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Das Dunkle Muster

Das Dunkle Muster

Titel: Das Dunkle Muster Kostenlos Bücher Online Lesen
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Lichtverhältnisse.«
    Burton nahm daraufhin eine Rolle Bambuspapier, einen scharf angespitzten Fischknochen und ein hölzernes Tintenfaß aus seinem Schulterbeutel. Während er steuerte, bemühte Kazz sich, die Symbole so aufzuzeichnen, wie er sie auf den Stirnen des Arkturiers und des Amerikaners gesehen zu haben glaubte. Beide bestanden aus drei horizontal laufenden parallelen Linien, die von drei gleichartigen vertikalen durchkreuzt und von einem Kreis umschlossen wurden. Ein Kreuz im Kreis. Die einzelnen Striche waren von gleicher Stärke und Länge, ausgenommen an den Enden. Während die Monats sich rechts verbreiterten, waren es bei Frigate die linken.
    »Und wie sieht das Zeichen auf meiner Stirn aus?« hatte Burton gefragt.
    Kazz zeichnete vier wellenförmige, parallel nebeneinander verlaufende horizontale Linien und daneben ein Zeichen, daß wie ein »&« aussah. Darunter befand sich ein kurzer, ebenfalls horizontal verlaufender Strich.
    »Die Zeichen Monats und Petes ähneln sich sehr stark«, sagte Burton.
    Auf seinen Wunsch hin zeichnete Kazz schließlich die Symbole aller anderen Mitglieder der Snark-Besatzung auf. Nicht eines davon glich dem eines anderen.
    »Erinnerst du dich an Lev Ruach?«
    Kazz nickte. Einen Moment später wußte Burton, wie dessen Zeichen ausgesehen hatte. Er fühlte sich enttäuscht, obwohl dafür überhaupt kein Grund vorlag: Ruachs Zeichen hatte mit denen seiner beiden Hauptverdächtigen nicht die geringsten Gemeinsamkeiten.
    Und nun, in dem Moment, da Burton ruhelos über die Decksplanken lief, fragte er sich, aus welchem Grund er überhaupt erwartet hatte, daß das Symbol Ruachs mit dem der beiden anderen identisch sein müsse. Irgend etwas klickte in seinem Gehirn, eine verlorene Erinnerung, ein leises Mißtrauen, dessen er sich nicht klar wurde. Es gab eine Verbindung zwischen den dreien, aber die Spur entglitt ihm, sobald er versuchte, die Hand nach ihr auszustrecken.
    Aber er hatte jetzt genug gedacht. Nun kam es auf das Handeln an.
    Das weiße, gegen die Kabinenwand gelehnte Bündel war die Gestalt des Neandertalers. Burton folgte den Schnarchgeräuschen, die sein Gefährte ausstieß, und schüttelte ihn. Kazz brach ab und erwachte sofort.
    »Ist es soweit?«
    »Ja.«
    Zuerst pißte Kazz über die Reling. Burton zündete eine Fischöl-Laterne an, und dann marschierten sie zusammen zum Anlegeplatz. Von dort aus gingen sie gemächlich über die Ebene. Ihr Ziel war eine etwa zweihundert Meter entfernt stehende Hütte. Der dichte Nebel führte dazu, daß sie sie zunächst verfehlten und zurückgehen mußten, aber schließlich fanden sie sie, gingen hinein und schlossen die Tür. Kazz hatte am Abend zuvor einen großen Brennholzstapel neben dem steinernen Kamin aufgeschichtet. Eine Minute später brannte in der Hütte ein kleines Feuer. Kazz nahm auf einem geflochtenen Bambussessel in der Nähe des Kamins Platz und hustete mehrere Male, als der Rauch in seine Lungen drang.
    Es war leicht, Kazz in den Zustand der Hypnose zu versetzen. Er hatte Burton mehr als einmal als Medium gedient, wenn es galt, irgendwelchen Leuten seine Fähigkeiten zu beweisen.
    Jetzt, wo Burton das in Erinnerung kam, fiel ihm auf, daß bei diesen Experimenten Monat und Frigate ständig zugegen gewesen waren. Ob es sie nervös gemacht hatte, Kazz in diesem Zustand zu sehen? Wenn ja, hatten sie es zumindest keinen merken lassen.
    Burton versetzte Kazz sofort in jene Zeit zurück, in der er den anderen von seiner Entdeckung, daß Spruce nicht über das Stirnzeichen verfügte, unterrichtet hatte. Mit zunehmender Schnelligkeit führte er ihn dann an den Punkt, wo der Neandertaler Monats Hütte betrat. Hier stellte er zum erstenmal Widerstand fest.
    »Bist du jetzt in der Hütte, Kazz?«
    Der Neandertaler starrte geradeaus, obwohl sein Blick nach innen gerichtet wirkte und sich in der Vergangenheit zu verlieren schien.
    Dann sagte er: »Im Eingang.«
    »Geh weiter, Kazz.«
    Sein Gefährte begann zu zittern.
    »Ich kann nicht, Burton-naq.«
    »Und warum nicht?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ist irgend etwas in der Hütte, vor dem du dich fürchtest?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Hat dir jemand erzählt, daß in dieser Hütte etwas Böses auf dich lauert?«
    »Nein.«
    »Dann brauchst du auch keine Angst zu haben. Kazz – du bist ein tapferer Mann, stimmt’s?«
    »Du weißt, daß ich das bin, Burton-naq.«
    »Und warum gehst du dann nicht hinein?«
    Kazz schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Etwas…«
    »Etwas

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