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Das Geheimnis der toten Vögel

Das Geheimnis der toten Vögel

Titel: Das Geheimnis der toten Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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sich setzen zu müssen, während die Worte der Krankenschwester sich in ihr Bewusstsein vorarbeiteten und ihre ganze Bedeutung entfalteten.
     
    »Wir erklären das alles gern heute Abend bei dem Treffen. Es findet auf Warfsholm statt.«
     
    »Nein, ich will es jetzt wissen.« Maria merkte, wie ihr Gesicht heiß wurde und sich auf dem Hals rote Flecken ausbreiteten. Das Gefühl einer nicht greifbaren Bedrohung und gleichzeitiger Ohnmacht brachte sie auf. »Glauben Sie, dass die Kinder mit der Vogelgrippe angesteckt worden sein könnten? Die Köchin Berit Hoas hat sie, oder? Es ging ihr nicht gut, ich weiß, dass sie ins Krankenhaus gekommen ist. Hat sie die Vogelgrippe? Ist es so? Antworten Sie mir!«
     
    »Ich habe keine Befugnis, darauf zu antworten. Wenn sie vor dem Treffen wichtige Fragen haben, dann können Sie über unsere Hotline mit Dr. Jonatan Eriksson sprechen.«
     
    Die Stimme der Krankenschwester klang gepresst. Die Situation war offensichtlich ernster, als man den Anschein erwecken wollte. Wenn sie jetzt sagt, dass es keinen Grund zur Besorgnis gibt, dann schreie ich, dachte Maria Wern und verspürte Wut auf diese arme Person, die doch nur ihre Arbeit nach den Direktiven verrichtete, die sie erhalten hatte. Emil, wie geht es Emil? Die Sorge drückte Maria den Hals zu.
     
    »Was werden Sie tun? Ihnen Blutproben abnehmen? Sie impfen? Hilft eine Impfung, wenn sie bereits angesteckt sind? Gibt es überhaupt einen Impfstoff? Oder Medizin?«
     
    »Wie ich schon sagte: Wenn Sie weitere Fragen haben, dann sollten Sie diese mit unserem Arzt erörtern. Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, dienen nur der Sicherheit, falls sich herausstellen sollte, dass es sich um Vogelgrippe handelt. Aber das wissen wir noch nicht.«
     
    »Aber ihr Verdacht muss schon sehr stark sein, wenn Sie die Leute bitten, nicht nach Gotland zu reisen, oder? Da geht es ja nicht gerade um wenig Geld, wenn der Touristenstrom ausbleibt.« Maria empfand sich als hart, doch sie wollte die andere nicht zu leicht davonkommen lassen.
     
    Hartman stand in der Tür. Diesmal hatte er das Essenspaket dabei. Er schien allerbester Laune zu sein.
     
    »Kommst du?« Er machte einen Schritt ins Zimmer. »Was ist denn, Maria? Ist etwas passiert?«
     
    »Du, ich komme nicht mit. Muss noch ein Telefonat führen. Es geht um Emil. Ich erkläre es dir später.« Anstatt den Raum zu verlassen, blieb Hartman an Marias Schreibtisch sitzen, ohne auch nur den Deckel von seiner Brotdose aufzuklappen. Es fühlte sich gut an, dass er dasaß, wie ein Garant dafür, dass nichts allzu Schreckliches geschehen konnte, eine Verbindung zur Alltagswirklichkeit, wo es so etwas wie Kinder, die mit tödlichen Krankheiten angesteckt wurden, nicht geben durfte.
     
    Maria wählte die Nummer des Infektionsarztes, die sie bekommen hatte. Das Besetzzeichen ertönte. Am liebsten wäre sie zur Schule in Klinte gefahren und hätte nachgesehen, ob es Emil gut ging. Jetzt sofort. Die Gedanken drehten sich im Kreis. Was konnte sie tun, wenn er krank war? Das Besetztzeichen ertönte immer noch, und Maria war froh, dass Hartman dasaß, denn dann gab es jemanden, mit dem sie ihre Sorge teilen konnte.
     
    »Ich dachte an den Nachbarn von Berit Hoas, Ruben Nilsson, der mit den Brieftauben. Er ist tot in seinem Bett gefunden worden. Diese Sache ist schlimmer, als sie sagen. Warum gehen die denn nicht ran? Die müssen doch begreifen, dass die Menschen wissen wollen, was los ist. Es geht hier um mein Kind!«
     
    »Wie ansteckend ist es denn?«, fragte Hartman, weil ihm nicht Besseres einfiel.
     
    »Ich weiß nicht, aber wenn es sich wie eine gewöhnliche Erkältung verbreitet, dann reicht ein Nieser, soweit ich weiß, zehn Meter. Aber es hängt natürlich davon ab, wie groß die eigene Widerstandskraft ist. Es gibt Medizin, die Virusinfektionen eindämmen kann.«
     
    »Tamiflu. Als in Südostasien die Vogelgrippe ausbrach, beschloss man, dass Schweden eine Million Behandlungskuren à zehn Dosen einkaufen sollte. Man hatte vor, ein Bereitschaftslager aufzubauen. Hoffentlich haben sie das auch gemacht.«
     
    »Ja, ich erinnere mich auch, davon gelesen zu haben. Die Ärzte hatten die Medikamente aufgrund ziemlich vager Indikationen verschrieben, und diejenigen, die die Medizin wirklich brauchten, mussten darauf warten, weil es in der Apotheke nichts mehr gab. Warum geht der denn nicht ran?«
     
    Tomas Hartman wollte gerade etwas antworten, als Maria

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