Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
Vom Netzwerk:
Anzahl an Punkten, die an dieser Verbindung lagen, zusammenzufließen. Das würde die vollkommene Vernichtung von allem bedeuten, was zwischen diesen beiden sich entsprechenden Ansammlungen temporaler Teilchen lag, aber es würde nicht den Gesetzen der Physik widersprechen. Obwohl Spock keine durchführbare Möglichkeit sah, solche Umstände zu erschaffen, beeinträchtigte das nicht das Ergebnis.
    Zwar musste seine Beweisführung immer noch bestätigt werden, aber nun, da er das Ergebnis neu gedeutet und neue Berechnungen angestellt hatte, um es zu unterstützen, war Spock sich sicher, dass es damit keine Probleme geben würde. Zufrieden mit seiner Arbeit deaktivierte er die Datentafel und ging wieder ins Bett. Innerhalb weniger Minuten verfiel er in einen tiefen traumlosen Schlaf.

ZWEIUNDZWANZIG

2298
    McCoy ging durch den schmalen Korridor und machte eine überraschende Feststellung.
    Ich bin doch tatsächlich so nervös wie ein Bräutigam vor der Hochzeit
, dachte er amüsiert. Er konnte nicht verleugnen, dass seine Handflächen schweißnass waren und er ein aufgeregtes Kribbeln in der Magengegend verspürte. So albern es ihm auch erschien, ergab das wohl einen gewissen Sinn. Er hatte Spock zum letzten Mal auf Jims Trauerfeier an der Sternenflottenakademie gesehen, als sie gemeinsam zu dem Haus nahe Riverside spaziert waren, in dem ihr Freund aufgewachsen war.
    Der Gedanke an Jim ließ McCoys Laune sofort sinken. Er war nun schon seit fünf Jahren tot, und manchmal wirkte diese Tatsache auf McCoy immer noch unwirklich. Er wünschte, dass er die Einladung, die er Spock persönlich überbringen wollte, auch Jim hätte aussprechen können.
    Er traf an der entsprechenden Tür ein und suchte nach einem Bedienfeld, um seine Anwesenheit anzukündigen. Als er keines finden konnte, klopfte er stattdessen an. Während er auf eine Reaktion wartete, sah sich McCoy im Korridor um. Die Bescheidenheit der Umgebung verwunderte ihn, auch wenn er nicht genau sagen konnte, warum. Vielleicht lag es daran, dass Spocks Wohnung in San Francisco zwar auch nicht gerade luxuriös gewesen war, sich aber wenigstens in einem schöneren und moderneren Gebäude als diesem hier befunden hatte.
    Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf Spock frei, der eine dunkle Hose und ein graues Hemd trug. »Doktor McCoy«, sagte er. Obwohl Spock ihn in all den Jahren, die sie sich nun schon kannten, stets mit seinem Titel angesprochen hatte, klang es in McCoys Ohren plötzlich absurd.
    »Wissen Sie was, Spock«, sagte er. »Wir kennen uns nun schon seit über dreißig Jahren, und Ihre
Katra
hat sogar eine gewisse Zeit in meinem Schädel verbracht.« Er tippte an seine Schläfe. »Ich denke, Sie sollten langsam anfangen, mich Leonard zu nennen.«
    Spock starrte ihn an und zeigte keinerlei sichtbare Reaktion auf seinen Vorschlag. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er. Seine Stimme klang kühl und distanziert. McCoy erinnerte sich, dass er diese Tonlage zum letzten Mal bei seinem Freund gehört hatte, als sie während des V’Ger-Zwischenfalls alle auf die
Enterprise
zurückgekehrt waren.
    »Nun, zuerst einmal könnten Sie mich hereinbitten«, sagte McCoy mit bewusster Gelassenheit. Damals hatte sich Spock kurz vor ihrem Wiedersehen auf der
Enterprise
dem
Kolinahr
-Ritual unterzogen. Vor vier Jahren hatte Spock ihn kontaktiert, um ihm mitzuteilen, dass er aus dem gleichen Grund nach Vulkan zurückgekehrt war. Vor wenigen Wochen war McCoy mit Sarek in Kontakt getreten, der ihm bestätigen konnte, dass sein Sohn seine Ausbildung mittlerweile abgeschlossen hatte. Doch selbst wenn Sarek es nicht erwähnt hätte, wäre McCoy in der Lage gewesen, diese Tatsache aus Spocks Verhalten abzuleiten.
    Spock trat zur Seite, um ihm Einlass zu gewähren, wirkte dabei jedoch nicht sehr einladend. McCoy kamen mehrere bissige Kommentare in den Sinn, doch er verkniff sie sich. Er war nicht den ganzen weiten Weg von der Erde hergekommen, um spöttische Bemerkungen mit Spock auszutauschen oder seine Meinung über die vulkanische Lebensweise kundzutun. Er war hier, weil er Spock trotz ihrer mangelnden Kommunikation in letzter Zeit immer noch als seinen engsten Freund betrachtete.
    McCoy betrat die Wohnung und ging weiter in den Raum hinein. Wieder war er überrascht. Von dem einzelnen, kleinen, schmucklosen Raum gingen lediglich eine Kochnische und eine Hygienekammer ab. In dem Raum selbst standen nur ein Bett, eine Kommode und ein Tisch. McCoy entdeckte außerdem ein paar

Weitere Kostenlose Bücher