Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Halbmond aufstieg.
»TIEs«, sagte Wedge ehrlich überrascht. »Unsere oder ihre?«
»Ich bin nicht sicher, Sir.«
»Dann finden Sie es heraus!«
»Eine Botschaft von Curamelle«, unterbrach Lieutenant Cel, während Deevis davoneilte. »Der Gouverneur Forridel, Sir.«
Wedge kannte den Namen von Corulags Hauptstadt, aber nicht den des Gouverneurs. Er nickte knapp zum Kom-Offizier hin und schwang sich zum Holoprojektor herum, wo eine in Viertelgroße abgebildete Person im Holofeld stand.
»Wir warten seit beinahe zwei Jahren darauf«, sagte Forridel entzückt. Er trug eine Augenklappe, hatte sich seine Mütze schief aufgesetzt und hatte direkt aus einem Holodrama stammen können. »Cornlag wird der Allianz für immer verpflichtet sein.«
»Der Kampf ist noch nicht gewonnen«, sagte Wedge. »Und wer sind Sie überhaupt?«
Forridel salutierte ungeschickt. »Der Widerstand hat mich zum provisorischen Gouverneur ernannt.«
»Wo befindet sich der ehemalige Gouverneur?«
Forridel lächelte. »Ich bin froh, dass Sie gefragt haben, weil ich es Ihnen gern zeigen möchte.«
Bilder, offenbar von Curamelle-Mediensendungen, erschienen im Holofeld. Eins zeigte den ehemaligen Gouverneur, der am Hals auf einem Platz der Stadt hing, während ein Lynchmob aus Menschen und Humanoiden ihn mit Steinen bewarf. Andere Szenen zeigten gebundene und blutige Yuuzhan Vong und andere Mitglieder der Besatzungsregierung, die von Vigilanten durch die Straßen gezogen wurden.
Wedge war dankbar, dass man ihn nicht gebeten hatte, die auf dem Boden stattfindenden Operationen zu überwachen, wie er es auf Borleias getan hatte. Bald schon würde es auf Dutzenden von Welten zu ähnlichen Szenen der Rache kommen. Der Zorn war verständlich und erinnerte an die Vergeltung, die man an den Imperialen Truppen nach dem Tod des Imperators geübt hatte. Und Wedge hatte wenig für die Gefangenen übrig. Sein Leben lang hatte er für das gekämpft, woran er glaubte, und für den Schutz derer, die er liebte − Iella, seine Töchter, seine Schwester und Freunde und die Yuuzhan Vong hatten seine Welt und seine Familie beinahe zerstört.
Und dennoch, bei all seiner Soldatenentschlossenheit erkannte Wedge, dass er immer noch von einem Blick Luke Skywalkers durcheinandergebracht wurde. Ihn und Mara vor dem Kommandostab der Ralroost zu hören hatte einmal mehr die Tatsache betont, dass die Allianz und die Jedi sehr unterschiedliche Kriege gegen die Yuuzhan Vong führten. Wo das Kommando der Allianz nur an Militärischer Kontrolle interessiert war, konzentrierten sich die Jedi auf Möglichkeiten, den Krieg zu beenden, die auch ein Ende des Zirkels von Gewalttaten bedeuteten. Luke fürchtete, die Auslöschung der Yuuzhan Vong würde der neu geborenen Galaktischen Föderation Freier Allianzen ebenfalls den Todesstoß versetzen. Mit einem einzigen Schritt zur Dunklen Seite würde das Schicksal zukünftiger Generationen besiegelt sein.
Wie die Yuuzhan Vong waren auch die Jedi darauf vorbereitet, Märtyrer eines Ideals zu werden. Beide kämpften, um eine Weltsicht zu unterstützen. Die einen waren von ihren Göttern umgeben, die anderen von der Macht.
Wedge fragte sich, was aus jenen Yuuzhan Vong werden würde, die nicht verbrannt oder in den Straßen von Curamelle oder einer anderen ehemals besetzten Hauptstadt totgeschlagen wurden. Wie lautete der nächste Schritt nach der Entwaffnung? Gefangennahme? Exil? Konnte eine gesamte Spezies für ihren Glauben vor Gericht gebracht werden? Und selbst wenn man sie wegen Kriegsverbrechen für schuldig befand, würden die Yuuzhan Vong erlauben, unter Bewachung in ein abgelegenes Sternensystem gebracht zu werden, oder würde ihre Niederlage − die Tatsache, dass sie vor ihren Göttern versagt hatten − sie zur Selbstzerstörung treiben? Sollte Selbstauslöschung als Alternative betrachtet werden, weil der Tod eine so große Rolle in ihrer Gesellschaft spielte, oder würde der Tod der extragalaktischen Spezies das Gleichgewicht der Macht durcheinanderbringen?
Dass man solche Fragen besser den Jedi überließ, war der Grund, weshalb Wedge, Keyan Farlander, zweifellos auch Tenel Ka und viele andere Allianz-Kommandierende an Lukes Führerschaft glaubten. Bei Borleias, wo Wedge selbst den Widerstandskreis, der als Innerer Kreis bekannt war, gebildet hatte, hatte er einen Pakt mit der Macht geschlossen und fühlte sich nun gebunden, ihn aufrechtzuerhalten.
»Sie haben eine Regierung des Bösen gestoppt, General Antilles«,
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