Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
gehetzt und gestresst?
Fehlen Ihnen Pausen und Zeit für Hobbys?
Ist Ihr Kind unruhig, überdreht und schläft schlecht?
Geht es nur widerwillig zu Terminen und Aktivitäten?
Freiräume und Gemeinsamkeit schaffen
Mehr als alles andere brauchen Kinder Zeit. Unverplante Zeit zur freien Verfügung, ungestört und unbeobachtet von Eltern und anderen Erwachsenen. Freiräume zum Spielen und Träumen im eigenen Rhythmus und Tempo. Und Ihre Kinder brauchen auch Zeit mit Ihnen: zum gemeinsamen Spielen, Reden, Schmusen, Träumen, Toben und Lachen. Schenken Sie sich selbst und Ihrem Kind mehr Muße. Sie werden staunen, wie viel reicher Ihr Alltag ohne tausend Termine sein kann.
So wird Ihr Alltag »luftiger«
Entschlacken Sie Ihren Terminkalender und den Ihrer Kinder. Seien Sie wählerisch: Macht es nach vier Jahren wirklich noch Spaß, sich jeden Monat mit allen Müttern aus dem Geburtsvorbereitungskurs und deren Kindern zu treffen? Sortieren Sie aus, was Ihnen nicht wirklich wichtig ist. Freuen Sie sich über Lücken!
Nicht jedes Kind muss zum Ballett oder zum Fußball. Ihr Kind sollte sich an die Termine halten, auf die es wirklich Lust hat.
Finden Sie den optimalen Aktivitätslevel für Ihre Familie: Das eine Kind braucht viel Zeit für sich, ein anderes lebt im Trubel richtig auf. Spüren Sie die Bedürfnisse in Ihrer Familie durch sensibles Beobachten und Gespräche auf: Vielleicht können Sie Ihren quirligen Jüngsten öfter zum Spielen mit dem Nachbarskind zusammenbringen und so mehr Zeit mit Ihrer stillen Großen verbringen. Oder Sie wechseln sich mit einer Freundin bei der Kinderbetreuung ab. So gewinnt jede Freizeit für sich.
Verplanen Sie nicht die ganze Woche. Mehr als ein oder zwei Nachmittagstermine pro Woche sollten es nicht sein.
Setzen Sie sich selbst und Ihre Kinder nicht unter Druck. Haben die Kids oder Sie keine Lust zu etwas, lassen Sie es sein! Machen Sie es sich zu Hause gemütlich. Genießen Sie zusammen die Zeit vor der Einschulung. Terminzwänge kommen früh genug.
Pflegen Sie Kontakte unabhängig von Ihrem Kind. Treffen Sie sich mit Freundinnen zum zweiten Frühstück oder abends auf ein Glas Wein. Lassen Sie Ihr Kind bei der Oma, wenn Sie zum Sport oder in eine Ausstellung wollen. Gönnen Sie sich mal einen Babysitter für Unternehmungen mit Ihrem Partner.
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Zorn und Wutausbrüche – unerträglich heftig!
Kevin (fünf Jahre alt) verliert nicht gern. Tischspiele mit ihm sind deshalb mittlerweile allen ein Gräuel: Gewinnt Kevin dabei nicht, rastet er aus, und dann fliegen Spielfiguren, Würfel, Spielgeld ... durch die Gegend. Auch wenn er allein spielt, kann seine Stimmung ganz schnell kippen: Funktioniert irgendetwas nicht so, wie er es will, schreit und tobt er und treibt so seine Mutter zur Weißglut. Besonders schlimm sind solche wütenden Auftritte in der Öffentlichkeit, denn meist dauert es ganz schön lange, bis Kevin sich wieder einigermaßen beruhigt hat.
Eltern kennen diesen Zustand aus der Trotzphase ihres Kindes. Aber auch später machen viele Kinder ihrer Wut noch lautstark Luft. Bei Krisen und Konflikten in Familie, Kindergarten oder Schule, bei Ängsten, Überforderung und Aggressionen im direkten Umfeld können heftige Wutausbrüche ein momentan erleichterndes Notventil sein. Manchmal ist die Schwelle vom verständlichen Frust zum totalen Ausrasten extrem niedrig.
Da müssen Sie als Eltern dringend einen kühlen Kopf bewahren. Nur so können Sie verhindern, dass die Situation völlig eskaliert. Zeigen Sie außerdem als Vorbild Ihrem Kind, wie es mit heftigen Emotionen besser umgehen kann.
Wütend und zornig zu sein ist in Ordnung. Jeder, auch Ihr Kind, hat ein Recht auf solche Gefühle – und darauf, sie auch zuzulassen. Es soll sie nicht unterdrücken. Doch sie an anderen auslassen oder in seiner Wut etwas zerstören darf es nicht – hier sind eindeutig die Grenzen. Sie als Eltern haben schließlich auch ein Recht darauf, in Frieden zu leben und die kindlichen Wutausbrüche nicht ertragen zu müssen.
HAND AUFS HERZ
Sind Sie aufbrausend, gehen bei Kleinigkeiten an die Decke?
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Erfüllen Sie Ihrem Kind schnell jeden Wunsch, um Ärger zu vermeiden?
Ruhig bleiben, Grenzen setzen
Das beste Mittel: unerwünschtes Verhalten ignorieren. Versuchen Sie, das zu trainieren. Bleiben Sie
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