Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
seinem Gegner das Genick brechen sollte. Sie sah einen anderen Beschämten, der einem Krieger mit der Keule einen Schlag gegen die Schläfe versetzte und dann selbst von hinten erstochen wurde. Vor allem jedoch sah sie die blitzschnellen Amphistabschläge der beiden Krieger, die versuchten, sich ihr von beiden Seiten zu nähern. Sie schlug gegen ein Knie und roch verbranntes Fleisch, als die Klinge durch die Rüstung drang. Ein Amphistab fegte auf ihren Rücken zu, und sie musste sich darunter wegrollen. Parieren, Zustechen und Schneiden füllten sie vollständig aus.
Bespritzt mit Yuuzhan-Vong-Blut und aus mehreren Schnittwunden blutend, fand sie sich plötzlich Rücken an Rücken mit dem Fährtenleser. Er war der Einzige von den sechsen, die ihr gefolgt waren, der noch lebte, aber es gab auch nur noch drei Krieger.
Einen Augenblick standen sie einfach nur da. Die Krieger traten ein wenig zurück. Ihr Anführer war riesig. Seine Ohren waren eingekerbt; große, grabenähnliche Narben zeichneten seine Wangen.
»Ich habe von Ihnen gehört, Abscheulichkeit«, fauchte er. »Die, die gestaltet wurde. Stimmt es, was sie sagen? Diese jämmerlichen Maw-Luur-Ausscheidungen beten Sie an?«
»Davon weiß ich nichts«, sagte Tahiri. »Aber ich weiß, wann ich einen ehrlosen Kampf sehe. Diese Beschämten waren nicht nur zahlenmäßig unterlegen, sondern auch kaum bewaffnet. Wie können Sie sich Krieger nennen, wenn Sie solche Leute angreifen?«
»Es sind Beschämte«, erwiderte der Krieger angewidert. »Sie stehen außerhalb jeder Ehre. Sie sind schlimmer als Ungläubige, sie sind ketzerische Verräter. Wir kämpfen nicht gegen sie, wir vernichten sie wie Ungeziefer.«
»Ihr fürchtet uns«, krächzte der Fährtenleser. »Ihr fürchtet uns, weil wir die Wahrheit wissen. Ihr kauert zu Shimrras Füßen, aber Shimrra ist der wahre Ketzer. Seht nur, wie diese Jeedai euch geschlagen hat! Die Götter lächeln auf sie herab, nicht auf euch.«
»Wenn die Jeedai in der Gunst der Götter steht, dann tut ihr es nicht«, erwiderte der Krieger.
»Sie versuchen nur, uns aufzuhalten«, sagte der Fährtensucher zu Tahiri. Sie bemerkte, dass Blut von seiner Hüfte tropfte. »Sie halten uns auf, bis ein weiteres Tsik Vai eintrifft.«
»Still, Ketzer!«, brüllte der Anführer der Krieger. »Vielleicht werden wir dich am Leben lassen, damit du ein wenig länger kriechen kannst. Es gibt Fragen, die wir dir stellen wollen.« Seine Miene wurde freundlicher. »Schwöre deiner Ketzerei ab. Diese Jeedai ist hervorragende Beute.
Hilf uns, sie einzufangen, und vielleicht werden die Götter dir verzeihen und einen ehrenhaften Tod gewähren.«
»Kein Tod ist ehrenhafter als der an der Seite einer Jeedai « , antwortete der Fährtenleser. »Das hat Vua Rapuung bewiesen.«
»Vua Rapuung!« Der Krieger spuckte den Namen geradezu aus. »Diese Geschichte ist nichts als eine Lüge der Ketzer. Vua Rapuung starb in Ungnade.«
Zur Antwort schoss der Beschämte plötzlich vor, so schnell, dass er den Anführer damit überraschte, und warf sich auf ihn, bevor dieser die Waffe heben konnte. Die anderen beiden wollten helfen, aber Tahiri tänzelte vorwärts, machte eine Finte zum Knie hin und schnitt dann die Kehle des Kriegers durch, als er seine Wachsamkeit aufgab, um zu parieren. Sie wechselte rasche, hektische Schläge mit dem anderen, aber das Ende war das gleiche − der Krieger sackte leblos zu Boden.
Als sie sich umdrehte, sah sie, wie der Fährtensucher den Anführer mit dessen eigenem Amphistab aufspießte. Einen Augenblick starrten sie einander an, der Beschämte und sie. Dann fiel der Yuuzhan Vong plötzlich auf die Knie.
»Ich habe gebetet, dass Sie es sein würden!«, sagte er.
Tahiri setzte dazu an, etwas zu sagen, aber dann hörte sie, wie sich die Baumkronen bewegten, und das konnte nur bedeuten, dass ein weiterer Flieger unterwegs war.
»Kommen Sie mit«, sagte sie. »Wir dürfen nicht hierbleiben.«
Der Fährtenleser nickte und sprang auf. Gemeinsam rannten sie von der Lichtung.
Etwa eine Stunde später blieb Tahiri schließlich stehen. Die Flieger schienen sie im Augenblick verloren zu haben, aber der Fährtenleser war immer mehr ins Hintertreffen geraten. Jetzt taumelte er gegen einen Baum und rutschte zu Boden.
»Noch ein klein wenig weiter«, sagte sie. »Gleich hier drüben.«
»Meine Beine tragen mich nicht länger«, sagte der Fährtenleser. »Sie müssen mich hierlassen.«
»Nur bis unter dieses steinerne Sims«, sagte
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