Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
übernahm sofort das Kommando. „Wir fliegen jetzt sehr langsam bis wir 500 m vor den Wachtürmen des Nebeneingangs, der unser Ziel ist, sind. Dort lassen wir die Drachen warten und schleichen uns an die Wachtürme heran. Wir betäuben die Wachen, öffnen das Tor, schließen das Tor wieder hinter uns, gehen hinein und müssen erreichen, dass die Zentauren nicht in wilder, lauter Flucht aus dem Gatter stürmen. Nachdem das geklärt ist, öffnen wir das Tor endgültig und geleiten die Zentauren auf sicheren Weg zurück in ihre Heimat Horsa .“
Der Zentaur Protan lag müde und erschöpft im Gras. Mehrmals hatte er versucht, das Gatter einzurennen und war dafür jedes Mal mit Elektroschocks bestraft worden. Und dabei war es ihm so vorgekommen, als wenn sich die Schmerzen durch die Elektroschocks immer weiter steigerten. Dennoch hatte er sich mit dem Schicksal noch nicht abgegeben. Sollten sie ihn doch töten. Jetzt war es so dunkel, dass man die Zäune nicht einmal mehr sehen konnte. Aber er wusste, wo sie waren. Gleich wollte er wieder auf sie zustürmen, sich in sie hineinwerfen. Immer dieselbe Stelle, bis sie endlich brach.
„Tue es nicht“, sagte seine Schwester neben ihm. „Du bist viel zu geschwächt. Was hilft es, wenn du durchbrechen kannst und zu schwach zum Fliehen bist. Dann fangen sie dich sofort wieder ein, und sie haben gedroht, dass sie uns beim nächsten Fluchtversuch töten werden.“
„Wir müssen es alle zusammen versuchen“, sagte er. „Wenn wir alle zusammen auf den Zaun einstürmen, muss er nachgeben.“
„Ja“, sagte sie. „Wir sind schon zweimal wieder eingefangen worden. Denn wir wissen nicht einmal wo wir hier sind .“
„Wir kennen die Himmelsrichtung. Daher ist mein Plan, erst in die entgegen gesetzte Richtung Küste zu fliehen, dann Richtung Norden .“ Sie erhob sich und trottete von ihm weg zu den Holzgebäuden, die Schutz vor Sonnenstrahlen, Regen und der Nachtkälte boten. Holzhäuser, die vergessen lassen sollten, dass sie Gefangene waren. Holzhäuser, die so aussahen wie daheim in Horsa. Mitten auf grünem Weideland. Daneben ein künstlich angelegter Teich, der von einem kleinen Bachlauf gespeist wurde, den man am Zaun untertunnelt hatte. Aber die Weideanlage war groß genug, dass man in deren Mitte am Teich bei der kleinen Dorfanlage die Zäune nicht mehr sehen konnte. Sie alle wussten, dass sie bis zu ihrem Lebensende hier in Gefangenschaft bleiben würden, wenn sie das tägliche Abzapfen kleiner Blutmengen gesund überlebten und nicht vorher krank wurden. Denn die Malda wollten das Blut der Zentauren, das eine berauschende Substanz enthielt, nach der sie regelrecht süchtig waren. So süchtig, dass sie die Zentauren am Leben ließen, selten töteten und auf das delikate Fleisch der jungen Zentauren freiwillig verzichteten. Stattdessen vermischten sie das abgezapfte Zentaurenblut mit Wein oder Wasser.
Ein fremdes Geräusch ließ ihn aufhorchen. Wieder dieses seltsame Geräusch, danach war er sicher, das leise Quietschen der Torangeln zu hören. Fahle Lichter bewegten sich in der Dunkelheit. Das Gras raschelte unter vorsichtigen, behutsam gehenden Schritten.
„Psst“, sagte jemand. „Bleib ruhig. Wir sind Allthaner und holen euch jetzt hier raus. Wo sind die anderen?“
„In den Holzhäusern“, flüsterte er zurück.
Am Strand
„Oh, das ist aber eine schöne Hose“ bemerkte Aki.
Helen sah an sich runter. Natürlich, die Caprihose.
„Ich hätte auch gerne was Schickeres zum Anziehen.“ Aki fuhr mit ihren Händen durch die an Algenschnüren aufgereihten und verflochtenen runden Perlenblüten, die ihre Hüfte wie ein dicht gewebtes Tuch bis zur Oberschenkelmitte bedeckten.
„Aber natürlich, wie konnte ich das nur vergessen.“ Helen lief zurück zur Kiste unter dem 20 m hohen Brotbaum, der in dem Gebiet zwischen den Orangenbäumen und dem Olivenhain die immergrünen Äste seiner breiten Krone ausstreckte. Und es waren genügend Kleidungsstücke für alle da. Paul, Jannik und Alessandro waren ja schon versorgt. Lachend verteilte sie die Teile an die acht neuen Gruppenmitglieder.
Dann erzählte sie ihnen von ihrer Begegnung mit Michael. Sie sprachen über die Vergangenheit. Über das, woran sie sich erinnern konnten, was ihnen auf der Erde passiert war, über ihre Familien, Freunde und Berufe, woher sie kamen, wie alt sie geworden waren. Dann über das Leben im Wasser.
Susanne: „Es war eine so schöne Zeit. Ich träume ständig
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