Das Erbe der Jedi-Ritter 11 - Rebellenträume
»Wedge, wenn daraus nichts Gutes entstehen kann, warum hast du diesen Auftrag angenommen?«
»Nun, weil der Rat in gewisser Hinsicht auch Recht hat. Pyria muss gehalten werden. Die Yuuzhan Vong müssen gebunden werden. Und wenn du mir ein wenig Eitelkeit erlaubst − ich glaube nicht, dass sie einen so fähigen Kommandanten schicken würden, um mich zu ersetzen. Es wäre ein Kommandant, der ihren Befehlen mit blinder Loyalität folgt und nichts als die Auslöschung seiner Garnison durch die Yuuzhan Vong erreichen würde.« Wedge zuckte die Achseln. »Ich habe nicht vor, hier zu sterben, Luke. Und ich glaube zwar nicht, Borleias auf Dauer halten zu können, aber ich könnte es zu einem Fanal machen.« Nun wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Allgemeinheit zu. »Also, zurück zu meiner Frage.«
Zunächst sagte niemand etwas. Dann räusperte sich Luke als Erster: »Es gibt zwei grundlegende Kampfstile, hart und weich. In den Tagen der Rebellenallianz haben wir weich gekämpft. Die Neue Republik hat den harten Stil angewandt. Man erwartet von dir, dass du hier bleibst und ebenfalls hart kämpfst. Aber offensichtlich wird das auf die Dauer nicht funktionieren. Ich glaube, dass man dieses Modell auf die Politik ausweiten kann. Wenn wir weiter mit dem harten Stil arbeiten, verurteilen wir uns selbst zum Untergang.«
Wedge nickte.
»Was willst du also sagen?«, fragte Lando. »Was genau hast du gesagt?«
Mara warf ein: »Wir sagen, dass ihr aufhören sollt, zusammen mit der Republik die Yuuzhan Vong anzugreifen. Greift sie stattdessen mit der Rebellenallianz an. Sowohl hier als auch auf den anderen Kriegsschauplätzen.«
»Aber die Rebellenallianz gibt es nicht mehr«, sagte Danni. »Sie ist zur Neuen Republik geworden.«
Luke nickte. »Das stimmt. Was ich vorschlage …« Er holte tief Luft. »Ich glaube, es ist Zeit für eine neue Rebellenallianz. Etwas, das nicht an die Traditionen und das kurzsichtige Denken der derzeitigen Regierung der Neuen Republik gebunden ist. Etwas anderes.«
»Das ist Verrat«, meinte Booster. »Das gefällt mir.«
»Eine Widerstandsbewegung«, sagte Wedge. Er warf Luke einen scharfen Blick zu. »Aber es würde eine geheime Widerstandsbewegung sein müssen. Wir können nicht einfach unsere Unabhängigkeit von der Neuen Republik erklären und davonmarschieren, um gegen die Yuuzhan Vong zu kämpfen. Wir brauchen geheime Einheiten an verborgenen Standorten. Einsätze, die nicht mit dem Oberkommando der Neuen Republik abgesprochen werden.«
»Genau«, sagte Mara. »Und das macht dich, wenn es dazu kommen sollte, zum schwachen Glied in der Kette, Wedge.«
Tycho sah sie stirnrunzelnd an. »Vielleicht solltest du diese Bemerkung ein wenig erläutern.«
»Weil es im legalen Sinn tatsächlich Verrat ist, Tycho. Wedge hat bereits demonstriert, dass er bereit ist, die Regeln zu beugen − er hat sich einen beträchtlichen Teil der Streitkräfte der Neuen Republik angeeignet und benutzt sie auf eine Weise, die nicht seinen Befehlen entspricht. Aber das hier ginge darüber hinaus. Er würde sich Munition und Material aneignen und sie einer privaten Streitmacht übergeben. Selbst wenn wir siegen, könnten wir als Verräter in die Geschichte eingehen. Und ihr anderen ebenfalls. Kannst du das tun, Wedge?«
Wedge schaute beunruhigt drein und antwortete nicht sofort. Die anderen schwiegen.
Schließlich schaute er Mara an, dann die anderen. »Ich denke, dass wir am Rand der Vernichtung stehen. Und nicht nur der der Regierung. Wir stehen kurz vor der Vernichtung unserer gesamten Kultur, unserer Geschichte. Wenn die Yuuzhan Vong siegen, werden sie uns vielleicht nicht unbedingt auslöschen … aber sie werden uns aufnehmen. Uns verdauen. Am Ende sind wir selbst Yuuzhan Vong, und alles, wofür wir standen, alles, was wir sein wollten, wird verschwunden sein. Es wird sein, als wären wir ein Hologramm, bei dem jemand plötzlich den Strom abstellt. Wir würden spurlos verschwinden.« Seine Stimme war heiser geworden. »Ich werde nicht zulassen, dass so etwas mit meinen Töchtern passiert, oder mit euren Kindern. Also schlage ich Folgendes vor.«
Er zog seinen Blaster und schob ihn mit einigem Schwung zur Mitte des Konferenztischs, sodass er sich dort drehte. »Braucht jemand einen Blaster? Das da ist meiner. Ich bin bereit, ihn abzugeben, weil sich niemand in diesem Raum befindet, dem ich ihn nicht ohne Zögern überlassen würde, dem ich nicht mein Leben anvertrauen würde. Und ich schlage vor,
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