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Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Titel: Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Forster-Grötsch
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blickten sich erschrocken nach allen Seiten um. Dann allmählich erstarb ihr Rufen und sie ließen sich erschöpft auf den Boden fallen. Erst jetzt wagten sie es, sich loszulassen und ihre Finger zu entkrampfen.
    »Noch so einen Angriff überlebe ich nicht!«, gestand Luca kraftlos und raufte seine braunen Haare.
    »Ich dachte schon, unser Leben sei zu Ende. Er hat uns von oben überrascht . Wir hätten keine Chance gehabt «, sagte Leandra und atmete lange aus.
    »Genau das ist der Punkt, der mich dabei stört: Er hatte uns schon am Spieß zappeln und plötzlich zog er sich zurück. Das ist doch nicht normal für einen Terronen. Und was meinte er mit dem Satz: »Verzeiht, Herrin«?«, überlegte Henry und sah Leandra an.
    »Das habe ich in meinem Schreien wohl überhört«, gestand sie und hob ratlos die Schultern.
    Luca hatte diese Worte ebenfalls vernommen, entschuldigte sich jedoch bei Henry damit, dass sein momentaner Zustand ihm keine Möglichkeit lassen würde, sich darüber Gedanken zu machen.
    »Ich bin froh, dass ich noch lebe und dabei ist es mir egal, was den Terron dazu bewegt hat, uns laufen zu lassen!«, schloss Luca die in seinen Augen unsinnige Diskussion ab.
    Mühsam erhoben sich die drei Freunde, klopften den Staub aus den Kleidern und setzten den Weg fort.
    »Wenn wir nicht endlich ans Ziel kommen, erfriere ich«, jammerte Luca und vergrub seine Hände noch tiefer in seiner Hosentasche.
    Auch Henry, der die beiden sonst immer so leicht aufheitern konnte, schwieg und zog den Kopf zwischen die Schultern. Eine unerwartete Kraft trieb Leandra voran und ohne es zu ahnen, durchquerte sie den letzten Gang des Irrgartens. Nach all den Kämpfen mit den Terronen, die sie daran hindern wollten, dieses Ziel zu erreichen, standen sie vor einer massiven eisernen Gittertüre, die mit Kletterpflanzen und Moos überwuchert war. Dichtes Gestrüpp und buntes Laub waren Zeugen, dass seit langer Zeit niemand mehr über diese Schwelle getreten war.

20. Kapitel
    Die Hülle fällt

    »Die nächste Etappe hätten wir erreicht«, sagte Luca, während er das riesige Eisentor, das in einen schwarzen Granitfelsen gegraben war, unter die Lupe nahm.
    Ornamente mit Teufelsfratzen und spitzen Pranken schmückten die geschwungenen Gitterstäbe.
    »Dieser Teil wird wohl alles andere werden als ein Spaziergang«, merkte Henry nachdenklich an und bog einen dicken Ast zur Seite, der die Klinke der Türe freigab.
    Vorsichtig tastete er sich heran und drückte sie nach unten. Zu allem Erstaunen öffnete sie sich mit einem leisen Knacken. Luca hatte gehofft, dass ihnen der Eintritt schwerer gemacht werden würde und verzog ängstlich sein Gesicht.
    »Ist euch bewusst, dass wir eine Hölle betreten?«, fragte er mit weinerlicher Stimme. »Kein Mensch kommt freiwillig hierher! Ihr habt doch die Warnungen der Magier Terratus und Horros gehört. Hier kommt keiner mehr lebend raus!«
    Henry packte Luca an den Schultern und erklärte ihm: »Wir müssen es für Leandra tun. Wenn sie Jenny nicht befreit, kann sie nicht beweisen, dass sie keine Verräterin ist. Vielleicht muss sie Mikosma deswegen für immer verlassen. Willst du das?«
    Er sah Luca tief in die Augen. Dieser ließ die Schultern hängen und verneinte die Frage tapfer.
    Leandra trat an ihn heran und munterte ihn auf: »Du hast dich so erfolgreich gegenüber dem schrecklichen Terron geschlagen. Das werde ich nie vergessen. Denk einfach daran, dass es nicht schlimmer kommen kann.«
    Ungläubig verdrehte der Kleine die Augen und deutete an, diese peinliche Unterhaltung abbrechen zu wollen. Ihre Fackeln waren herabgebrannt und das Feuer erlosch mit einem leisen Zischen. Deshalb warfen sie die verkohlten Holzreste auf den Boden. Da sie nun beide Hände frei hatten, rissen Leandra und Henry tatkräftig die wilden Äste und das Gestrüpp beiseite, während Luca das Laub vom Boden aufsammelte, um das Öffnen der Türe zu ermöglichen. Leandra schrie vor Schmerz auf, denn sie hatte in einen mit Dornen überzogenen Strauch gefasst. In ihren Fingern steckten winzige kleine Stacheln, die ihre Widerhaken tief in die Haut gebohrt hatten. Sie deutete ihren Freunden an, dass nichts weiter Schlimmes passiert war, setzte sich auf einen Granitfelsen und zog sich die kleinen Biester nach und nach her aus. Luca wühlte so heftig in seinem Laubhaufen herum, dass in seinen Haaren und auf seiner Kleidung Blätter klebten. Der Anblick war so lustig, dass Leandra laut auflachte. Jetzt unterbrach auch Henry

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