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Das Geschwärzte Medaillon (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Geschwärzte Medaillon (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geschwärzte Medaillon (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Körper. »Er hat gesagt, dass ich es noch nicht wüsste. Dass ich es wohl immer noch nicht erkannt hätte. Wir übersehen etwas. Etwas sehr Wichtiges. Du musst es versprechen. Ich kann dir sagen, wo Craig ist. Du musst ihn holen und dann fliehen. Bitte, Keira! Bitte.«
    Sie begegnete meinem Blick nicht.
    »Und dann? Hast du die ganzen Erdwesen vergessen? Ich dachte, du denkst, dass es zu viele wären.«
    »Die jüngste Generation, nimm sie mit. Vielleicht können sie einen Ausgleich schaffen. Keira, bitte.«
    Ich fing wieder an zu weinen. Ich konnte es nicht verhindern. Ich war zu schwach. Ich hatte alles verraten. Diese eine Sache musste ich richtigstellen. Ich musste dafür sorgen, dass sie entkamen. Ich musste ihn ablenken.
    »Aber er kontrolliert doch auch sie.«
    Ich schüttelte schluchzend den Kopf.
    »Ich denke nicht. Nicht so, dass er sie zurückrufen könnte. Und außerdem ...«, ich stockte kurz. »Keira, du kannst sie von ihm befreien.«
    Ich setzte mich ruckartig auf und sah in ihre geröteten braun-grünen Augen. Auch sie kämpfte mit den Tränen, wenn auch erfolgreicher als ich.
    »Du hast den Seelentropfen! Und du hast deine Magie! Du kannst sie von seinem Einfluss befreien. Du kannst ihr Gleichgewicht wieder herstellen!«
    »Dann kann ich das doch auch bei dir machen.«
    Ich zuckte zusammen. War das möglich? War es so einfach? Würde Keira mich von Leander befreien können? Nein. Ich schüttelte verzweifelt den Kopf.
    Ich konnte nicht sofort antworten. »Ich bin anders.«
    »Janlan ...«
    »Nein, Keira. Bei mir wird es nicht funktionieren. Ich bin anders. Ich bin die Ausnahme. Es würde nicht gehen. Glaube mir. Mit mir ist etwas anderes passiert als mit Clara und Jason und den anderen. Sie kannst du retten. Mich nicht.«
    Jetzt konnte sie ihre Tränen nicht zurückhalten. Wo hatte ich sie bloß mit hineingezogen. Sie verdiente es nicht. Vorsichtig nahm ich ihr Gesicht in beide Hände – ich verstand immer noch nicht, wie meine Hand wieder gesund war - und brachte sie dazu mich wieder anzusehen.
    »Du musst es mir versprechen. Rettet euch, wenn ich die Möglichkeit dazu geschaffen habe.«
    Sie wollte ihr Gesicht abwenden, aber ich konnte es nicht zulassen.
    »Keira, du hast nicht versagt. Du hast nie versagt. Nicht als Schützerin und schon gar nicht als Freundin. Gib mir dieses eine Versprechen und ich werde versprechen, dass ich nie aufhören werde gegen ihn zu kämpfen, so lange, bis ich zu dir und Craig nach Hause kommen kann.«
    Sie wollte wieder den Kopf schütteln. Ich hatte das Gefühl, dass meine Seele aufleuchten musste, so hell empfand ich plötzlich das Badezimmer. Während der ganzen Zeit hatte ich die Seelensicht nicht verlassen, in der Hoffnung, sie würde wie ein Schild gegen die Blutsicht wirken. Es war ein grelles Weißblau, das noch intensiver wurde, als ich sagte:»Ich verspreche es, Keira. Ich komme zurück. Ich werde zu dir und Craig zurückkommen. Jetzt musst du mir mein Versprechen geben.«
    »Janlan. Ich kann nicht.«
    Ich lächelte sie so unbefangen an, wie ich es getan hatte, als sie mich vor Monaten in unserem Tal gefunden hatte.
    »Doch, du kannst. Du bist stärker als ich. Du bist zu viel mehr fähig. Du musst es nur noch herausfinden. Es ist noch nicht zu Ende. Versprich es, Keira«, forderte ich ein letztes Mal eindringlich. Ein Nicken war alles, was meine beste Freundin noch zustande brachte. Ihr Nicken war für sie so bindend wie ein Vertrag und das wusste ich. Wir hatten einen Pakt geschlossen. Jetzt musste ich sie nur noch zu Craig führen und einen Weg finden, wie sie entkommen konnten. Meine Hoffnungslosigkeit schien sich in meine stärkste Waffe zu verwandeln. Leander würde vielleicht meinen Körper bekommen, aber meine Seele gehörte mir.

    Rettender Verrat

    Mir war heiß, als ich erwachte und mich verwirrt umsah. Ich hatte schon so lange nicht mehr in einem Bett geschlafen, dass es so ungewohnt war, in einem aufzuwachen. Hinter den Fenstern war es immer noch dunkel. Keine Überraschung im Anbetracht der Tatsache, dass ich gerade in einer Stadt weit unterhalb der Erdoberfläche war. Ich seufzte. Wie lange war es her, dass ich die Sonne nicht mehr gesehen hatte? Mein Körper zitterte, als ich mich auf meine Füße stellte. Ich schwankte für eine Sekunde, dann hatte ich mein Gleichgewicht im Griff. Der Kleiderschrank war zum Bersten gefüllt mit den unterschiedlichsten Kleidungsstücken. Ich würde sicherlich nicht mal die Hälfte von ihnen anziehen. Rüschen

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