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Das fröhliche Katzenhasserbuch

Das fröhliche Katzenhasserbuch

Titel: Das fröhliche Katzenhasserbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Golluch
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Grassorten ganz und gar nichts haben. Es gibt da gewisse Gräser mit eigentümlich beflügelnder Wirkung, die Katzen ihren Menschen besonders gern wegfressen. Nein, keine Chance, von dieser Sorte Grünzeugs können Sie die Katze auch nicht ablenken, wenn Sie ihr einen leckeren Gummibaum hinstellen.
     
    Allerdings besitzen erfahrene Katzenhasser Kenntnisse, welche die Katze doch auf andere, für menschliche Grünpflanzen schonende Gedanken bringen: Besonders Kater sind extrem wild auf Baldrian. Schon eine kleine Menge genügt, und der Kater führt sich auf, als säße die heißeste Katze vor ihm. Wenn es sich allerdings herumspricht, haben Sie mehr Katzen im Haus, als Ihnen lieb ist. So soll es dem Besitzer einer norddeutschen Apotheke für Naturheilkunde ergangen sein, vor dessen beachtlich großer Baldrianschublade in der Ladentheke sich eines feuchten Sommerabends ganze Scharen der regionalen Katerpopulation gesammelt haben sollen ...
     

Könnte man den Menschen mit der Katze kreuzen,
    wäre dies rundum vorteilhaft für den Menschen,
    aber sehr nachteilig für die Katze.
    Mark Twain (1835 - 1910)
     

Berühmte Katzenfreunde
    Katzen sind zwar weitgehend unabhängig von »ihren« Menschen, aber umgekehrt verhält es sich anders. Menschen können nicht mehr ohne Katzen. Wie schlimm es um den Einfluss der Katzen sogar auf den menschlichen Verstand steht (so klein es auch immer ist), zeigt das folgende Denkmodell, in der die Katze eine tragende Rolle spielt:
     
    Politik ist, wenn man in einem dunklem Raum eine schwarze Katze sucht.
    Philosophie ist, wenn man in einem dunklem Raum eine schwarze Katze sucht, die nicht existiert.
    Religion ist, wenn man in einem dunklem Raum eine schwarze Katze sucht, die nicht existiert, und jemand ruft: Ich hab sie!
     
    Alles für die Katz sozusagen. Besonders die Großen in Kunst und Kultur waren zu jeder Zeit anfällig für die Versuchungen und nie gehaltenen Versprechen, die Katzen den Menschen gegenüber machen. Eigentlich müssten gerade die Geistesgrößen unserer Kultur es besser wissen. Unverständlicherweise zu den Katzenfreunden zählten sich Ernest Hemingway (bis zu 30 Katzen), Winston Churchill (sein letzter Kater hieß Jock), Hermann Hesse (Schneeweiß, Zürcher, Zwinkeler, Porphy) und der Prophet Mohammed. Revolutionärin Rosa Luxemburg ließ ihre Muschi namens Mimi 1912 von Lenin streicheln. Und Papst Pius IX. ließ seiner Katze sogar ein besonderes Menü servieren – sie aß am selben Tisch wie Gottes Stellvertreter auf Erden. Ganz schön gefährlich, wenn man um die Verstrickungen der Katzen mit der satanischen Gegenseite weiß.
     
    Mark Twain besaß zehn von den haarigen Viechern und gab einige von ihnen seltsamen Namen wie Zoroaster, Blatherskite, Apollinaris, Beelzebub, Buffalo Bill und Sour Mash. Letzteres Untier wurde zum Vorbild für den schlauen Kater Tom Quartz in seinem Buch »Durch dick und dünn«.
     
    Andrew Lloyd Webber und T.S. Elliot verdanken wir das nervtötende Musical »Cats«, indem sich Menschen in Katzenkostümen auf der Bühne lächerlich machen. Die Story - wie sollte es anders sein – ist wirr: Beim Jellicle-Ball auf einem Schrottplatz im magischen Theater-Mondlicht wählt das greise Katzenoberhaupt Alt Deuteronimus diejenige Katze aus der Katzengang aus, die ein zweites Leben leben darf (schon falsch, Katzen haben neun Leben). Jede der Katzen will gewinnen und zeigt sich von der besten Seite: Theaterkater Gus, die dicke Hauskatze Gumbie, der draufgängerische Rock’n‘ Roll-Kater Rum Tum Tugger, der magische Zauberer Mister Mistoffelees, das Diebespärchen Mungojerrie und Rumpleteazer – alle reißen sich den Katzenarsch auf, um zu gewinnen. Letztlich Siegen tut aber Grizabella, eine abgetakelte Katzendiva, mit der sich gut 95 Prozent des weiblichen, ebenfalls abgetakelten Publikums identifizieren können. In diversen Tierheimen wird mittlerweile eine Satire unter dem Titel »Mankind« aufgeführt, in der sich alle Darsteller als Menschen verkleiden.
     
    Der Schauspieler O.W. Fischer nannte seinen ersten Kater Michael. Später hatten sich die Puschelmonster derart vermehrt, dass er sein Haus »Katzenschlössl« nannte. Völlig den Kopf verdreht haben Katzen des weiteren den Schauspielerinnen Sarah Bernhardt, Claudia Cardinale, Sophia Loren und ihren männlichen Kollegen Peter O’Toole und Jean Marais. Brigitte Bardot kämpfte sogar aktiv für die Belange der Katzen und sorgte dafür, dass jede in Frankreich geborene Katze

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