Das Ende
angesteckt. Sie alle können
noch gerettet werden. Sorg dafür, dass das Boot es bis über den Hudson schafft. Francesca und ich werden Jennie und Collin so schnell wie möglich in Battery Park treffen. Ich werde dafür sorgen, dass wir sie in Sicherheit bringen können. Wenn wir es bis nach Jersey schaffen, werden wir eine Möglichkeit finden, dir zu helfen.«
»Für mich ist es zu spät. Nimm das Boot. Ich bringe die Reparaturen zu Ende und verschwinde. Tu mir nur einen Gefallen, Paolo. Sag Jennie, dass ich sie liebe. Sag Collin, dass sein Daddy sehr stolz auf ihn ist.«
»Das … werde ich. Hallo? Heath, bist du noch dran?«
Heath Shelby ließ das Handy fallen, kroch zum nächsten Mülleimer und übergab sich.
Governor’s Island, New York
22:14 Uhr
Hoch über dem nordwestlichen Ufer von Governor’s Island befand sich die runde Sandsteinfestung Castle William. Sie war 1807 zum Schutz New Yorks errichtet worden und besaß einen Durchmesser von über sechzig Metern. Ihre Mauern waren zwölf Meter hoch und fast zweieinhalb Meter dick.
Leigh Nelson folgte Captain Zwawa durch den großen Garten in der Mitte der Festung. Die beiden betraten den Turm, stiegen die Wendeltreppe hinauf und traten auf eine Terrasse hinaus, von der aus man einen Überblick über den Hafen von New York hatte. Battery Park und die Skyline von Manhattan lagen nicht mehr als einen Kilometer jenseits des Wassers.
»Captain, bitte. Ich muss meinen Mann anrufen. Er muss wissen, dass mit mir alles in Ordnung ist.«
Jay Zwawa ignorierte sie. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem großartigen Ausblick auf den Finanzdistrikt, der von zahllosen Lichtern erhellt wurde. »Geschichte ist so eine Art Hobby von mir. Wussten Sie, dass sich genau hier der schlimmste Gewaltausbruch in New York vor den Ereignissen vom 11. September ereignet hat? Es war im Juli 1863, während des Bürgerkriegs. Anhänger der Konföderierten schürten Unruhen, bei denen zweitausend New Yorker starben und achttausend verwundet wurden. Governor’s Island wurde angegriffen, aber die Bürgerwehr konnte die Aufständischen abwehren.«
»Captain, was ist mit meinem Anruf?«
»Wenn wir den Impfstoff bekommen.«
»Aber ich kooperiere doch. Sie haben mich aufgefordert zu kooperieren, und genau das mache ich. Was passiert, wenn es Ihren Männern nicht gelingt, Shep zu finden? «
»Dann wird Ihr Anruf keine Rolle mehr spielen.«
Ein Adjutant trat zu ihnen auf die Terrasse. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche, Sir. Alle Handy-Signale werden jetzt gesperrt. Alles ist bereit für einen totalen Blackout der Insel.«
»Tun Sie es.«
»Ja, Sir.« Der Adjutant verschwand die Treppe hinab.
Leigh Nelson sah entsetzt aus. »Sie schalten den Strom ab?«
»Unser Ziel besteht darin, dafür zu sorgen, dass drei Millionen Menschen den Ort nicht verlassen. Indem wir den Strom abstellen, verdunkeln wir die Stadt, wodurch unsere Wärmesensoren einen besseren Blick von oben haben. Außerdem wollen wir die Bevölkerung dazu bringen, in den Gebäuden zu bleiben.«
»So sorgen Sie nur für noch mehr Panik.«
»Doktor, die Panik haben wir vor fünf Stunden hinter uns gelassen.«
Vor ihren Augen verschwand die Südspitze Manhattans in der Nacht. Die Welle der Dunkelheit erreichte Battery Park und den Finanzdistrikt … Chinatown und die Lower East Side … Tribeca, Little Italy und SoHo. Sie rollte weiter nach Norden und verschlang Midtown und den Central Park, die Upper East und die Upper West Side, bis ganz Manhattan von einer samtenen Schwärze bedeckt war, die nur noch von den Scheinwerfern Tausender Fahrzeuge durchbrochen wurde.
Wie Schreie aus einer fernen Achterbahn verschmolzen die Geräusche, die sich aus dieser Leere erhoben, zu einem einzigen Laut, der über Land und Wasser strich …
… die Klage von Millionen verdammter Seelen, die in der Dunkelheit um Hilfe riefen.
Unter der Überführung der 158 th Street
Manhattanville, Manhattan, New York
22:31 Uhr
Patrick und Virgil stiegen durch die Dunkelheit hinab in die Tiefe, der eine gegen die Pest geimpft und gleichzeitig geschwächt von der Leere in seinem Herzen, der andere geschwächt vom Alter und gleichzeitig geimpft mit einer Selbstlosigkeit, wie sie ein festes, anderen dienendes Ziel verleiht. Die beiden Männer hielten sich an den Händen, um auf der Betontreppe nicht zu stürzen, die einzig von der Taschenlampe des Mannes mit der Waffe erhellt wurde. Jeder Schritt ins Dunkle brachte sie dem feuchten
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