Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Inigo aufschnappte. »Immerhin gibt es Sensorbilder«, informierte er sie und übermittelte ihrem U-Shadow eine kleine Zugriffsroutine, die keinem Programm ähnelte, mit dem sie vertraut war.
    »Woher hast du das gewusst?«, fragte sie, während sich die Kameraansichten des Flugvehikels in ihrer Exosicht ausbreiteten. Sie hoben bereits rasant ab, auch wenn man die Beschleunigung kaum bemerkte.
    »Ich überwache Aarons Datenverkehr«, entgegnete er gelassen.
    Nachdem sie in die dicken, sich hinschlängelnden Wolken aufgestiegen waren, schoss das Gefährt nach vorn. Die Geschwindigkeit ließ Corrie-Lyn überrascht blinzeln. »Wow«, murmelte sie.
    »Soweit ich feststellen kann, haben wir ungefähr Mach zwanzig drauf«, sagte Inigo. »Selbst unter Berücksichtigung der ganzen Krümmungen und Kurven, die diese Röhre macht, braucht man vom einen Ende des Spike zum anderen wahrscheinlich bloß ein paar Stunden.«
    »Und wohin fliegen wir nun eigentlich?«
    »Die Kammer nennt sich Octoron«, sagte Aaron knapp.
    »Wie weit?«
    »Flugdauer circa drei Minuten.«
    Sie verdrehte die Augen, hoffte, dass ihr Bewusstsein nicht verriet, wie nervtötend sie diese maschinenartige Version von Aaron fand. Obwohl er vermutlich nicht mehr über die Gedankenroutinen verfügte, die um solche emotionalen Kinkerlitzchen großes Aufhebens machten. Als sie sich auf die wenigen Gedankenimpulse in seinem Kopf konzentrierte, waren diese ausnahmslos gleichmütig und kalt, so sehr, dass es schwer war, sie alle zu spüren.
    Ihr kleiner Flieger düste lässig um die halbe axiale Beleuchtung und verringerte dann zügig sein Tempo, um in einen senkrechten Sinkflug überzugehen. Sie landeten unweit einer breiten, niedrigen Kuppel aus irgendeinem silbergrauen Material, die mit großen Torbögen rund um die Basis versehen war. Offensichtlich handelte es sich um einen Verkehrsknotenpunkt, denn etliche andere Flieger landeten und starteten dort. Menschen kamen und gingen; wie alle anderen Bürger der Äußeren Commonwealth-Welten in eine Vielzahl verschiedener Stile gekleidet, von ultramodernen Togaanzügen bis hin zu den Schrullen vergangener Jahrhunderte.
    Mitten im Zentrum der luftigen, kathedralengroßen Kuppel befand sich eine goldverspiegelte Sphäre, deren unteres Viertel im Boden verborgen war. Menschen spazierten in sie hinein und aus ihr heraus, sie stießen durch die Oberfläche, als wäre diese noch substanzloser als Nebel. Als sie darauf zuschritt, spürte Corrie-Lyn den Argwohn und die Neugier, die von den Bewusstseinen um sie herum ausgingen. Ihre Bestürzung, dass Inigo mit Sicherheit erkannt werden würde, wirkte wie eine positive Rückmeldung. Mehrere Leute hörten auf zu glotzen. Sie nahm ihre Verblüffung wahr, als ihnen die Erkenntnis dämmerte. Ärger und Feindseligkeit mischten sich darunter.
    Kurz bevor sie an der goldenen Oberfläche angekommen waren, ergriff Aaron Inigos Hand. »Versuchen Sie nicht, mir zu entkommen«, warnte er ihn.
    »Das hatte ich nicht vor«, teilte Inigo ihm ruhig mit.
    Als sie gemeinsam durch die Sphärenwandung schritten, hielt Aaron ihn immer noch fest. Corrie-Lyn spürte, wie die Goldfläche sie wie ein Druckvorhang umfloss. Dann, als die Schwerkraft sich wieder verringerte, sank sie langsam nach unten. Es herrschte Finsternis um sie herum. Ihre makrozellularen Cluster führten Sichtverstärkerroutinen aus, die es ihr ermöglichten, den breiten Schacht zu erkennen, den sie hinabfiel. Eine Variante einer Null-Grav-Rutsche, etwa dreihundert Meter lang. Aaron und Inigo befanden sich ein paar Meter vor ihr.
    Der Abstieg dauerte kaum eine Minute. Welche Art von Gravitationsdistorsion es auch immer war, die sie im Griff hielt, sie begann sie herumzudrehen, sodass sie, als sie am Zielpunkt der Rutsche ankamen, aufstiegen. Der Bereich war von einer dunklen Scheidewand verdeckt, die völlig identisch mit der am anderen Ende des Schachts war. Ihre Haut kribbelte, als sie durch sie hindurchglitt.
    Austrittsort: Plaza.
    Aktiv > Integrales Kraftfeld Stufe drei.
    Aktiv > Biononischer Feldscan Stufe zwei. Scan/Zusammenfassung: Plaza einhundertachtundsiebzig Komma drei Meter Außendurchmesser. Drei Hauptzugangsstraßen, fünf Seitenstraßen. Derzeitige Anwohner siebenundachtzig Erwachsene, davon dreiundfünfzig Higher; neunzehn Kinder unter zwölf Jahren. Keine außerirdischen Lebensformen. Durchnittliche Höhe der umliegenden Gebäude fünfundzwanzig Meter, Fassadenzusammensetzung hochreines Eisen. Private

Weitere Kostenlose Bücher