Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Funktionsweise meines Probenscanners in- und auswendig.«
»Gut. Ich habe auch nichts weniger von dir erwartet. Eines wird allerdings ganz besonders wichtig sein, etwas, das deine Schwester bei den Renegaten gelernt hat… Du wirst dich an Befehle halten müssen. Ich weiß, dass euer eigenmächtiges Vorgehen auf Helska 4 Danni Quee das Leben gerettet hat. Ich weiß aber auch, dass deine Extratour zur Befreiung der Sklaven auf Belkadan nicht sehr erfolgreich war. Jetzt gehörst du zu einem Team. Wir sind alle aufeinander angewiesen, es wird also dieses Mal keine überstürzten Aktionen geben, nur weil du zu wissen glaubst, was als Nächstes passieren soll. Ich werde niemals zu etwas nein sagen, nur um nein gesagt zu haben. Wenn ein Vorschlag Sinn macht, lasse ich mir die Sache durch den Kopf gehen. Verstanden?«
Jacen nickte. Er wusste Corrans Worte zu würdigen und erkannte den überaus väterlichen Ton, den der ältere Mann ihm gegenüber anschlug. »Ja, Sir, ich verstehe.«
»Gut. Du sollst aber auch noch etwas anderes wissen. Ich habe dich aufgrund deiner Erfahrung mit den Vong und wegen des Mutes, den du bei deiner Begegnung mit ihnen bewiesen hast, für diesen Einsatz ausgewählt. Meine eigene Erfahrung mit ihnen war nicht sehr angenehm, und hätte ich eine Wahl, wäre ich bestimmt nicht hier. Deine Bereitschaft, das noch einmal auf dich zu nehmen, ist bewundernswert.«
Jacen starrte wieder in seinen Becher. »Danke.«
»Wenn uns dieser Einsatz gelingt, gehen wir da hinunter und kommen wieder zurück, ohne dass die Vong das geringste Anzeichen dafür finden, dass wir überhaupt jemals dort waren. Ich erwarte keine jener unbekümmerten Heldentaten, für die eure Familie berühmt ist.« Corran setzte ein warmherziges Lächeln auf. »Andererseits erfüllt mich das Wissen, für alle Fälle über eine reichliche Dosis corellianischer Überheblichkeit im Verein mit der Kampfkraft der Noghri zu verfügen, hinsichtlich unserer Überlebenschancen mit großer Zuversicht.«
Jaina zog eine Augenbraue hoch. »Und was ist mit Ganner?«
»Er kommt von Teyr und könnte seine Chancen nicht von Hafergrütze unterscheiden.« Corran nahm seinen Becher vom Tisch. »Er versteht zu kämpfen. Und er ist nicht blöd, vorausgesetzt, er denkt nach, bevor er handelt. Außerdem sieht er gut aus, wie ihr wahrscheinlich bemerkt habt.«
Jaina errötete abermals. »Das ist schwer zu übersehen.«
»Es entgeht einem schon deshalb nicht, weil er sich ständig so herausputzt.« Corran zwinkerte Jacen zu. »Aber das können wir sicher für uns behalten. Gewissermaßen als nicht direkt zu unserem Einsatz gehörende Parameter.«
»Verstanden.«
»Gut. Ich bin dann weg. Nimm dir noch ein bisschen Zeit für deine Schwester und geh deine Ausrüstung lieber zweimal durch. Es dauert noch ein oder zwei Tage, bis wir aufbrechen, aber es ist nie verkehrt, rechtzeitig bereit zu sein.«
»Wird gemacht, Corran.«
Jaina nickte. »War schön, Sie zu sehen, Colonel.«
»Gleichfalls, Lieutenant. Mehren Sie den Ruhm der Renegaten-Staffel, ja?«
»Ja, Sir.«
Jacen wartete, bis Corran verschwunden war, dann sah er seine Schwester an und wölbte eine Braue. »Ihr wart ja gerade furchtbar förmlich.«
»Beim Militär gibt es wenig Familiäres, Jacen.« Sie lächelte. »Sieht aus, als würden wir ab jetzt nach verschiedenen Regeln spielen.«
»Dasselbe Ziel, verschiedene Wege.« Jacen seufzte. »Was mich an etwas nach der bevorstehenden Erkundungsmission denken lassen könnte. Aber ich werd’s nicht tun. Eins nach dem anderen. Bring’s hinter dich und mach dir danach erst Gedanken über die Zukunft.«
»Das, Bruder«, sagte Jaina gönnerhaft, als sie mit ihren Bechern anstießen, »ist die richtige Einstellung.«
7
Leia Organa Solo saß stumm im Passagierabteil der Fähre Mond von Chandrila. Ihre beiden Noghri-Leibwächter, Olmahk und Basbakhan, kauerten hinter ihr in der engen Passagierkabine des Raumers. Anders als bei der Frau, die in der Sitzreihe vor ihr Platz genommen hatte, konnte Leia bei den beiden Noghri nichts als Gelassenheit spüren. Danni Quee aber strahlte Furcht aus, wie ein Feuer Hitze ausstrahlt.
Leia zwang sich, tief ein- und langsam wieder auszuatmen, um die Anspannung zu lösen. Wenigstens zum Teil. Sie hatten die Reise von Coruscant nach Bastion unter den denkbar strengsten Sicherheitsvorkehrungen unternommen. Ihr Schiff hatte sich von stark befahrenen Routen fern gehalten und stattdessen einen verschlungenen Kurs zu
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