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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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immer noch schwindelig. Meine Beine sind schwach. Ich kann noch nicht stehen. Ich bin am Fuß der Wand aufgewacht, wo die Schlange sich in den Schwanz beißt, jedoch ein Stück von der Höhle entfernt, wo wir den Kreis ausgelegt haben. Ich muss dort hin gekrochen sein, ich habe Schmutz und Kratzer an Händen und Kleidern. Nach dem Erwachen habe ich eine Weile dort gelegen, zu schwach, um mich zu erheben. Jetzt geht es mir besser. Immer noch schwach, und mir ist übel, aber dennoch bin ich in Hochstimmung. Es hat funktioniert. Wir haben es geschafft.
     
    » Wir ?«, sagte ich und sah Jamie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er zuckte mit den Schultern und blätterte um.
     
    »Der Stein ist verschwunden. Nur eine Rußspur in meiner Tasche. Also hatte Raymond Recht. Es war ein kleiner, ungeschliffener Saphir. Ich muss daran denken, alles zu Papier zu bringen, um der anderen willen, die vielleicht nach mir kommen.«
     
    Ein kleiner, kalter Schauer der Vorahnung überlief meinen Rücken und ließ meine Kopfhaut kribbeln, als sich meine Haare zu Berge stellten. Andere, die vielleicht nach mir kommen. Ohne es zu wollen, streckte ich die Hand aus und berührte das Buch; ein unwiderstehlicher Impuls. Ich musste ihn irgendwie berühren, einen Kontakt mit dem verschwundenen Verfasser dieser Worte herstellen.

    Jamie warf mir einen seltsamen Blick zu. Mühsam zog ich meine Hand zurück und ballte meine Finger zu einer Faust. Er zögerte einen Moment, richtete seinen Blick dann aber wieder auf das Buch, als zöge die ordentliche, schwarze Handschrift ihn genauso in seinen Bann wie mich.
    Ich wusste jetzt, was mir an dieser Schrift aufgefallen war. Sie war nicht mit einem Federkiel hergestellt worden. Selbst die meisterhafteste Federschrift war unregelmäßig eingefärbt, dunkel, wo der Federkiel frisch eingetaucht war, um dann im Lauf der Zeile allmählich zu verblassen. Hier sahen alle Wörter gleich aus - in einer dünnen, festen Linie aus schwarzer Tinte geschrieben, die einen leichten Abdruck in den Fasern des Papiers hinterließ. So etwas vermochte keine Feder.
    »Kugelschreiber«, sagte ich. »Er hat es mit Kugelschreiber geschrieben. Mein Gott.«
    Jamie musterte mich erneut. Ich muss bleich ausgesehen haben, denn er machte eine Bewegung, als wollte er das Buch schließen, aber ich schüttelte den Kopf und wies ihn mit einer Handbewegung an, weiterzulesen. Er runzelte skeptisch die Stirn, richtete jedoch den Blick wieder auf die Seite, während er mich aus dem Augenwinkel betrachtete. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf das Buch, und seine Augenbrauen hoben sich, als er die Worte auf der nächsten Seite las.
    »Sieh dir das an«, sagte er leise und hielt mir das Buch hin, während er auf eine Zeile deutete. Sie war in Latein verfasst wie die anderen, doch es waren unvertraute Wörter unter den Text gemischt - lange, seltsam aussehende Wörter.
    »Mohawk?«, sagte Jamie. Er blickte auf und sah Ian ins Gesicht. »Das ist doch bestimmt ein Wort aus einer Indianersprache. Eine der Atgonquinsprachen, oder?«
    »Regnet Stark«, sagte Ian leise. »Es ist Kahnyen’kehaka - die Mohawksprache, Onkel Jamie. Regnet-Stark ist ein Name. Und die anderen Wörter dort auch - Kraftvoller-Wanderer, Sechs-Schildkröten und Der-mitden-Geistern-spricht.«
    »Ich dachte, die Mohawk hätten keine Schriftsprache«, sagte Jamie und zog eine seiner roten Augenbrauen hoch. Ian schüttelte den Kopf.
    »Das haben sie auch nicht, Onkel Jamie. Aber irgendjemand hat das hier geschrieben -« Er wies auf die Seite. »Und wenn man den Klang der Worte herausbekommt...« Er zuckte mit den Achseln. »Es sind Mohawknamen, da bin ich mir sicher.«
    Jamie sah ihn einige Sekunden an, dann senkte er kommentarlos den Kopf und fuhr mit seiner Übersetzung fort.
     
    Ich hatte einen der Saphire, Regnet-Stark den anderen. Der-mit-den-Geistern-spricht hatte einen Rubin, Kraftvoller-Wanderer hat den Diamanten genommen, und Sechs-Schildkröten hatte den Smaragd. Wir waren uns nicht
sicher, wie das Diagramm aussehen sollte - ob es vier Ecken haben sollte, für die Himmelsrichtungen, oder fünf, ein Pentagramm. Aber wir waren fünf, die sich bei ihrem Blutverschworen hatten, also haben wir den Kreis mit fünf Punkten ausgelegt.
     
    Zwischen diesem und dem nächsten Satz war eine kleine Lücke, und die Schrift veränderte sich. Sie wurde jetzt sicher und regelmäßig, als hätte der Verfasser eine Pause eingelegt, um zu einem späteren Zeitpunkt mit

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