City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)
Lolaca Manhisse
City of Death
Blutiges Erbe
by
Lolaca Manhisse
Copyright © 2012 Lolaca Manhisse
Covergestaltung
Andrea Gunschera
Lektorat
Dr. Helga Leinweber
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Kapitel 1
Es war zwei Uhr morgens und der U-Bahnhof menschenleer. Als ich die Treppe hinunterlief und die Bahn einfahren hörte , beschleunigte ich meine Schritte. Unglücklicherweise hatte ich mein Portemonnaie vergessen, sodass ich mir kein Taxi rufen konnte, und mein Auto befand sich in der Werkstatt.
Die letzte Bahn zu verpassen, wäre also mehr als ungünstig. Ich nahm im mittleren Waggon Platz und las in einem Buch, als sich die Zugtüren schlossen. Doch bevor sie ganz zufallen konnten, drängten sich zwei junge Männer h er ein. Sie blieben am anderen Ende des Abteils stehen und unterhielten sich leise – ich las in meinem Buch weiter. Als sich die Bahn jedoch in Bewegung setzte, kamen sie in meine Richtung geschlendert. Ich erstarrte, als mir ein süßlicher Geruch in die Nase stieg. Vampire! Mein Puls beschleunigte sich augenblicklich, was ihnen sicher nicht entging. Dennoch starrte ich wie gebannt auf mein Buch und tat, als würde ich lesen. Vielleicht wollen sie ja gar nichts von dir , redete ich mir ein. Sicher! Sie waren sehr junge Vampire, bemerkte ich, denn ich nahm fast keine Aura wahr. Als mir einer der beiden gegenüber Platz nahm, schaute ich auf. Er war blond, trug eine schwarz-gelbe Collegejacke und passend dazu gelbe Baggy Pants – der typische Hip Hop Style.
In Menschenjahren schätzte ich ihn auf einundzwanzig, tot konnte er allerdings nicht länger als ein paar Wochen sein. Seinen Begleiter sah ich nicht, weil er sich hinter mich an die Tür gestellt hatte. Ich glaube, sie hielten mich für einen gewöhnlichen Menschen, womit sie beinahe richtig lagen, wäre da nicht der klitzekleine Umstand, dass ich mich in einen Schäferhund verwandeln konnte und somit zu den paranormalen Wesen gehörte. Im Alter von sieben Jahren wurde ich von einem unbekanntem Wertier gebissen – damals, als wir noch in Amerika lebten. Als ich mich dann das erste Mal verwandelte, wanderten wir nach
Deutschland aus. Meine Mutter, die durch meine Verwandlung erst von der paranormalen Welt erfuhr, ließ sich kurz darauf in eine Vampirin verwandeln, um ewig jung zu bleiben. Daraufhin trennte sich mein Vater von ihr, und sie zog nach Frankfurt am Main.
Wir Wertiere waren sehr selten, wie mein Vater und ich in späteren Recherchen erfuhren. Mithilfe seines amerikanischen Freundes sucht er bis heute nach demjenigen, der mich gebissen hatte – bisher ohne Erfolg. Als Werhund war ich schneller und stärker als ein gewöhnlicher Mensch, hatte diese Fähigkeiten aber nie gefördert. Ich hatte mir bereits im vergangenen Monat vorgenommen zu trainieren, bisher aber weder Zeit noch Lust dazu gehabt. Ich hoffte, dass mir meine Faulheit jetzt nicht zum Verhängnis wurde.
»Wohin so spät?«, fragte mein Gegenüber.
Ich klappte das Buch zu, legte es zurück in meine Tasche und öffnete das Geheimfach, um an meine Silberwaffen zu gelangen. Ich war so gut wie immer bewaffnet, wollte aber ungern in der U-Bahn herumballern. Außerdem kamen mir die Vampire nicht sonderlich stark vor. Ich wählte den Dolch und umschloss ihn mit der Hand.
Als der blonde Vampir sah, dass ich meine Hand in der Tasche behielt, grinste er überheblich. Dachte wohl, ich wollte ihm mit Pfefferspray zu Leibe rücken. Ich hörte, wie sich mein Hintermann bewegte und zu mir herunterbeugte. Dabei fielen lange schwarze Strähnen auf meine Schultern. Ich stieß den Dolch nach oben, direkt in seinen Rachen, gleichzeitig trat ich meinem Gegenüber gegen die Brust, weil er sich auf mich stürzen wollte. Blut lief mir aufs Haar und tropfte auf meine Schultern, als ich den Dolch aus dem Rachen des Vampirs zog. Er gab gurgelnde Geräusche von sich und wich zurück.
Der Blonde wollte sich erneut auf mich stürzen, doch ich war schneller. Ich stieß ihm die Klinge in die Brust, verfehlte sein Herz aber bewusst um ein paar Zentimeter. Wenn ich ihn jetzt umbrachte, wäre er in Sekundenschnelle verschrumpelt. Und da die Öffentlichkeit weder von Vampiren noch von paranormalen Wesen wusste, hätte ich ihn wegschaffen müssen. Mit einer schrumpeligen Leiche durch Berlin zu laufen,
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