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Das geht auf keine Kuhhaut

Das geht auf keine Kuhhaut

Titel: Das geht auf keine Kuhhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wagner
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Verhinderung eines Unglücks zu spät ist. Aber sie ist nur eine Hälfte des Original-Ausdrucks, der lautete „Den Brunnen zudecken, wenn das Kind schon hineingefallen ist“ und meinte, dass man etwas zu spät in Angriff nehme. Im 16. Jahrhundert ist der Ausdruck „das ist in den Brunnen gefallen“ weit verbreitet, offenbar bezeichnete man damit einen unwiederbringlichen Verlust. Brunnen waren nämlich oft sehr tief, und auch Gegenstände, die dort hinunterfielen, waren in der Regel verloren. Manche Brunnen auf Höhenburgen waren bis zu 150 Meter tief, und da konnte es dauern, bis jemand zur Rettung mühsam hinuntergelassen werden konnte, von den Problemen der Sauerstoffversorgung dort unten ganz zu schweigen. Ein in den Brunnen gefallenes Kind war bis dahin sicher ertrunken oder erstickt.
    „Da liegt der Hund begraben!“
    Das ist die Ursache!
    F ür viele Menschen ist ihr Hund der treueste Freund. Manche Tierfreunde bestatten ihn nach seinem Ableben in einem Grab, das ihrem eigenen durchaus ähnelt. So gibt es bei einem walisischen Schloss eine Insel, auf der der Schlossherr allen seinen Haustieren eine würdige letzte Bleibe gönnt. Bei dieser Redewendung geht es aber nicht um die letzte Ruhestätte eines treuen Vierbeiners. Vielmehr ist ein beliebtes Motiv der Volkssage der vergrabene Schatz, der oft von einem Wächter gehütet wird, manchmal von einem Gespenst, manchmal vom Teufel. Oft wacht auch ein Hund, meist ein schwarzer. Kein Wunder: Der Hund ist nun mal zum Bewachen da. In einigen Fällen wird der tierische Schatzwächter auch mit dem Schatz gleichgesetzt, so dass die Redensart wohl gar keinen Hund meint, sondern einen Schatz. Manchmal geht es auch nicht um diesen, sondern um das Geheimnis, das sich um einen vergrabenen Schatz rankt. Da versteht man die Bedeutung der Redewendung, die ja die Ursache, den Grund eines Übels meint.

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Literaturverzeichnis
    Duden Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik, Mannheim 2002
    Franz Severin Berger, Elisabeth Tschachler-Roth, Heiliger Bimbam & Teufels Küche – Alltägliche Redensarten und ihre Herkunft, Erftstadt 2005
    Carl A. Gold, Das Mittelalter in seinen Redewendungen, Ulm 2008
    Karl Erich Krack, Redensarten unter die Lupe genommen – Vom Ursprung und Sinn vielgebrauchter Redewendungen und Begriffe, Berlin 1961
    Mittelalterliches Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber (Hg.), Rechtssprichwörter und sprichwörtliche Redensarten mit rechtlichem Inhalt, Rothenburg o. d. Tauber 1992
    Klaus Müller (Hrsg.), Lexikon der Redensarten, Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen, München 2005
    Heinrich Raab, Deutsche Redewendungen – Von Abblitzen bis Zügel schießen lassen, Wiesbaden, o. J.
    Klaus Müller (Hrsg.), Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen, München 2005
    Karl Hugo Pruys, Bis in die Puppen – Die 100 populärsten Redensarten, Berlin 2008
    Karl Hugo Pruys, Perlen vor die Säue – Noch mehr populäre Redensarten, Berlin 2009
    Lutz Röhrich, Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Freiburg 2003
     
    Verwendete Internetseiten:
    http:/de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Redewendungen
    www.wispor.de
    www.woher-stammt.de

Informationen zum Buch
    Aha-Erlebnisse für Mittelalter-FansWer denkt, das Mittelalter sei sang- und klanglos verschwunden, ist auf dem Holzweg. Denn umgekehrt wird ein Schuh draus: Zwischen den Zeilen bleibt unsere Vergangenheit allgegenwärtig.Da brat mir einer einen Storch! Dem Mittelalter begegnet man überall, in Zeitungsartikeln, Bestseller-Romanen und E-Mails. Die Welt der Ritter, Minnesanger, Kaiser und Könige ist auch in unserer Zeit noch lebendig. Denn wer wurde sich nicht lieber aus dem Staub machen, als Scherereien zu bekommen, oder war mit seinem Latein am Ende, weil der Computer über die Wupper gegangen warő Gerhard Wagner, der Burgvogt der Marksburg am Rhein, hat 250 solcher heute noch benutzten Redewendungen gesammelt und erläutert in diesem bibliophilen und reich illustrierten Buch kompetent deren Herkunft. Der Leser kann über das Register gezielt nachschlagen oder sich beim Schmökern auf die Bauernhöfe, Burgen und Turnierplatze des Mittelalters entführen lassen.Der Autor kennt das Mittelalter aus dem Effeff und erstaunt mit den überraschenden Zusammenhangen, die er aus dem Hut zieht. Seine Erklärungen haben Hand und Fuß, so dass die Welt der Redewendungen dem Leser nicht mehr spanisch vorkommt.

Informationen zum Autor
    Gerhard Wagner hat Germanistik

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