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0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
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Harry, »der Rotschopf«, war das Tagesgespräch von New York.
    Harry besaß eine gehörige Portion Gehirn unter seinen roten Haaren, und er spielte mit der Stadtpolizei auf eine Art Katze und Maus, daß die Cops das kalte Grausen bekamen und die Zeitungen nach dem Eingreifen des FBI zeterten.
    Aber Harry war viel zu geschickt, um irgendein Bundesgesetz zu übertreten und damit unser Eingreifen herauszufordern.
    Er blieb mit seinem Wirken in den Grenzen des Staates New York und ging jedem G-man in einem großen Bogen aus dem Wege.
    Harry verdiente sein Geld zwar auf eine ungesetzliche, .aber relativ harmlose Art. Bei Pferde- und Hunderennen gewannen seit einiger Zeit immer die Viecher, denen kein Mensch den Sieg zugetraut hätte, mit Ausnahme von Harry »Rotschopf«, dessen Mittelsmänner dicke Wetten auf die Außenseiter plazierten und auf diese Weise einige Dutzend Buchmacher ruinierten.
    Natürlich fielen den Rennbehörden diese ständigen Außenseitergewinne auf.
    Sie taten alles, um dem Rotschopf auf die Schliche zu kommen, und die Kriminalabteilung der Stadtpolizei forschte eifrig mit. Alle glaubten, daß Harry auf irgendeine vertrackte Weise die lahmen Gäule und hinkenden Hunde, die ihm das Geld brachten, mit irgendeinem Mittel aufputschte, aber diese Meinung mußte erst einmal bewiesen werden.
    Genau das schafften die Beamten nicht, obwohl sie jeden von Harrys Gäulen und Hunden vor und nach dem Rennen oben und unten und von hinten nach vorn untersuchen ließen.
    Manche Leute waren der Meinung, daß Harry demnächst einen alten Dackel gegen einen hochgezüchteten Windhund laufen lassen würde, und daß der Dackel unter Harrys Hand den Windhund glatt um eine halbe Runde abhängen könnte.
    Tips, welches Pferd und welcher Hund am Wochenende für Harry »Rotschopf« liefen, waren sehr gesucht und wurden hochbezahlt, und Harry und seine Gewinnsträhne waren überhaupt das Stadtgespräch von New York.
    Eines Morgens rief mich Mr. High an und sagte: »Es handelt sich mal wieder um ein gestohlenes Auto, Jerry.«
    Ich stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. In diesem Jahr wurden so viel Autos geklaut, daß diese Fälle nahe daran waren, unsere gesamte Arbeit zu blockieren.
    Wundern Sie sich, daß die gefürchtete, geheimnisvolle und hochspezialisierte Bundespolizei der Vereinigten Staaten sich um gestohlene Autos kümmert?
    Normalerweise interessieren wir uns auch wenig dafür, aber wenn so eine gestohlene Karre von einem Bundesland in das andere gebracht wird, dann ist die Verfolgung plötzlich Angelegenheit der Bundespolizei, weil die Macht der Staats- uhd Stadtpolizei an den Grenzen des betreffenden Staates endet. Vor runden dreißig Jahren, als Hoover den FBI wieder richtig auf die Beine stellte, um endlich den Prohibitions-Gangstern gehörig auf die Finger zu klopfen, da waren die gestohlenen Wagen, mit denen die Mörder jener Gangs von einem Bundesland in das andere wechselten, oft der einzige Vorwand, unter denen G-men sich mit ihnen beschäftigen konnten. Denn die einzelnen Staaten unseres Landes achten sorgfältig auf ihre Souveränität und haben es nicht gern, wenn die Bundesbehörden sich in Dinge einmischen, die sie als ihre Angelegenheit betrachten.
    Na ja, damals konnte niemand ahnen, daß die Autos sich vermehren würden wie die Kaninchen.
    Das Gesetz, das die Verfolgung von gestohlenen Gegenständen, die von einem Bundesland in das andere Bundesland verbracht worden sind, zur Angelegenheit des Bundes erklärt, wurde nie aufgehoben, und seitdem erhält der FBI jeden Morgen die Durchschläge der Verlustmeldungen von Autos.
    Wir in New York werden besonders damit belastet.
    Wenn jemand in Manhattan ein Auto klaut, so braucht er nur damit den Lincoln-Tunnel benutzen oder sich mit der Fähre über den Hudson-River setzen zu lassen.
    Schon befindet er sich im Staate New Jersey, und wir haben die Sache am Halse.
    Die Leute, die die Gesetze erfüllen, sind manchesmal vernünftiger als die Gesetze selbst.
    Die Cops von New York und die Polizisten von New Jersey haben längst eingesehen, daß sie mit der Flut von gestohlenen Wagen nicht den FBI überschütten dürfen, wenn die G-men noch Zeit für ernsthaftere Fälle behalten sollen.
    Also einigen sie sich gewöhnlich per Telefon, wenn ein New-Jersey-Auto in New York auf taucht oder umgekehrt.
    Wir bekommen dann nur noch eine kurze Meldung, daß der Wagen mit der Nr. X Y… wieder aufgefunden wurde.
    Aber hin und wieder kommt es auch zu Differenzen.
    In

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