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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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Kommentar

    Als Schriftsteller existiert man nicht in einem Vakuum.
    Auch wenn es sich bei uns häufig um Einzelgänger handelt, deren eigene Gesellschaft sie zufriedenstellt, so können wir doch nicht ohne den Einfluss anderer Menschen leben. Wir brauchen andere, um uns ein Erscheinungsbild zu leihen, einen Charakterzug zu stehlen, uns eine überraschende Einsicht zunutze zu machen. Es sind die anderen, die uns helfen, facettenreiche Figuren, interessante Persönlichkeiten und spannende Situationen zu erschaffen und dieser Einfluss beginnt bereits in frühester Kindheit. Ohne andere Menschen wäre unsere Fantasie ziemlich eingeschränkt.
    Manche Menschen spielen in dieser Hinsicht eine wichtigere Rolle als andere.
    Meine Mutter hat eine vorurteilsfreie Tochter aufgezogen und ihr dabei ganz unverblümt klargemacht, dass Beziehungen in verschiedenen Größen und Formen existieren und manche von ihnen sich aus Menschen des gleichen Geschlechts zusammensetzen. Danke dafür, Mom, dass du eine meiner begeistertsten Leserinnen bist und auch bei den etwas freizügigeren Passagen niemals mit der Wimper zuckst. Und auch dafür, dass du gesagt hast, mein Buch sei ganz genauso gut wie die Liebesromane, von denen du jede Woche drei verschlingst – auch wenn ich weiß, dass du voreingenommen bist.
    Im Internet bin ich vielen Gleichgesinnten begegnet, von denen eine zu meiner Stammlektorin wurde. Silv, danke, dass du meine merkwürdigen europäischen Redewendungen, meine wackelige Rechtschreibung und meinen seltsamen Satzbau korrigierst und dich mit meiner manchmal sehr amerikanischen Ausdrucksweise herumschlägst. Und danke dafür, dass du den Mut hast, mir zu sagen, wenn etwas nicht funktioniert, und dabei taktvoll genug bleibst, um meinen empfindlichen Schriftstellerstolz nicht zu verletzen.
    Nancy, du hast mich dazu überredet, mein Manuskript an einen Verlag zu schicken und sieh nur, wo ich jetzt bin!
    Allen meinen Internetlesern danke ich dafür, dass sie mich zum Weiterschreiben ermutigt haben. Ich habe jeden einzelnen Kommentar in mich aufgesogen und zu schätzen gewusst. Das Feedback hält eine Autorin nicht nur in Atem, sondern motiviert sie auch.
    An Elizabeth und alle anderen großartigen Menschen bei Dreamspinner Press, meine professionellen Lektorinnen Lynn West und Willa Canter, meine Umschlagillustratorin Mara McKennen: Danke, dass ihr mir eine Stimme verleiht.

    Von ihrem Platz hinter dem Schreibtisch
    Zahra Owens

Vorwort

    J ACK atmete tief durch. Er hasste seine Arbeit.
    Naja, vielleicht nicht die ganze Arbeit, sondern eher das aufwendige Drumherum, das sie begleitete. Von den offiziellen Verpflichtungen abgesehen liebte er sie sogar. Er tat, was er von Kindesbeinen an immer hatte tun wollen. Er tat, was sein Vater immer getan hatte, denn seit er in die Highschool gekommen war, hatte er gewusst, dass er in dessen Fußstapfen treten und Diplomat werden wollte. Da er in allen möglichen Teilen der Welt aufgewachsen war, beherrschte er ziemlich viele Sprachen, und jetzt, wo er sich in einem neuen Land befand, kam eine neue hinzu. Sein ganzes Leben lang hatte er das hier gewollt und jetzt war es Realität.
    Nur leider war heute einer dieser Abende, an denen er seine Aufgaben hasste. Da er seinen Präsidenten bei der Ausrichtung eines Banketts zu Ehren seines Besuches unterstützte, hatte er sich mit einem maßgeschneiderten Armani-Anzug in Schale geworfen und seine Frau Maria, mit der er seit fünfzehn Jahren verheiratet war, half ihm dabei, goldene Manschettenknöpfe am Designerhemd darunter zu befestigen.
    „Kannst du nicht … eine Sekunde lang still halten?“ Sie stellte die Frage, ohne zu lächeln. Vermutlich war sie so aufgeregt wie er, wenn nicht noch mehr. Auch wenn er bei Banketten die Rolle des Gastgebers im Namen des Präsidenten einnahm, waren zwangsläufig alle Blicke auf „die Ehefrau“ gerichtet, denn es war allgemein bekannt, dass sie sich jedes Mal um die organisatorische Seite kümmerte. Er lächelte bei dem Gedanken, wie viel Glück er mit ihr hatte.
    Maria war ebenfalls die Tochter zweier Berufsdiplomaten und ganz ähnlich wie er aufgewachsen.
    Dass er bereits vor seinem vierzigsten Lebensjahr das erste Mal zum Botschafter berufen wurde, verdankte er zweifellos zu einem großen Teil der Tatsache, dass es sich bei ihr um ein vorbildliches Organisationstalent handelte. Das würde heute Abend nicht anders sein. Sie hatte ein Bankett für 112 Würdenträger mit einem Fünf-Gänge-Menü und

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