Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
für Yuuzhan Vong.
DR: Welche Rolle hat George Lucas bei der Planung der Reihe gespielt?
LW: George Lucas hat mit allen Spin-off-Veröffentlichungen von Star Wars zu tun, aber nur mit den großen Entwürfen und Inhaltslinien. Der ursprüngliche Fünf-Jahres-Plan und frühe Gedanken, wer sterben könnte, wurden ihm in einem Memo geschickt und dann am Telefon besprochen.
SS: Ich würde seine Rolle als eingeschränkt, aber wichtig bezeichnen. Er ist derjenige, der sagte, die außergalaktischen Eindringlinge dürften keine Machtbenutzer der Dunklen Seite sein und dass wir Luke nicht umbringen dürften und Anakin statt Jacen sterben lassen müssten (ursprünglich hatten wir es andersrum geplant). Darüber hinaus hat er hin und wieder ein paar grundlegende Fragen beantwortet, aber eher selten. Er überlasst die Bücher überwiegend seinen Lizenzleuten und verlässt sich darauf, dass sie es richtig machen.
JL: George saß ein paarmal auf der Skywalker-Ranch beinahe in meiner Reichweite, aber ich konnte nie mit ihm sprechen. Er spielte jedoch eine wichtige Rolle beim Entwurf der Erbe-Reihe, indem er ausführlich über die frühe Version des fünfjährigen Storybogens sprach, wie Lucy und Shelly hier schon sagten. Sein Einspruch gegen Anakin Solo als Haupthelden der Reihe entstand vielleicht aus der Möglichkeit einer Verwechslung mit dem Anakin Skywalker der Prequel-Trilogie der Filme. Es gab einfach zu viele Anakins. Und ich erinnere mich genau, dass George sich zu Wort meldete, als wir Onimi einmal als »zwergenhaft« beschrieben.
Als wir sein Feedback erhielten, standen wir plötzlich der Notwendigkeit gegenüber, eine neue Art Feind schaffen zu müssen und diesen Feind dennoch ein wenig von den Dutzenden zu unterscheiden, die bereits von den diversen Autoren der Bantam-Bücher entwickelt worden waren. Und noch schlimmer, man nahm uns den einzigen Charakter aus der Bantam-Reihe, der im Idealfall den Jedi-Mantel von Luke übernommen hatte. Dennoch, Shelly und ich hatten viel, an dem wir arbeiten konnten, und wir umrissen viele Charaktere, die später in der Reihe sehr wichtig wurden.
DR: Wie die ursprüngliche Filmtrilogie folgt die Erbe-Geschichte sowohl als Ganzes wie in den einzelnen Büchern Joseph Campbells Idee des Mythos der Heldenreise. Ist das auf Lucas’ Einfluss zurückzuführen?
SS: Nicht in dem Sinn, dass er uns angewiesen hatte, es zu verwenden. Ich denke nicht einmal, dass er es weiß! Aber wenn er wollte, dass wir die Heldenreise als Vorlage benutzen, dann wohl deshalb, dass es für Star Wars so grundlegend ist, was George mit dem Mythos getan hat.
JL: Wir hatten viele Gespräche über Archetypen und mythische Themen, überwiegend weil Lucy das wollte, die oft eine Tafel mit zur Konferenz brachte und Details der Charakterstrukturen entwickelte.
LW: Um die beste Geschichte erzählen zu können, holten wir uns Ideen aus einer Unzahl von Quellen, um Themen zu erweitern, die dann in neue Star-Wars -Romane eingewoben werden können. In unseren großen Kreativbesprechungen arbeiten wir mit Verlegern, Lektoren und unseren Autoren, um starke Geschichten mit vielen Ebenen zu entwickeln, darunter das dramaturgische Tempo (Anfang, Höhepunkt, Lösung), Themen (unter anderem wurden sowohl mythologische als auch biblische Themen vorgeschlagen) und individuelle Charakterentwicklungen. Es liegt in der Verbindung dieser Elemente, dass die Geschichte in die Struktur passt, die die Leute mit Star Wars assoziieren. Es ist nicht George Lucas’ Entscheidung, die uns dazu verpflichtet − eher haben wir durch die Beobachtung seiner Techniken gelernt und dann den gleichen Entwicklungsprozess in der Beschäftigung mit unseren Buchautoren und Lektoren benutzt.
SR: Einer der Vorteile, Campbells Vorlage zu benutzen, besteht darin, dass sie uns allen sehr vertraut ist, wenn auch vielleicht nur unbewusst. Wir alle werden auf Weisen herausgefordert, die den Helden oder den Schurken in uns hervorbringen. Wir müssen alle Entscheidungen treffen und sind für diese Entscheidungen und deren Folgen verantwortlich. Manchmal werden wir in eine Situation geworfen, von der wir nie dachten, dass wir mit ihr umgehen müssen, und das Ergebnis ist nicht einmal wichtig − das Wichtige ist der Weg selbst.
Wir haben den Weg des Helden in den ersten Kreativbesprechungen ausführlich diskutiert. Nachdem wir unser Feedback von George erhielten, beschlossen wir, Jacen zum »Helden« zu machen, zu dem Charakter, der die dramatischsten
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