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Das Dunkle

Das Dunkle

Titel: Das Dunkle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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fast so sehr wie seine Verwandlung in der Wüste.
    Und Rex wusste, er würde überleben.
    Vielleicht war er zur Hälfte ein Tier, das sich vor den Zeichen der Menschlichkeit überall um ihn herum fürchtete, von den Darklingen verletzt, die in ihn eingedrungen waren und einen Teil von ihm gegen einen anderen ausgespielt hatten.
    Aber er hatte sie, die ihn trug.
    Nichts hatte je so süß geschmeckt.

einführung
    12.00 Uhr Mitternacht
37
    „Eigentlich war es gar nicht so schlimm. Dess hatte ihr GPS-Teil dabei, deshalb wussten wir genau, wo der Wagen stand.
    Ziemlich genau jedenfalls.“
    „Und du hast ihn den ganzen Weg zurückgefahren?“
    „Keine Spur. Nur bis an den Straßenrand. Melissa kann ihn selbst nach Hause schaffen. Dann merkt sie sich, dass man den Sicherheitsgurt anlegt.“ Jonathan grinste. Sogar in der blauen Zeit sah man seinem dunklen Gesicht an, dass er auf der Tour über die Landebahn am Nachmittag Sonne abgekriegt hatte.
    „Am schlimmsten war die Fahrt über die Fiats ohne Windschutzscheibe.“ Er leckte sich die Lippen. „Ich schmecke immer noch Salz.“
    Jessica lachte und sah nach unten in den Garten, wo sich die rasenden Fortschritte der Tätigkeit ihres Vaters bemerkbar machten. Hier oben auf ihrem eigenen Hausdach fühlte sie sich sicher, heute Nacht wollte sie in der Nähe bleiben.
    „Ihr habt … Anathea nicht gesehen, oder?“
    Er schüttelte den Kopf. „Wir sind da nicht hingegangen.“
    Der nagende Schmerz, den Jessica den ganzen Tag gespürt hatte, durchfuhr sie noch einmal. „Vielleicht hätten wir sie beerdigen sollen.“
    Jonathan seufzte. „Wir hatten keine Schaufel, wir hatten keine Zeit. Und jemand musste Melissa ins Krankenhaus bringen. Außerdem haben sich die Darklinge höchst wahrscheinlich …“
    Er beendete den Satz nicht.
    „Ach, das konnte ich dir noch gar nicht sagen“, meinte sie.
    „Rex hat angerufen. Melissa ist heute entlassen worden. Ihre Röntgenbilder waren unauffällig. Er meinte, sie wäre … in echt großartiger Verfassung.“
    „Melissa in großartiger Verfassung?“ Jonathan lachte. „Egal.
    Frag mich, wie sie das alles ihren Eltern erklären will.“
    Jessica rieb sich den Arm, wo der Biss des Gleiters letzte Nacht einen gelbgrünen Flecken hinterlassen hatte. „Ich glaube nicht, dass Melissa ihren Eltern irgendetwas erklären muss.“
    „Ach so.“ Jonathan sah nach unten.
    Jessica hatte ihm von Melissas Fähigkeiten erzählt – von der Wahrheit über Rex’ Vater und was sie mit Dess auf dem Rücksitz im Ford angestellt hatte –, Jonathan hatte das aber anscheinend alles noch nicht ganz verdaut. Er wollte nur darüber reden, was Dess ihm über Madeleine erzählt hatte, oder über die Rückführung von Melissas Wagen, nicht über schreckliche Dinge, die in der Vergangenheit oder auch nur in der letzten Nacht geschehen waren … oder über die tote Anathea draußen in der Wüste.
    „Wie ging es Dess?“, fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. „Sie redete darüber, Madeleines Haus darklingsicher zu machen. Anscheinend ist sie okay.“

    „Gestern Nacht ging es ihr nicht gut.“ Bis sie endlich bei Dess’ Haus angekommen waren, hatte sie geschlafen, aber nur um alle paar Minuten von Albträumen heimgesucht zu werden, die meistens damit endeten, dass sie aus irgendeinem Grund den Namen ihrer Puppe Ada Lovelace schrie.
    „Also, wenn sie jetzt ein neues Projekt hat, wird sie in Ordnung sein.“
    Jessica schüttelte den Kopf. „Du hättest das sehen sollen, Jonathan. Es war, als ob Melissa …“ Sie konnte nicht weitersprechen. „Du warst einfach nicht dabei.“
    „Ich weiß es, Jess. Melissa hat mich auch berührt.“
    Sie sah ihn an. „Was?“ Sie spürte einen Stich, von dem ihr übel wurde. Eine Mischung aus Eifersucht und Ekel. „Wann?
    Warum?“
    „In der Nacht, als wir dein Talent entdeckt haben, musste ich mit ihr und Rex springen.“
    Jessica schluckte. Sie erinnerte sich, wie sie zusammen über die Wüste gesaust waren, in die Schlangengrube, sie hatte sich aber nie klargemacht …
    „Mein Gott, stimmt ja. Das wusste ich damals gar nicht.“
    „Niemand wusste es, außer Rex und Melissa.“
    Ihr fiel auf, dass sie von ihm abgerückt war, und griff erneut nach seiner Hand. „Tut mir leid, Jonathan.“
    Er zitterte ein bisschen. „Ich muss dir nicht leidtun. Melissa solltest du bedauern.“
    „Ich heb mir mein Mitleid eigentlich lieber für Dess auf.“
    Sie blickte wieder in den Garten ihres Vaters hinunter. „Ich

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