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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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seine antisowjetischen Ansichten ein breites Publikum. Als Vertreter der Falken in der demokratischen Partei gehörte DeBorn zu den Architekten eines Plans zum Sturz des Schahs von Persien, um den islamischen Fundamentalismus zu stärken. Durch die Bewaffnung der afghanischen Mudschaheddin, so hoffte DeBorn, konnte man den Kommunisten ihre eigene kräftezehrende Version von Vietnam bereiten. Die Mudschaheddin taten weit mehr, indem sie die Kommunisten mit dem erzwungenen Abzug aus Afghanistan in eine vernichtende Niederlage trieben. Dass sein Plan indirekt zur Entstehung von al-Qaida führte, störte DeBorn niemals. Seines Erachtens war das ein geringer Preis, der für den Zusammenbruch der Sowjetunion bezahlt werden musste.
    Ein Jahrzehnt später benutzte die Regierung Bush/ Cheney al-Qaida, um ihren eigenen »Krieg gegen den Terror« zu rechtfertigen, eine Entscheidung, die DeBorn wütend machte, der in Ministerpräsident Wladimir Putin den wahren Feind der Demokratie sah. Hinter den Kulissen wirkend, half DeBorn, das Abkommen mit dem polnischen Außenminister Radek Sikorski zur Stationierung eines Raketenabwehrsystems in Polen zu besiegeln, ein strategischer Schritt, der die Regierung in Moskau aufstacheln sollte. Jahre später tat er sich mit Vizepräsident Cheney zusammen, um den georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili zu überreden, während der Olympischen Sommerspiele in China 2008 die
südossetischen Rebellen anzugreifen, eine Aktion, die wie geplant einen sehr öffentlichen Gegenangriff durch Russland auslöste.
    Als Gründungsmitglied sowohl der Trilateralen Kommission als auch des Council on Foreign Relations war Bertrand DeBorn ein Mann auf einer Mission, die Welt zu verändern, ganz gleich, was es koste. Der Washingtoner Strippenzieher hatte die Kandidatur von Eric Kogelo bei der letzten Präsidentschaftswahl unterstützt, hatte als militärischer Berater fungiert und dem Wahlvolk die Zusicherungen gegeben, die es brauchte, dass der junge Senator mit dem Krieg gegen den Terror fertigwerden und zugleich die laufenden Kriege im Irak und in Afghanistan zum Abschluss bringen könne. Nachdem er viele lange Stunden im Gespräch mit dem Kandidaten verbracht hatte, sah DeBorn in Kogelo einen Konservativen im Gewand eines Liberalen, der begeistern konnte wie John F. Kennedy, dessen außenpolitische Ansichten jedoch lenkbar waren und sich an bestimmten globalen Variablen ausrichten ließen, die erforderlich waren, um ein von den Neokonservativen und den Falken unter den Demokraten seit Jahrzehnten erstrebtes neues Paradigma einzuführen: eine Neue Weltordnung (NWO).
    Novus Ordo Mundi: eine einzige Regierung, die eine vereinte globale Wirtschaft beaufsichtigte, die ein einziges Währungssystem hatte. Eine Sprache: Englisch. Ein vereinheitlichter Kodex von Gesetzen, die von einer integrierten Militärstreitmacht überwacht wurden, deren Licht der Gerechtigkeit auf jede terroristische Organisation und Drittwelt-Diktatur fiel, die im Schatten globaler Teilnahmslosigkeit kauerte. Für Verschwörungsspinner stellte die NWO einen Orwell’schen Albtraum dar, aber
für die reichsten und einflussreichsten Macher der Welt war sie die einzige Zukunft, die irgendeinen Sinn ergab. Ob es einem passte oder nicht, die Ära des billigen Öls, das die globale Wirtschaft antrieb, neigte sich rasch dem Ende zu, und als Folgen drohten langfristig Hungersnot und Rezession. Der Wandel war notwendig, um Anarchie zu verhindern und das Überleben des Marktes zu gewährleisten – das Überleben des Stärkeren. Wie ein ungepflegter Wald mussten Bevölkerungen gelichtet werden, um eine potenzielle Feuersbrunst zu verhindern. Die Welt den Umweltaposteln und liberalen Extremisten zu überlassen würde bedeuten, dass am Ende alles niederbrannte – und die Zivilisation unterging.
    Und nichts führte einen schnelleren Wandel herbei als Krieg. DeBorn besaß viel Erfahrung in dem Spiel, nachdem er Ajatollah Khomeini dazu gebracht hatte, sich iranischer Studenten zu bedienen, die die amerikanische Botschaft in Teheran besetzen sollten, um die Auslieferung des Schahs von Persien durch die Vereinigten Staaten zu erreichen. Dadurch stärkte er die Entschlossenheit der Muslime, die gebraucht wurde, um die Sowjets herauszufordern. Reagan und Präsident Bush I. hatten sich DeBorns Kriegsstrategie zunutze gemacht, um Iran und Irak aufeinanderzuhetzen. In jüngerer Zeit hatten Bush II. und Cheney sich ihren eigenen »Krieg gegen den Terror«

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