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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bruske
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Gruppe Bewaffneter mit Fackeln in den Händen laut brüllend an ihnen vorbei stürmte. An einer anderen Ecke prügelten sich zwei zerlumpt aussehende Frauen um eine goldene Kette, die sie offenbar in einem leerstehenden Haus gefunden hatten. Etwas weiter schlugen ein paar Männer die Tür zu dem Laden eines bekannten Weinhändlers ein, stürmten in den Verkaufsraum und rollten johlend ein großes Fass auf die Straße. Überall herrschte das pure Chaos.
    „Wir müssen zur Kaiserinsel!“, rief die Bardin ihren Gefährten zu. „Nur dort können wir das Ritual durchführen. Und dort werden wir bestimmt auch Großkaiserin Cwell und den fünften Kristall finden.“
    Rasch lenkten sie ihre Pferde auf die Stadtmitte zu. Unterwegs sahen sie weitere flüchtende Menschen, aber auch einige Soldaten, die sich Gefechte mit Plünderern lieferten. „Die Menschen in Farseth kämpfen schon gegeneinander, anstatt gegen den Feind“, rief Daphnus Jayel zu. Sie nickte und beschleunigte ihr Tempo. Zwei Mal sahen sie aus der Ferne auch Soldaten in den Uniformen des Südreiches, aber sie waren zu weit weg, um ihnen gefährlich werden zu können.
    Schließlich erreichten sie die Kaiserinsel, doch als sie die Brücke überqueren wollten, die dorthin führte, stellten sie fest, dass mehrere kaiserliche Soldaten den Weg versperrten. Einer von ihnen stellte sich ihnen in den Weg: „Wir haben Befehl, niemanden auf die Insel zu lassen!“
    „Wir müssen aber hinüber!“, rief Jayel aufgebracht. „Wir haben eine wichtige Botschaft für die Kaiserin!“
    Der Wächter schüttelte den Kopf: „Von ihr selbst stammt der Befehl, niemanden zu ihr zu lassen.“
    „Dann ist sie wirklich dort drüben“, stellte Jayel erleichtert fest. Die Wächter jedoch machten immer noch keinerlei Anstalten, sie durchzulassen und stellten sich im Gegenteil drohend, mit gezogenen Schwertern, vor die Brücke.
    „Wir haben keine Zeit zum Diskutieren!“, rief Daphnus wütend, murmelte ein paar Worte und machte mit seinem linken Arm eine wegfegende Geste. Wie Puppen flogen die Wächter zur Seite, und rasch sprengten die fünf über die nun freie Brücke hinüber auf die Kaiserinsel.
    Vor den Ruinen des ehemaligen Palastes hielten sie ihre Pferde an. Jayel ergriff ihren Rucksack, in dem sich die vier Kristalle befanden, und rief den anderen zu: „Folgt mir!“ Sie wartete nicht lange und stürmte in die Ruinen hinein, doch schon nach wenigen Metern begegnete sie einem Trupp der südlichen Soldaten, die zur Leibgarde des dunklen Herrschers gehörten. Rasch zog sie Rapier und Stilett hervor und stellte sich in Kampfhaltung. Ihre Freunde ergriffen ebenfalls ihre Waffen und rannten an ihre Seite, denn auf jeden von ihnen kamen zwei Gegner.
    Jayel stach mit dem Rapier zu und traf ihren Gegner mitten in die Brust. Sie wollte sich schon dem anderen Angreifer zuwenden, da merkte sie, dass der getroffene Soldat weder schwankte, noch andere Anzeichen einer Verletzung zeigte. Stattdessen griff er sie erneut an. Fassungslos blickte Jayel auf die Klinge ihres Rapiers: blank blitzte der Stahl, nicht ein Tropfen Blut war daran zu erkennen. Das Zögern sollte gefährlich für sie werden, denn ihre beiden Gegner warteten nicht mit dem Angriff. Sie schlugen mit ihren Krummsäbeln zu, und Jayel konnte gerade noch ausweichen, um nicht getroffen zu werden. Sie trat dem Soldaten, den sie noch nicht getroffen hatte, in den Magen; doch sie spürte keinen Wiederstand. Auch die anderen mussten mittlerweile zu ihrem Entsetzen einsehen, dass die Treffer, die sie den Angreifern zufügten, diese nicht verletzten. Die Soldaten schienen unverwundbar zu sein.
    Verzweifelt kämpften sie gegen den übermächtigen Gegner an, doch alles, was dabei herauskam, war, dass sie langsam ermüdeten, während die schwarzgekleideten Soldaten immer stärker zu werden schienen.
    Schließlich stach Jayel erschöpft mit ihrem Stilett zu. Sie erwartete eigentlich keinen Erfolg, doch als sie es wieder zurückziehen wollte, blieb sie mit dem Griff in dem dunklen Burnus hängen und riss unfreiwillig ein großes Stück Tuch aus der Kleidung des Soldaten heraus. Ihr Gegner zuckte schmerzerfüllt zusammen, und Jayel sah fassungslos, wie aus dem Loch in der Kleidung schwarzer Qualm zu sickern begann. Hastig ließ sie ihre Waffen fallen und packte mit beiden Händen in den Riss. Dort, wo der Qualm ihre Haut berührte, begann sie zu schmerzen als hätte sich die Bardin verbrannt. Doch Jayel zögerte nicht und mit einem Ruck

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