Tür quietschte wie immer. Niemand kümmerte sich darum. Er würde sich kümmern, wenn er wieder nach Hause kam, und die Scharniere ölen, vielleicht sogar ein Scharnier austauschen. Er besaß das richtige Werkzeug.
    »Du kannst eine Dickmilch und eine Milch mitbringen«, rief sie.
    Zum Frölunda torg fahren, um Dickmilch und Milch zu kaufen, dachte er. Er wollte nicht einmal in die Richtung.
    »Okay«, sagte er.
    »Du könntest auch einen Film ausleihen«, rief sie.
    Er antwortete nicht.
    »Hast du gehört?«
    »Ich bin doch nicht taub«, rief er zurück.
    »Kannst du einen Film mitbringen?«
    »Was willst du haben?«
    »Nichts

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