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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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kommen, Ryan, aber ich bewundere Ihren Sinn für Humor.«
    Nun kam Dr. Lowell mit einem Bleieimer in der Hand aus der Werkstatt.
    »Was haben Sie da?«
    »Vermutlich Plutonium. Wenn Sie es sich aus der Nähe anschauen, könnten Sie so enden wie unser Freund in Damaskus.« Lowell gab einem Soldaten den Eimer und sagte zu dem Kommandeur der Pioniere: »Räumen Sie die Werkstatt aus, verpacken Sie alles und schaffen Sie es in die Staaten. Ich möchte alles untersuchen. Achten Sie darauf, daß nichts zurückbleibt.«
    »Jawohl, Sir«, meinte der Colonel. »Die Probe auch?«
    Vier Stunden später waren sie in Dimona, der israelischen Kernforschungsanlage, wo ebenfalls ein Gammastrahl-Spektrometer stand. Während Techniker die Analyse durchführten, sah sich Lowell noch einmal die Blaupausen an und schüttelte dabei den Kopf. Sie erinnerten Ryan an das Schaltbild eines Computerchips oder andere komplizierte technische Zeichnungen, die er nicht begriff.
    »Das Ding ist klobig und primitiv. Unsere Kernwaffen haben weniger als ein Viertel seiner Größe ... aber wissen Sie, wie lange wir für den Bau einer vergleichbaren Bombe brauchten?« Lowell schaute auf. »Zehn Jahre. Diese Burschen hier schafften das innerhalb von fünf Monaten in einer Höhle. Das nennt man Fortschritt, Dr. Ryan.«
    »Ich wußte nicht, daß so etwas möglich ist. Wir hatten immer geglaubt, eine Terroristenwaffe müßte – aber warum hat diese hier versagt?«
    »Das lag wahrscheinlich am Tritium. Bei uns gab es in den 50er Jahren zwei Verpuffungen wegen Helium-Kontamination. Das wissen nur wenige Leute. Ich muß mir die Konstruktion näher ansehen und dazu ein Computermodell erstellen, aber auf den ersten Blick wirkt sie kompetent – ah, danke.« Lowell nahm von einem israelischen Techniker den Spektrometrie-Ausdruck entgegen, warf einen Blick darauf und schüttelte den Kopf. »Savannah River, Reaktor K, 1968 – ein sehr gutes Jahr.«
    »Das ist das Bombenmaterial? Sind Sie auch ganz sicher?«
    »Ja. Die Israelis informierten mich über den Typ der Bombe, die verlorenging, die Plutoniummenge – und abgesehen von den Überresten landete alles hier.« Lowell tippte auf die Baupläne. »Und das war’s. Bis zum nächsten Mal«, fügte er hinzu.
     
    Daniel E. Murray, der stellvertretende Direktor des FBI, der sich immer für das Recht und seine Durchführung interessierte, verfolgte die Verhandlung aufmerksam. Seltsam nur, daß Geistliche auftraten statt Anwälte. Aber es klappte trotzdem. Der Prozeß nahm nur einen Tag in Anspruch und war ausgesprochen fair. Auch gegen das Urteil hatte Murray nichts einzuwenden.
     
    Sie flogen in Prinz Alis Boeing 727 nach Riad und ließen die Maschine der US-Air Force in Beer Scheba stehen. Das Urteil sollte nicht überhastet gefällt werden. Man mußte sich Zeit für Gebet und Versöhnung nehmen und wollte diesen Fall nicht anders als alltäglichere Prozesse behandeln. Die Menschen hatten also Zeit zur Besinnung, und in Ryans Fall tat sich eine weitere Überraschung auf. Prinz Ali brachte einen Mann in seine Suite.
    »Ich bin Mahmoud Hadschi Darjaei«, stellte sich der Besucher überflüssigerweise vor. Jack kannte sein Gesicht aus der CIA-Akte. Er wußte auch, daß Darjaei zum letzten Mal mit einem Amerikaner gesprochen hatte, als der Herrscher des Iran noch Mohammed Resa Pahlawi hicß.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte Ryan. Ali dolmetschte.
    »Ist es wahr, was man mir gesagt hat? Ich will wissen, ob es wirklich wahr ist.«
    »Jawohl, es ist wahr.«
    »Und warum sollte ich Ihnen glauben?« Der Mann war fast siebzig und hatte ein tief zerfurchtes Gesicht und zornige schwarze Augen.
    »Warum fragen Sie mich dann?«
    »Ihre Unverschämtheit mißfällt mir.«
    »Und mir mißfallen Angriffe auf amerikanische Bürger«, versetzte Ryan.
    »Sie wissen, daß ich mit dieser Sache nichts zu tun hatte.«
    »Ja, das weiß ich jetzt. Würden Sie mir bitte eine Frage beantworten? Hätten Sie die Gruppe unterstützt, wenn Sie darum gebeten worden wären?«
    »Nein«, erwiderte Darjaei.
    »Und warum sollte ich das glauben?«
    »So viele Menschen zu töten, selbst Ungläubige, ist eine Sünde vor Allah.«
    »Außerdem wissen Sie nun«, fügte Ryan hinzu, »wie wir auf so etwas reagieren würden.«
    »Beschuldigen Sie mich, zu einer solchen Untat fähig zu sein?«
    »Sie beschuldigen uns mit schöner Regelmäßigkeit aller möglichen Verbrechen. Aber in diesem Fall irrten Sie.«
    »Sie hassen mich.«
    »Ich kann nicht

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