Das Geheimlabor
werden schon irgendwie hineinkommen.“
„Großartig.“ Jack seufzte. „Jetzt macht er aus meiner Exfrau auch noch eine Diebin.“
„Wir sind nur hinter dem Film her“, erklärte Cathy.
„Trotzdem handelt es sich um einen Einbruch, Süße.“
„Du hast nichts damit zu tun.“
„Aber du verlangst von mir, dass ich die Einbrecher beherberge.“
„Nur eine Nacht, Jack. Mehr verlange ich nicht.“
„Das klingt nach einem meiner Sätze.“
„Und deine Sätze wirken immer, nicht wahr?“
„Diesmal nicht.“
„Dann habe ich noch einen Satz, an dem du kauen kannst. Deine Einkommensteuererklärung 1988.“
Jack erstarrte, warf Victor und dann Cathy einen finsteren Blick zu. „Das geht unter die Gürtellinie.’’
„Deine verwundbarste Stelle. Und noch ein paar Worte, auf denen du kauen kannst. Steuerprüfung. Finanzamt, Gefängnis.“
„Schon gut, schon gut!“ Jack hob die Arme. „Himmel, ich hasse dieses Wort!“
„Welches? Gefängnis?“
„Lach nicht, Zuckerstück. Dieses Wort könnte bald auf uns alle zutreffen.“ Er drehte sich um und ging zur Treppe.
„Was machst du?“ fragte Cathy.
„Die Gästebetten. Sieht so aus, als hätte ich heute Nacht Gäste ...“
„Können wir ihm vertrauen?“ fragte Victor, nachdem Jack nach oben verschwunden war.
Cathy sank erschöpft auf die Couch. „Wir müssen.“
Er setzte sich zu ihr. „Das war nicht leicht für dich.“
Sie lächelte. „Ich wollte schon immer mit Jack hart umspringen. Ich denke, Jack wird wenigstens heute Nacht mitmachen.“
„Das war Erpressung, nicht wahr? Die Sache mit der Steuer.“
„Ich habe ihn nur an etwas erinnert.“
Victor schüttelte den Kopf. „Du bist erstaunlich. In der einen Minute springst du von Hausdach zu Hausdach, in der nächsten erpresst du Exehemänner.“
„Sie haben ja so recht“, sagte Jack, der wieder am Fuß der Treppe erschienen war. „Sie ist eine erstaunliche Frau. Ich kann kaum erwarten, was sie als Nächstes tun wird.“
Cathy erhob sich erschöpft. „Ich werde alles tun, um am Leben zu bleiben.“ Sie schob sich an Jack vorbei und ging die Treppe hinauf.
Die beiden Männer lauschten ihren sich entfernenden Schritten. Dann betrachteten sie einander.
„Also“, sagte Jack mit erzwungener Heiterkeit. „Was kommt jetzt an die Reihe? Scrabble?“
„Versuchen Sie es mit einer Patience.“ Victor stemmte sich von der Couch hoch, durchquerte den Raum und drehte sich um. „Zuckerman, lieben Sie Ihre Frau noch?“
Jack wirkte bei der Frage leicht geschockt. „Ob ich sie noch liebe? Lassen Sie mich mal überlegen. Nein, nicht direkt. Aber ich habe wohl eine sentimentale Bindung, basierend auf zehn Jahren Ehe. Und ich respektiere sie.“
„Sie respektieren Cathy? Sie?“
„Ja. Ihre Talente. Ihre technischen Fähigkeiten. Immerhin ist sie meine Nummer eins als Make-up-Künstlerin.“
„Ich habe einen Vorschlag“, sagte Victor.
Jack sah sofort misstrauisch drein. „Was mag das wohl sein?“
„Ich bin derjenige, hinter dem sie eigentlich her sind, nicht Cathy. Ich will die Gefahr für Cathy nicht noch größer machen, als sie ohnedies schon ist.“
„Wie edel von Ihnen.“
„Es ist wahrscheinlich besser, ich ziehe auf eigene Faust los. Wenn ich sie bei Ihnen zurücklasse, werden Sie dann auf sie aufpassen?“
Jack blickte auf seine Füße hinunter. „Ich schätze schon.“
„Schätzen Sie nicht. Werden Sie es?“
„Sehen Sie, wir starten nächsten Monat Dreharbeiten in Mexiko. Dschungelszenen, schwarze Lagunen, solches Zeug. Da sollte es sicher genug sein.“
„Das ist nächsten Monat. Was ist jetzt?“
„Ich lasse mir etwas einfallen. Aber verschwinden Sie zuerst von der Bildfläche, weil Sie der Grund sind, dass sie überhaupt in Gefahr ist.“
Victor nickte. „Morgen bin ich weg.“
„Gut.“
„Passen Sie auf Cathy auf. Schaffen Sie sie aus der Stadt. Aus dem Land. Warten Sie nicht.“
„Ja, sicher.“
Bei der hastigen Art, in der Jack das sagte, kam in Victor die Frage auf, ob der Mann sich um irgendjemanden sorgte außer umsich selbst. Aber Victor hatte keine Wahl. Er musste Jack Zuckerman vertrauen.
Auf dem Korridor im ersten Stock blieb er vor Cathys Zimmer stehen und hörte, wie sie durch den Raum ging. Er klopfte.
Eine Pause. „Komm herein.“
Eine schwache Lampe erleuchtete den Raum. Cathy saß auf dem Bett, mit einem lächerlich großen Herrenshirt bekleidet. Ihr Haar hing in dunklen Wellen auf ihre Schultern. Der Duft von Seife
Weitere Kostenlose Bücher