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Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Titel: Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Forster-Grötsch
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zog einen türkisblauen Bikini heraus. Kritisch musterte sie die beiden Teile und fragte sich, wie sie wohl darin aussehen würde. Der Blick in einen Spiegel raubte ihr fast den Atem, als sie erkannte, dass die Badekleidung perfekt passte. Er unterstrich ihre blauen Augen und ließ ihre bereits sonnengebräunte Haut prima zur Geltung kommen. Zufrieden klappte sie den Riegel zurück und betrat das Freie.
    » Hey , du siehst prima in dem Bikini aus!«, rief ihr jemand zu.
    Leandra schaute sich verwundert um. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen , denn sie erkannte Fabienne wieder . Sie war von ihrer Liege aufgesprungen und stapfte auf Leandra zu.
    »Henry und Luca haben sich eine Luftmatratze geschnappt und sind aufs Meer hinausgepaddelt. Sie toben da herum wie kleine verspielte Welpen! Wenn du Lust hast, kannst du dich neben mich setzen. Ich habe dir eine Liege freigehalten«, sagte sie und sah Leandra erwartungsvoll an.
    Leandra war froh, wieder einmal mit einem Mädchen sprechen zu können und nahm die Einladung dankend an. Einen kühlen Softcocktail schlürfend lagen die beiden Kinder nun nebeneinander und streckten alle Viere von sich.
    »Ach, ist faulenzen schön!«, dachte Leandra laut und wackelte genüsslich mit ihren Zehen.
    Luca und Henry waren auf ihre Luftmatratzen geklettert und versuchten darauf zu stehen. Dabei winkten sie Leandra zu. Da sie auf der wackeligen Unterlage keinen Halt fanden, platschten sie mit einem lauten Knall ins Wasser. Die beiden Mädchen amüsierten sich köstlich über das unerwartete Schauspiel.
    »Ich hoffe, dass ich noch lange hier auf Mikosma bleiben darf«, sprach Fabienne. »Ich habe solche Angst, wieder nach Hause zurückzukehren. Ich wünschte, ich könnte für immer hier bleiben. Seit mein Vater seine Arbeit verloren hat, muss Mutter allein für unseren Lebensunterhalt sorgen. Sie ist deswegen oft sehr gestresst und schimpft grundlos auf mich ein. Papa hat sich so eingeigelt und schottet sich aus Scham vor seinen Freunden ab, sodass uns keiner mehr besuchen kommt.«
    Fabienne schluckte und sprach dann leise weiter: »Die Schule ist der einzige Ort, an dem ich mich wohl fühle. Dort kann ich zeigen, was in mir steckt und erhalte von den Leh rern Anerkennung, die mir zu Hause fehlt. Verstehst du das?«
    Sie sah Leandra tief in die Augen. Diese lächelte sie sanft an und nickte wortlos mit dem Kopf. Auch sie würde am liebsten eine Ewigkeit auf Mikosma verbringen. Leandra saugte den letzten Rest ihres Bananen-Shakes mit dem Strohhalm aus und winkte eine kleine Fee heran. Eine Rückenmassage würde ihr jetzt gut tun. Sie folgte den Anweisungen der kleinen Dame, drehte sich auf den Bauch und legte ihren Kopf zur Seite. Fabienne hatte sich eine Banane von einer Palme gerissen, schälte sie ab und biss genussvoll in sie hinein. Dabei beobachtete sie das bunte Treiben auf dem Wasser. Während Leandras Rücken sanft in kleinen Kreisen mit einem nach Kokosnuss duftenden Öl eingerieben wurde, schloss sie genüsslich die Augen. Ja, der Moment könnte ewig dauern! Sie musste eingeschlafen sein, denn um sie herum begann plötzlich ein hektisches Treiben. Leandra öffnete langsam die Augen und bemerkte, dass die Massage schon längst zu Ende und die Elfe weit und breit nicht mehr zu sehen war. Sie richtete sich schlaftrunken auf und sah, dass Fabienne bereits angezogen war und mit fieberhafter Eile ihre Badesachen zusammenpackte. Überall griffen die Kinder nach Handtüchern oder Badeschlappen und liefen so schnell wie möglich auf den Aufzug zu. Luca und Henry kamen gerade wild schnaufend aus dem Wasser geeilt, warfen die Matratzen zur Seite und liefen wie der Blitz auf Leandra zu.
    »Was ist los?«, fragte Leandra verwundert, während sie ihre Blicke über die Badebucht schweifen ließ.
    Bevor ihr jemand antworten konnte, ertönte das Blasen eines tiefen Hornes.
    »Mist! Der Unterricht beginnt!«, schrie Fabienne aufgeregt, nahm die Badeschuhe in die Hände und hetzte schnell da von.
    Jetzt erst begriff Leandra, dass dies das Horn von Alphata sein musste! Sie sprang auf und wusste im ersten Moment nicht, wo sie ihre Kleider verstaut hatte. Dann fiel ihr die Muschel wieder ein.
    »Beeile dich, Leandra!«, rief Luca, der bereits seine Jeans über die nasse Hose gestreift hatte.
    Auch Henry war schon fast angezogen, wobei das Wasser aus der wilden Mähne tropfte. Der Strand war in Windeseile wie leer gefegt.
    »Das war schon das zweite Mal! Beim dritten Hornruf müssen wir im

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