Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
aufgehalten und ihm selbst das Leben gerettet.
Er hatte einen Glückstreffer erzielt, wusste jedoch, dass Luke diese Erklärung niemals hinnehmen würde. Hier geht es nicht um Glück, sondern nur um die Macht.
Anakin, der erschöpfter war, als er es angesichts seiner Anstrengungen vermutet hätte, stolperte über den Pfad zu ihrem Lager. Er lächelte. Wenn Mara nicht darauf bestanden hätte, dass er im Alltag ohne die Macht auskam, hätte er jetzt nicht mehr die Kraft besessen, den Aufstieg zu bewältigen. Die kleinen Blessuren, die er sich bei seinen Übungen zugezogen hatte, belehrten ihn darüber, wie weit er gehen konnte, und er wusste, dass er es noch bis zu Mara schaffen würde.
Als er zurückkehrte, war es bereits tiefe Nacht geworden, und das Lagerfeuer war zu einem glühenden Häuflein mit Asche bedeckter Kohlen heruntergebrannt. Er schnappte sich die noch verbliebenen Vinchawurzeln und betrat Maras Zelt. Sie wachte sofort auf und ließ sich wieder auf ihr Feldbett sinken. »Was gibt es?«
»Die Yuuzhan Vong. Sie sind hier.« Er reichte ihr eine Vinchawurzel. »Hier, kau das und lass dir den Saft durch den Hals rinnen. Hiesige Medizin. Aber sehr gute.«
Mara rieb sich mit beiden Händen die Augen und sah ihn an. »Du bist verletzt.«
»Das ist nichts, aber wir müssen von hier verschwinden.« Anakin zog die Stirn kraus. »Ich glaube, die Yuuzhan Vong waren schon die ganze Zeit hier und haben die Gegend ausgekundschaftet. Vielleicht sind sie der Grund für deine Schwäche. Ich weiß es nicht. Vielleicht verstärkt ihre Anwesenheit alles, was unter ihrer Kontrolle steht, und deine Krankheit könnte durchaus dazugehören. Du hast auf Belkadan selbst eine Verbindung gespürt. Die Verbindung ist hier vielleicht schwächer, weil du keinen direkten Kontakt zu den Yuuzhan Vong und den Dingen unter ihrem Einfluss hast.«
Mara nickte. »Das ist ein Trend, den ich gerne fortsetzen würde.«
»Geht mir genauso.« Er seufzte. »Ich habe zwei von ihnen getötet, aber ich hatte sie überrascht. Es war fast schon zu leicht, und das beunruhigt mich.«
Mara schlug ihre Decke zurück und schwang die Beine über den Rand des Feldbetts. »Das ist gut. Es sollte dich beunruhigen. Ich habe so ein Gefühl, dass wir nie wieder so leicht mit den Yuuzhan Vong fertig werden.«
24
Leia Organa Solo warf einen Blick auf das organisierte Chaos, das sie umgab, und sehnte sich nach mehr Organisation und weniger Chaos. Die Ralroost und eine Hand voll Raumfrachter hatten bei ihrem Eintreffen über Dantooine keine Yuuzhan-Vong-Schiffe entdeckt, die sich bereits im System befanden oder ihnen gefolgt waren. Die Frachter und die Fähren der Ralroost machten sich sofort daran, Flüchtlinge auf dem äquatorialen Kontinent abzusetzen, der durch schmale Landbrücken mit der größeren Landmasse im Norden sowie der Polarregion im Süden verbunden war. So weit das Auge reichte, erstreckte sich lavendelfarbenes Grasland, wenngleich es an vielen Stellen bereits spärlicher wurde.
Die Frachter hatten alle mehr Leute an Bord genommen als Vorräte, die für den langen Flug zum Galaktischen Kern notwendig gewesen wären, und Dantooine war zwar ein geeignetes Ziel für den Sprung, der sie von Dubrillion weggebracht hatte, doch die Wege, die wieder von Dantooine wegführten, waren rar und lagen weit auseinander.
Leia seufzte. Wenn Tarkin damals den Köder geschluckt hätte, wäre diese Welt vernichtet worden, und wir hätten keinen sicheren Hafen gehabt, in den wir uns hätten flüchten können.
Ihr Komlink trillerte. »Organa Solo hier. Sprechen Sie.«
»Hoheit, die letzte Gruppe Flüchtlinge kommt gerade von der Ralroost runter. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für Sie, zum Schiff zurückzukehren, damit wir unseren Flug zum Kern fortsetzen können.« Admiral Kre’fey sprach mit anhaltend leiser und gleichmäßiger Stimme, die nur den Hauch eines Schnarrens verriet. »Ich weiß, dass Sie die Diskussion für beendet halten, aber ich werde mich auf Coruscant vor meinen Herrn und Meistern verantworten müssen.«
»Und Sie meinen, die wollten mich dabeihaben, damit ich ihnen sage, ich hätte sie gewarnt?« Leia schüttelte den Kopf. »Nein danke, Admiral. Ich bleibe mit den anderen hier. Schicken Sie uns Hilfe, dann kommen wir prima zurecht.«
»Und wenn uns die Vong hierher folgen?«
»Die Flüchtlinge in dem Fall im Stich zu lassen wäre noch schlimmer.« Sie erinnerte sich, dass schon einmal eine Flüchtlingsgruppe hierher gebracht und
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