Das Erbe der Phaetonen
Menschheit brach eine neue Epoche an, die durch eine noch vollkommenere Kenntnis der Natur und ihrer Gesetze gekennzeichnet war.
Dutzende von Teleskopen wurden auf den Himmel gerichtet. Die Menschen wollten das Signallicht sehen. Nach den Hin- weisen der Phaetonen würde es so hell sein, daß es von der Erde aus sichtbar sein mußte.
Aber niemand wußte, an welcher Stelle es aufflammen würde. Die Astronomen hatten den zehnten, den Zwergplaneten, noch nicht entdeckt und auch seine Bahn noch nicht berechnet.
Zum festgesetzten Zeitpunkt drückte Kamow auf den Knopf.
Was geschah?
Er selbst hörte und sah nichts. Der Apparat veränderte weder sein Aussehen, noch deutete sonst etwas darauf hin, daß er funktionierte. Aber auch die Astronomen beobachteten nichts. Nirgends wurde das Aufflammen von Licht festgestellt.
War das Signal gegeben worden?
Es war natürlich möglich, daß Wolken die Beobachtung ver- hindert hatten, oder das Licht war auf der Tagseite unseres Planeten aufgeflammt und die Sonnenstrahlen hatten es den Blicken der Astronomen entzogen.
Auf diese Fragen gab es keine Antwort.
Doch die Menschen glaubten an die Vollkommenheit der Technik der Phaetonen. Alle waren überzeugt, daß das Signal gegeben und empfangen worden war. Nur mußte man minde- stens ein halbes Jahrhundert warten.
Würden die Phaetonen kommen?
Oder würde die Freundschaft der beiden Welten erst Wirk- lichkeit werden, wenn die Phaetonen wieder einmal von sich aus die Erde besuchten, ohne zu wissen, daß das Signal längst gegeben war, womöglich erst in tausend Jahren?
Oder mußten die Menschen der Erde selber herausfinden, wo die neue Heimat der Sonnenkinder lag, mußten sie sich selbst auf den Weg dorthin machen?
Auf jeden Fall würde man sich kennenlernen, früher oder später.
Die Vernunft kapituliert nicht, sie findet den Weg zur ande- ren Vernunft, denn sie weiß, daß diese nahe ist.
Nahe nach den Maßstäben des Weltalls.
Voll Selbstvertrauen und sicher nähert sich die Technik dem Punkt, da diese Maßstäbe auch für den Menschen kein Hinder- nis mehr sind. Denn der Geist des Menschen kennt keine Schranken!
1959
Inhalt
Die Schwester der Erde
Boris Melnikow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 „SSSR-KS 3“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Start in die Ferne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Raumflugalltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Die Arsena . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Eine sensationelle Entdeckung . . . . . . . . . . . . 64 Tod und Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Die Schwester der Erde . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
Ein rätselhafter Fund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Die Koralleninsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Luftaufklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 Zu Hilfe! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 Ein zweites Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Die Welt unter Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
Der Flug zum Festland . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186 In den Klauen des Gewitters . . . . . . . . . . . . . 198 Am Ufer des Sees . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Eine Minute zu spät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 Die unterirdische Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 Nacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243
Die Herren des Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . 252 Die Venusianer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 Unterhaltung ohne Worte . . . . . . . . . . . . . . . . 282 Das Geheimnis der Steinschale . . . . . . . . . . . . 292 Der Gefangenschaft Ende . . . . . . . . . . . . . . . . 303 Zu den Ufern des Bergsees . . . . . . . . . . . . . . . 314
Das Erbe der Phaetonen
Die metallene Röhre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325
In der Falle .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334
Über Jahrtausende hinweg . . . . . . . . . . . . . . . . 344
Der fünfte Planet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 353
Das astronomische Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . 363
Der letzte Start . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373
In die
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