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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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es, Ian«, murmelte er. »Und ich bin froh, dass ich es getan habe.« Er drückte Ian fest die Schulter - und dann lagen sie sich in den Armen und klopften sich wortlos vor Emotion gegenseitig auf den Rücken.
    Bis ich mir die Augen ausgewischt und die Nase geputzt hatte, hatten sie sich wieder voneinander gelöst und eine betont beiläufige Haltung angenommen, während sie versuchten, meinen Absturz in die weibliche Sentimentalität zu ignorieren.
    »Schottisch und Gälisch habe ich behalten, Onkel Jamie«, sagte Ian und räusperte sich ebenfalls. »Aber das Lateinische war ein bisschen zu viel für mich.«

    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du oft Gelegenheit gehabt hast, deine Lateinkenntnisse anzuwenden«, sagte Jamie. Er fuhr sich mit dem Hemdsärmel unter der Nase entlang und lächelte. »Es sei denn, ein wandernder Jesuit wäre zufällig des Weges gekommen.«
    Bei diesen Worten machte Ian ein etwas seltsames Gesicht. Er blickte von Jamie zu mir, dann zur Tür des Sprechzimmers, um sicherzugehen, dass niemand kam.
    »Nun, nicht ganz, Onkel Jamie«, sagte.
    Er trat schweigend zur Tür, spähte in den Flur hinaus, dann schloss er leise die Tür und kam zum Tisch zurück. Er hatte einen kleinen Lederbeutel an der Taille getragen, der - abgesehen von Messer, Bogen und Köcher - alles zu enthalten schien, was er auf dieser Welt besaß. Er hatte ihn vorhin beiseite gelegt, ergriff ihn jetzt aber wieder und kramte kurz darin herum. Er zog ein kleines Buch hervor, das in schwarzes Leder gebunden war. Er reichte es Jamie, der es mit verwunderter Miene entgegennahm.
    »Als ich - das heißt, kurz bevor ich aus Snaketown weggegangen bin, hat mir die alte Frau, Tewaktenyonh, dieses Büchlein gegeben. Ich hatte es schon einmal gesehen; Emily -« Er hielt inne, räusperte sich heftig, dann fuhr er ruhig fort. »Emily hat eine Seite für mich erbettelt, um euch einen Brief zu schreiben, in dem stand, dass es mir gut ging. Habt ihr ihn bekommen?«
    »Ja, das haben wir«, versicherte ich ihm. »Jamie hat ihn später deiner Mutter geschickt.«
    »Oh, aye?« Bei dem Gedanken an seine Mutter hellte sich Ians Miene auf. »Das ist gut. Ich hoffe, sie wird sich freuen zu hören, dass ich wieder da bin.«
    »Darauf verwette ich, was du willst«, beruhigte ihn Jamie. »Aber was ist das?« Er hielt das Buch hoch und hob fragend eine Augenbraue. »Es sieht aus wie ein Priesterbrevier.«
    »Das stimmt.« Ian nickte und kratzte sich an einem Mückenstich an seinem Hals. »Das ist es aber nicht. Sieh es dir an, aye?«
    Ich trat dichter zu Jamie und blickte ihm über den Arm, als er das Buch öffnete. Dort, wo das Deckblatt herausgerissen worden war, war eine gezackte Papierkante. Doch es gab keine Titelseite, keinen Druck. Das Buch schien eine Art Tagebuch zu sein; die Seiten waren mit schwarzer Tinte vollgeschrieben.
    Zwei Wörter standen einsam an der Spitze der ersten Seite, in großen, krakeligen Buchstaben hingekritzelt.
    Ego sum , lauteten sie. Ich bin.
    »Was du nicht sagst?«, murmelte Jamie halb zu sich selbst. »Aye, und wer magst du sein?« In der Mitte der Seite fuhr der Eintrag fort. Hier war die Schrift kleiner, kontrollierter, obwohl irgendetwas an ihr seltsam auszusehen schien.
    » Prima cogitatio est. Das ist das Erste, was mir in den Sinn kommt«, übersetzte Jamie leise.

     
    »Ich bin; ich existiere noch. Habe ich das in jenem Raum dazwischen auch getan? Ich muss es wohl, denn ich erinnere mich daran. Ich werde später versuchen, es zu beschreiben. Jetzt fehlen mir die Worte. Ich fühle mich sehr krank. «
     
    Die Buchstaben waren klein und rundlich, jeder einzeln hingeschrieben. Die Arbeit eines ordentlichen und sorgfältigen Schreibers, doch sie schwankten wie betrunken, und die Zeilen verliefen schräg nach oben. Dem Aussehen seiner Aufzeichnungen nach fühlte er sich wirklich krank.
    Als die ordentlichen Buchstaben auf der nächsten Seite fortfuhren, hatten sie sich beruhigt, genau wie die Nerven des Verfassers.
     
    Ibi demum locus...
    Dies ist also der Ort. Natürlich. Aber es ist auch die richtige Zeit, da bin ich mir sicher. Die Bäume, die Büsche sind anders. Im Westen war eine Lichtung, und jetzt ist sie vollständig mit Lorbeer überwuchert. Als ich den Kreis betrat, hatte ich eine große Magnolie vor Augen, und jetzt ist sie fort; an der Stelle steht ein Eichenschössling. Alles hört sich anders an. Kein Highwaylärm, keine Fahrzeuge in der Ferne. Nur Vögel, die sehr laut singen. Und Wind.
    Mir ist

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