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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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stand auf. »Nun gefällt dir nichts mehr …
kann
dir nichts mehr gefallen«, sagte sie leise. »Und ich schätze, das bedeutet auch, dass du nichts mehr liebst.«
    »Mutter, ich …«, begann Spock, doch Amanda drehte sich um und verließ eilig den Raum. Sarek sah ihr nach und lauschte ihren Schritten, als sie die Treppe in den ersten Stock hinaufstieg. Dann wandte er sich seinem Sohn zu. »Höchst unlogisch«, kommentierte Spock.
    »Sie ist deine Mutter«, entgegnete Sarek. »Es hat nichts mit Logik zu tun, wenn du sie aufregst.«
    »Sie hat den Großteil ihres Lebens hier auf Vulkan verbracht«, sagte Spock. »Sie heiratete einen Vulkanier, der das
Kolinahr
erreichte, und sie ist in dieser Beziehung zweifellos glücklich. Warum sollte sie also den Weg ablehnen, den ich eingeschlagen habe? Und wie kann sie das überraschen?«
    »Du liegst mit einigen deiner Aussagen falsch«, bemerkte Sarek. »Die Tatsache, dass du das
Kolinahr
erreicht hast, muss nicht unerwartet für deine Mutter sein, um ihr zu missfallen.«
    »Ich wollte sie nicht verärgern«, sagte Spock.
    Obwohl Sarek seinem Sohn glaubte, erwiderte er: »Das hast du aber.«
    »Soll ich verleugnen, wer ich bin?«
    »Nein, Spock«, sagte Sarek. »Aber ich würde vorschlagen, dass du ebenfalls nicht verleugnest, wer deine Mutter ist.«
    »Ein Mensch«, schloss Spock.
    »Und sie ist emotional«, fügte Sarek hinzu. »Aber deswegen ist sie nicht weniger wert als du oder ich oder irgendein anderer Vulkanier. Sie ist nur anders.«
    »Vater«, sagte Spock. »Ich wollte nicht andeuten, dass Mutter irgendjemandem gegenüber minderwertig ist.«
    »Wie schon zuvor ändern deine Absichten auch in diesem Fall nichts daran, wie deine Mutter deine Kommentare aufnimmt«, erklärte Sarek. »Und ich muss sagen, dass ich sie ganz ähnlich interpretiert habe.«
    Spock nickte. »Ja«, sagte er. »Ich werde mich bei ihr entschuldigen.«
    »Das solltest du«, stimmte Sarek zu. »Aber ich denke auch, dass du gehen solltest. Die Wahl, die du getroffen hast, ist für deine Mutter sehr hart gewesen. Während deiner Abwesenheit, war sie die ganze Zeit über um dich besorgt. Nun bist du wieder hier, und sie hat gesehen, dass es dir gut geht. Jetzt kann sie sich gestatten, den Schmerz zu spüren, den ihr dein Verlust bereitet.«
    »Sie hat mich nicht ‚verloren‘«, wandte Spock ein. »Aber sie will, dass ich jemand bin, der ich nicht sein kann.«
    »Sie will, dass du wieder der bist, der du einst warst«, korrigierte Sarek.
    Spock bewegte den Kopf hin und her, als wäre er nicht in der Lage, in Sareks Worten oder in den Handlungen seiner Mutter einen Sinn zu erkennen. »Unlogisch«, befand er schließlich.
    »Aber dennoch wahr«, ergänzte Sarek.
    »Ja«, gab Spock zu und erhob sich von seinem Stuhl. »Ich werde mich bei meiner Mutter entschuldigen. Dann werde ich aufbrechen.«
    »Lass uns wissen, wohin du gehst«, bat Sarek und stand ebenfalls auf. »Deine Mutter wird sich auch weiterhin Sorgen um dich machen.«
    »Natürlich«, versicherte Spock. Er schob den Stuhl zurück an den Tisch und ging dann durch dieselbe Tür, durch die Amanda vor wenigen Minuten verschwunden war. Einen Moment später hörte Sarek, wie Spock die Treppe hinaufstieg.
    Sarek setzte sich wieder an den Tisch, aß jedoch nicht weiter. Er würde warten, bis Spock mit seiner Mutter gesprochen und sie beide verlassen hatte. Dann würde Sarek nach oben gehen und seine Frau trösten.
    Spock stand in seinem Labor im zweiten Stock eines Gebäudes auf dem T’Paal-Campus der Vulkanischen Akademie der Wissenschaften. Eine Tür in der kürzeren Wand führte in den Korridor, während ein Fenster auf der gegenüberliegenden Seite einen Ausblick auf die Außenbezirke der Stadt und die weiter entfernt liegende Silhouette des Stadtzentrums bot. Ein langer Bildschirm bedeckte die dritte Wand, und an der vierten befanden sich ein schmalerer Bildschirm sowie eine Tür, die in Spocks Büro führte. In der Mitte des Labors stand ein Tisch, auf dem derzeit diverse Datentafeln lagen. Gleich daneben war eine Computerkonsole, die direkten Zugang zu den vielen Forschungsdatenbanken der Akademie gewährte, die überall auf dem Planeten verteilt waren.
    Spock starrte konzentriert auf das Ende des langen Bildschirms. Dort befanden sich die letzten von Hunderten handgeschriebener Gleichungen – ergänzt durch eine umfangreiche Menge Text –, die in diversen Spalten über den ganzen Bildschirm angeordnet waren. Der Vulkanier hatte die Arme

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