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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kammersektionen sind blockiert. Ich kann die Daten nicht exakt überprüfen.«
    »Klingt plausibel«, sagte Inigo. »Es gibt als solche keine übergreifende Regierung. Soweit ich mich erinnere, kreuzt man einfach hier auf, sucht sich ein lauschiges Plätzchen, das die eigene Biochemie unterstützt, und zieht ein.«
    »Und jetzt?«, fragte Corrie-Lyn.
    »Wir suchen die größte Menschenkolonie auf und erkundigen uns dort nach Isaacs Aufenthaltsort«, sagte Aaron.
    »Und wenn sie den nicht wissen?«, fragte Inigo.
    »Er ist eine Berühmtheit. Irgendjemand wird ihn schon kennen.«
    »Aber er ist bereits informiert, dass wir hier sind«, bemerkte Inigo.
    Aaron fuhr herum und starrte ihn an. »Haben Sie ihm ein Zeichen gegeben?«
    »Nein. Aber sein Telepathieeffekt gibt jedem alles preis. Um den zu erschaffen, kam er hierher. Deshalb ist er auch über unsere Ankunft im Bilde.«
    »Können Sie den Ursprung des Effekts bestimmen?«
    »Nein.«
    »Also bitte. Dann kommen Sie jetzt mit.« Damit ließ Aaron ihn stehen und stapfte auf den Niedergang hinaus.
    Inigo schaute Corrie-Lyn an und zuckte irritiert mit den Achseln. Schweigend setzten sie sich in Bewegung und trotteten hinter Aaron her zur Hauptluftschleuse des Schiffs.
    Die Andockbucht hatte einen zum Schiffsschott kompatiblen Malmetallzylinder extrudiert. Als sich das Außenluk öffnete, gab es den Blick frei auf den abwärts gebogenen Schacht. Aaron trat hinaus und schwebte in der niedrigen Schwerkraft weiter voran. In einer scharfen Doppelkurve brachte sie der Zylinder durch die Wandung der Röhre. Sie passierten einen transluzenten, um sie herum erzitternden Druckvorhang und befanden sich im nächsten Moment in einem kleinen, metallisch blauen Gebäude mit offenen Torbögen. Rapide stiegen die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit auf Subtropenniveau an. Durch die Torbögen traten sie sodann auf einen ausgedehnten, gepflasterten Bereich. Die Innenfläche der Röhre war von sattrosafarbenen Wiesen und sich dahinschlängelnden Wäldern bedeckt. Fünfzehn Kilometer über ihnen verlief die Röhre entlang ein Band aus grellweißem Licht, das durch die dicken Wolkenschlieren schien, die durch die Transportader dahindrifteten.
    Kaum dass sie durch den Druckvorhang geschritten waren, hatte Corrie-Lyn gespürt, wie die Gravitation auf etwa zwei Drittel des Erdstandards anschnellte, was ihr den visuellen Eindruck vermittelte, dass sie am Boden einer Hohlwalze stand, in der alles, was sich auf dem soliden Dach über ihr bewegte, eigentlich geradewegs auf sie herabstürzen sollte, während sie verstandesmäßig genau wusste, dass jeder Punkt in der sich über ihr krümmenden Landschaft exakt die gleiche Schwerkraft besaß.
    Schnaufend stieß sie die Luft aus, teils wegen der Hitze, teils wegen der unwahrscheinlichen Aussicht. »Und das hier ist bloß der Tranportweg?«
    »Einer davon«, erwiderte Aaron. »Es gibt auch noch Kurzstreckenwurmlöcher und ein paar funktionsfähige T-Sphären in der Konstruktion. Allerdings befinden sich die jeweils unter der Kontrolle der Spezies, die sie installiert haben. Die Röhren stellen eine generelle Verbindung zwischen den Kammern dar.«
    »Wir gehen zu Fuß?«, fragte sie ungläubig.
    »Nein.« Aaron schaute nach oben.
    Corrie-Lyn folgte seinem Blick und sah, wie sich direkt über ihnen ein schwarzes Dreieck aus dem grellen Licht löste und zu ihnen herabsenkte. Als es näher kam, konnte sie erkennen, dass es sich um eine Art Luftfahrzeug handelte, vielleicht zwanzig Meter lang und in Anbetracht seines ansonsten stromlinienförmigen Aussehens recht dick. Eine Kennzeichnung in den Schriftzeichen der Menschen war auf die schlanke, schnittige Heckflosse geprägt, Registrierungscodes, die keinen Sinn für sie ergaben. Landestützen fuhren längsschiffs aus, und es setzte auf dem harten, drahtigen Gras auf. Eine Luke schwang auf halber Länge seines wulstigen Bauchs auf. Also kein Malmetall, grübelte sie. Triebwerkeinlässe konnte sie auch nirgends sehen. Was immer dieses Ding antrieb, es musste so ähnlich wie Ingrav funktionieren.
    Das Kabineninnere war aufs Wesentliche beschränkt und für jemanden, der an die omnipräsenten Commonwealth-Kapseln gewöhnt war, fast schon primitiv. Sie ließ sich in einen Sitz sinken, der ausschließlich für einen menschlichen Körper konzipiert worden sein konnte. Auch war die Hülle des Luftfahrzeugs nicht transparent, sodass man nicht hinaussehen konnte, was sie ein bisschen enttäuschte. Ein Gefühl, das

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