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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Prolog
     
    Es war ein besonderer Raum in einem entlegenen Winkel eines Gebäudes am Rande des Föderationskomplexes. Der Festfonds für die Restrukturierung der Föderation hatte ihn vor mehr als zwanzig Standardjahren auf Dauer gemietet und die Kosten für die umfangreichen und kostspieligen Änderungsarbeiten übernommen.
    Man ließ die Fenster herausbrechen und die Öffnungen zumauern. Die Wandzwischenräume wurden mit einer schweren Mischung aus Synthestein ausgefüllt und mit einem Gitter aus Mikromaschen ausgelegt, die, wenn aktiviert, nicht nur die Vibrationen in den Wänden selbst verzerrten, sondern auch jede elektronische Übertragung bis hin auf Zwischenraumebene, der selbst allerdings nicht beeinflußt werden konnte. Das Gitter umschloß den Raum und die Tür und sorgte dafür, daß eventuelle außen angebrachte Verstärker, die die Stimmen im Raum aufzeichnen sollten, nichts weiter als ein undefinierbares Gewirr von Lauten hören ließen. Das Tüpfelchen auf dem i bildete ein Psi-Schirm. Mit Ausnahme eines Zwischenraumtransmitters konnte nichts innerhalb dieser Abschirmung Informationen hinaussenden, und was die Zwischenraumtransmitter betraf, so war hier selbst für das kompakteste Gerät kein geeignetes Versteck zu finden. Gerade hier. Wände, Fußboden und Decke waren völlig kahl, und die Bodenbeleuchtung deckte ihren Strombedarf selbst. Das Mobiliar bestand aus durchsichtigen Kristallpolymeren, einem Material, das vor zwanzig Jahren groß in Mode gewesen war. Es gab in diesem Raum kein Versteck für Abhörgeräte, und jeder Versuch, ein solches Gerät in einer Wand zu installieren, würde das Maschenwerk des Gitters zerreißen und ein Störungssignal auslösen. Dieser »sichere Ort« war Sonderkonferenzen von höheren Mitgliedern der Restrukturistenbewegung vorbehalten. Elson deBloise hatte heute eine solche Konferenz einberufen.
    Douglas Habel betrat als erster den Raum. Er war der Grand Old Man der Restrukturistenbewegung und aus Altersgründen kürzlich von seinem Führungsposten zurückgetreten. Es fiel ihm nicht leicht, an dem für den Vorsitzenden reservierten Platz vorbeizugehen – dieser gebührte nun Elson –, doch er nahm sich zusammen und setzte sich ans andere Ende des Konferenztisches.
    Bald danach trat Philo Barth ein, ein dickbäuchiger, lästerlicher und offensichtlich hochmütiger Mann, der sich als Föderationsabgeordneter seines Sektors fest etabliert hatte.
    »Tag, Doug«, begrüßte er Habel und ließ sich dann ächzend in einen Sessel fallen. Dann begannen die beiden Männer in leisem, zwanglosem Ton ein Gespräch über die bevorstehende Sitzungsunterbrechung, während der alle Abgeordneten zu ihrer jeweiligen Heimatwelt zurückkehren würden.
    Als nächster kam Doyl Catera herein; er blickte die Anwesenden mürrisch an. Catera war noch jung, ein aufgehender, leuchtender Stern am Restrukturistenfirmament mit ständig wechselnder Laune … und außerdem haßte er diesen »sicheren Ort«. Er nickte den beiden anderen zu, warf sich in einen Sessel und wartete, in dumpfem Brüten versunken.
    Es dauerte nicht lange, bis Elson deBloise, der den Zeitpunkt seines Auftretens sorgfältig berechnet hatte, als letzter erschien. Er war von massiger Statur, sein Haar war an den Schläfen leicht ergraut, und seine ganze Erscheinung hinterließ den Eindruck von Selbstsicherheit.
    DeBloise ließ die Tür hinter sich zugleiten und drückte auf einen Knopf in ihrer Mitte, der sie mit dem Gitter im übrigen Raum verbinden würde. Ohne zu zögern nahm er dann am Kopfende des Tisches Platz und zog eine kleine Notizplatte aus seiner Hosentasche.
    »Nun«, begann er leutselig, »ich schätze, wir alle wissen, warum wir hier sind.«
    »Aber nicht warum wir hier sind, das nicht«, warf Catera in beißendem Tonfall ein.
    DeBloises Stimme verlor nichts an Freundlichkeit. »Doug, Philo und ich kennen sehr wohl ihre Abneigung gegen die Sicherheitsvorkehrungen in diesem Raum, Doyl, aber wir glauben, daß sie ganz einfach notwendige Übel sind.«
    »Und besonders jetzt, Doyl«, erklärte Habel. »Wir befinden uns in der Föderationszentrale, und dieser Planet wird von Befürwortern der Charta verwaltet. Und obwohl sie, wie ich zugeben muß, als Gruppe während meiner langen Laufbahn unsere Sicherheit respektiert haben, gibt es doch andere außerhalb der politischen Gemeinschaft, die keine derartigen Skrupel haben. Aus zuverlässigen Quellen habe ich erfahren, daß in letzter Zeit irgend jemand unsere

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