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Das Frauenkomplott

Das Frauenkomplott

Titel: Das Frauenkomplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Kroneck
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Fissenewerth erneut an seine Seite brachte. Er schaute zu Ruth, gleich darauf wieder zu Mari und es schien ihm zu dämmern, dass da etwas nicht stimmte. Er dachte nach und als Fissenewerth die Pause nutzen wollte, um den Mund aufzumachen, fuhr Friedbert ihn an: »Hans-Günther, nun halt endlich mal die Fresse.«
    Dr. Fissenewerth wich zurück und blieb beleidigt zwei Schritte hinter Friedbert stehen.
    »Friedbert, du hast mir doch auf meine Bitte hin das Geld überwiesen. Du hast mir damals ausdrücklich geschrieben, ich müsse nur ein Wort zu dir sagen, und du würdest mir jederzeit Geld aus dem Verkauf der Fabrik geben.« Ruth legte ihre linke Hand auf die Brust und wiederholte eindringlich: »Mir, Friedbert, weil ich dich darum gebeten habe, mir hast du Geld überwiesen, nicht Frau Rosenberg.«
    Friedbert glotzte Ruth an, ohne etwas zu sagen, anschließend Fissenewerth.
    Alle schwiegen und Friedbert sah von Ruth zu Mari, und von Mari zu Ruth und dann einen ganz kleinen Moment vor sich auf den Boden ins Leere. Als er sich neuerlich fasste, und er aufsah, fiel sein Blick auf mich. Ich hatte die ganze Zeit hinter dem kleinen Sessel neben dem Sofa gestanden. Friedbert schien zu überlegen, wie ich ins Bild passte, und seine Wut, die durch die Irritation kurzzeitig gedrosselt war, hatte, als er mich wahrnahm, eine neue Richtung gefunden.
    »Du Aas steckst da wahrscheinlich hinter!«
    ›Du Aas steckst wahrscheinlich dahinter‹, konnte ich nicht umhin, ihn still zu korrigieren. Friedbert machte einen Schritt auf mich zu, mit geballter Faust, und für den Bruchteil einer Sekunde schien es, als wollte er zuschlagen. Doch Friedbert hielt nur seine geschlossene Faust in starker Anspannung vor sein teures Sakko, als wollte er sich selbst zur Raison rufen, oder die Grundhaltung der Selbstverteidigung einnehmen gegen dieses undurchsichtige Komplott. Fissenewerth war ihm wieder besorgt einen Schritt nachgerückt, diesmal allerdings ohne zu sprechen.
    »Du falsche Schlange, du …« Friedbert sah sich um, blickte auf die drei Frauen, in deren Dreieck er sich mit Fissenewerth verloren hatte. »Ihr, ihr drei, ihr werdet noch mal…« Und weil er sich wohl nicht sicher war, ob wir es waren, die einmal in der Hölle schmoren würden, unterließ er es, diese Drohung auszustoßen.
    »Komm, das hat hier keinen Zweck, wir gehen!« Er zog Dr. Fissenewerth am Ärmel und wollte ihn nach draußen führen.
    Fissenewerth wollte aber wohl nicht umsonst mitgekommen sein, reckte sein kleines Kinn vor und versprach uns: »Sie werden schon sehen, was Sie davon haben. Dann können Sie sich ja mit der Staatsanwaltschaft auseinandersetzen.«
    »Ach, Hans-Günther, sei doch bitte endlich ruhig«, sagte Friedbert ein wenig resigniert und bittend zu seinem Freund, der hier immer wieder für ihn den Säbel zückte. »Lass uns gehen!«
    Die ganze Zeit hatte ich die Kopie des Briefes von Friedbert in der Hand gehalten, um sie Dr. Fissenewerth reichen zu können. Als die beiden nun Anstalten machten zu gehen, wedelte ich mit dem Blatt und legte es auf den Tisch. »Herr Dr. Fissenewerth, diese Kopie zu Ihrer Kenntnis …«, sagte ich und zeigte mit dem Finger darauf. Dann wies ich auf die Tür.«Friedbert, komm mal mit raus, ich will dir was sagen.«
    Ein wenig überrumpelt blieb Friedbert, der sich ohnehin schon in Richtung Ausgang bewegt hatte, stehen. Fissenewerth ging zum Tisch und ich zischte Friedbert, als ich meine Schritte an ihm vorbei zur Tür lenkte, scharf ins Ohr: »Komm mal mit, ich werd dir jetzt etwas sagen. Unter vier Augen!« Ich ging weiter und Friedbert folgte mir tatsächlich nach draußen.
    »Was soll das?«, fragte er, während er hinter mir herging. »Willst du mir hier drohen?«
    Ich drehte mich zu ihm um, als wir in einiger Entfernung vom Haus standen. »So, Friedbert, ich sag das jetzt nur einmal. Du kannst selbst entscheiden, was du damit machen willst. Das Geld, das auf Ruths Konto ist, bekommst du nicht zurück! Du wirst keine Chance haben.«
    Friedbert starrte finster vor sich hin und kniff die Augen konzentriert zusammen, denn das war ihm im Haus klar geworden.
    »Deine Kinder aber denken, dass du es ihnen überwiesen hast!«
    Jetzt biss er sich auf die Unterlippe. »Was willst du mir damit sagen?«
    »Es liegt bei dir, ob du hier einen sinnlosen Streit vom Zaun brichst, bei dem du keine Aussicht auf Erfolg hast, oder dabei bleibst, dass du selbst deinen Kindern, und damit auch deiner Ex, diese Beträge freiwillig hast

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