Das Erbe der Jedi-Ritter 11 - Rebellenträume
euch und kann besser arbeiten.«
»Wir werden uns gut um ihn kümmern.« Das war Kam Solusar, der mit Mara und Luke sprach. Aber Mara schien das nicht zu hören; sie konzentrierte sich vollkommen auf ihren kleinen Sohn, den sie an sich drückte. Sie flüsterte ihrem Jungen etwas zu, und obwohl Jaina sich anstrengte, es zu verstehen, gelang es ihr nicht; sie fragte sich, ob Mara überhaupt Worte benutzte; vielleicht kommunizierte sie direkt durch die Macht. Luke hatte beide umarmt und beobachtete seinen Sohn mit staunender Miene.
In Maras Ausdruck lag nichts von der Schärfe und dem schwarzen Humor, die ihre Umwelt von ihr gewohnt war. Das hier war nicht unbedingt eine weichere Mara, aber eine andere Mara, eine, deren Gedanken und Haltung Jaina nicht kannte. Sie fragte sich, was das Baby sah.
Einen Augenblick spürte Jaina ein Aufzucken von Gefühlen − eher ihre eigenen als die Maras oder des Babys, aber es war ihr immer noch fremd. Neid, stellte sie fest, als das Gefühl verging, aber wen beneidete sie? Mara oder das Baby?
»Hallo, Kleines.« Das war ihr Vater, der sie endlich bemerkt hatte. »Bist du hier, um dich zu verabschieden? Oder willst du uns eskortieren?«
»Äh … ich wusste nicht mal, dass ihr aufbrecht. Ich gehöre zur Haupteinsatztruppe.«
Wedge ließ widerstrebend seine Töchter los und stand auf. »Jaina, das hier ist der erste Flug, der Jedi-Schüler und ein paar Zivilistenkinder wie die meinen in die neue sichere Zone bringt. Han, ich lasse dich von Nevil und Corran abschirmen.«
»So ein Mist! Ich dachte, ich könnte meiner Tochter ein paar Flugstunden geben; sie könnte welche brauchen.«
Jaina ließ sich nicht darauf ein. Sie zuckte nur die Achseln. »Ein andermal.«
Mit großer Zärtlichkeit und einem Widerstreben, das sie nicht verbergen konnte, reichte Mara ihren Sohn Luke. Sie beugte sich vor, um Ben auf die Stirn zu küssen, dann wandte sie sich ab … aber nicht schnell genug, als dass Jaina das Aufzucken von Schmerz in ihren Zügen entgangen wäre. Dann kehrte Mara in ihr Quartier zurück, mit langen Schritten und Stiefelabsätzen, deren Klacken vollkommen normal wirkte, als wäre nichts Ungewöhnliches geschehen.
»Kommt mit, junge Corellianer.« Han wandte sich von der Menge ab, beugte sich ein wenig vor und warf einen Blick über die Schulter zurück. »Wer will einen Ritt zum Millennium Falken ?«
»Ich!« Das war Myri, die Han näher war als ihre Schwester. Sie sprang auf Hans Rücken, und er hakte die Arme unter ihre Knie.
Dann warf er C-3PO einen Blick zu. »Mach schon, Goldrute.«
»Ich bin ebenso bereit zum Abflug, wie ich es zu Beginn dieser Diskussion vor vier Minuten und achtunddreißig Sekunden war.«
»Nein, du Ersatzteilhaufen, ich meine, tu es mir nach.« Han beugte sich noch weiter vor und betonte damit seine seltsame Haltung.
»Wie Sie wünschen, aber ich kann wirklich nicht verstehen, was Sie damit …« C-3PO beugte sich in einer Imitation Hans vor, dann fügte er ein »Oh«, hinzu, als Syal ihm grinsend auf dem Rücken sprang.
»Genau so«, sagte Han. »Syal, du solltest nicht zögern, die Peitsche einzusetzen, er ist störrisch und bockt gerne.«
»Sir, ich muss wirklich protestieren. Eine solche Beschreibung ist nicht geeignet, mein Verhalten zu charakterisieren …«
Han setzte sich in Bewegung und trabte den Flur entlang, aber er verdrehte die Augen zu Jaina. »Ich hätte es besser wissen sollen. Sie wiegt so viel wie ein Wampa.«
»Tu ich nicht!«, sagte Myri.
Sie gingen den Flur entlang, gefolgt von C-3PO und Syal. Jaina sah ihnen hinterher. Sie war so oft auf diese Weise auf dem Rücken ihres Vaters geritten. Das letzte Mal … wann war das gewesen? Erst vor ein paar Jahren. Er hatte behauptet, dass sie zu groß geworden wäre, oder sein Rücken zu alt. Wahrscheinlich wieder eine von diesen Han-Solo-Schwindeleien.
Die Versammlung im Flur löste sich auf. Leia folgte Wedge und Iella zur Haupthalle des Komplexes und sagte: »Ich muss noch über zusätzliches Material mit euch sprechen.« Luke, den kleinen Ben in den Armen, begleitete sie und sprach dabei mit Kam und Tionne.
Und dann war Jaina allein. Sie trat zur Zimmertür der Skywalkers und klopfte. Auf Maras »Herein« öffnete sie die Tür.
Mara stand mitten im Hauptraum Alle Möbel waren an die Wände gerückt worden, sodass eine große Fläche in der Zimmermitte frei blieb, zweifellos ein Platz für Mara und Luke, wo sie trainieren oder meditieren konnten. Vielleicht hatte Mara
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