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Das Foucaultsche Pendel

Das Foucaultsche Pendel

Titel: Das Foucaultsche Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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gestehst.
    Und hinter dieser Reihe von einst mobilen, nun immobilen Objekten mit verrosteter Seele, reinen Zeichen eines techno-logischen Stolzes, der sie hier den staunenden Blicken der Besucher ausgestellt haben wollte, öffnet sich, links bewacht von einer Freiheitsstatue, dem verkleinerten Modell derjenigen, die Bartholdi für eine andere Welt entworfen hatte, und rechts von einer Statue Pascals, der Chor mit dem schwin-genden Pendel, umringt vom Alptraum eines kranken Ento-mologen — Scheren, Kiefer, Fühler, Wurmglieder, Flügel, Krallen, ein Friedhof von mechanischen Kadavern, die sich alle gleichzeitig wieder in Gang setzen könnten — Elektro-magnete, Einphasen-Transformatoren, Turbinen, Gruppen von Umsetzern, Dampfmaschinen, Dynamos —, und ganz hinten, hinter dem Pendel, im Chorumgang, assyrische, chaldäische und karthagische Götterbilder, große Baale mit einst brennenden Bäuchen, Eiserne Jungfrauen mit bloßgelegten, nägelstarrenden Herzen, die einst Flugzeugmotoren waren — eine unsägliche Korona von Götzen, die da anbe-tend vor dem Pendel liegen, als wären die Kinder der Aufklärung und des Rationalismus dazu verdammt, für ewig das Ursymbol der Tradition und der Weisheit zu hüten.
    Und die gelangweilten Touristen, die ihre neun Francs an der Kasse bezahlen und sonntags gratis hereindürfen, können sie ernsthaft glauben, daß alte Herren aus dem neunzehnten Jahrhundert, Herren mit nikotingelben Bärten, fettigen und zerknautschten Kragen, schwarzen Schleifenkra-watten, schnupftabakstinkenden Gehröcken, die Finger braun von Säuren, die Hirne versauert von akademischen Neidereien, Gespenster zum Lachen, die sich gegenseitig cher Maître nannten — daß solche Herrschaften diese Objekte hier ausgestellt hätten, hier unter diesen Gewölben, bloß um sie brav vorzuzeigen, um ihre bürgerlichen und radika-14
    len Geldgeber zu befriedigen, um die großen und segensrei-chen Errungenschaften des Fortschritts zu preisen? Nein, nein, Saint-Martin-des-Champs war konzipiert worden, zuerst als Priorar und dann als Revolutionsmuseum, um die geheimsten Weisheiten zu versammeln, und diese Flugzeuge, diese automobilen Vehikel, diese elektromagnetischen Drahtgerippe waren hier, um einen Dialog zu führen, dessen Formel mir noch entging.
    Hätte ich glauben sollen, wie der Katalog mir weismachen wollte, diese schöne Versammlung sei von den Herren des Konvents ersonnen worden, um den Massen ein Sanktuar aller Künste und Handwerke vorzusetzen, wo doch so klar auf der Hand lag, daß der ganze Entwurf und sogar die Worte dieselben waren, mit denen Francis Bacon das Salomonische Haus in seinem Neuen Atlantis beschrieben hatte?
    War es möglich, daß nur ich — ich und Jacopo Belbo und Diotallevi — die Wahrheit erkannt hatten? In dieser Nacht würde ich vielleicht die Antwort erfahren. Ich mußte einen Weg finden, im Museum zu bleiben, um abzuwarten, bis es Mitternacht wurde.
    Von wo sie hereinkommen würden, wußte ich nicht — ich vermutete, daß im Pariser Kanalnetz ein Gang irgendeinen Punkt des Museums mit einem anderen Punkt in der Stadt verband, vielleicht nahe der Porte Saint-Denis, aber mir war klar, daß ich, wenn ich hinausginge, von dort aus bestimmt nicht wieder hereinfinden würde. Also mußte ich mich verstecken und drinnenbleiben.
    Ich versuchte mich von der Faszination des Ortes zu lösen und die Kirche mit nüchternem Blick zu mustern. Jetzt war ich nicht mehr auf der Suche nach einer Offenbarung, jetzt suchte ich nach einer Information. Vermutlich würde es schwierig sein, dachte ich mir, in den anderen Sälen einen Ort zu finden, wo ich den Blicken der Wärter entgehen könn-te (es ist ihr Beruf, nach der Schließung die Säle zu inspizie-ren, auf der Suche nach eventuell versteckten Dieben), aber hier, was gab es besseres als dieses gotische Kirchenschiff voll alter Vehikel, um sich irgendwo wie ein blinder Passagier einzunisten? Sich lebend in einem toten Fahrzeug verstecken — Spiele hatten wir schon zu viele gespielt, um nicht 15
    auch dieses noch zu versuchen.
    Auf, mein Herz, sagte ich mir, denk jetzt nicht mehr an die Weisheit: Wende dich an die Wissenschaft.
    16

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    Wee haue diuers curious Clocks; and other like
    Motions of Returne: and some Perpetuall Moti-
    ons... Wee haue also Houses of Deceits of the
    Senses, where wee represent all manner of Feats of Jugling, False Apparitions, Impostures, and
    Illusions; And their Fallaces... These are (my sonne) the Riches of Salomons

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