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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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dann taumelte Bill zurück, als Lizzie ihm eine Ohrfeige verpasste.
    So schwach er war, richtete Jack sich auf dem Stuhl auf. Am liebsten wäre er auf Bill losgegangen, um die Ehre seiner Frau zu verteidigen. Er sah, wie Bill Miller in die Dunkelheit davonwankte, während Lizzie zum Haus kam. Kurz darauf hörte Jack, wie sie sich den Schnee von den Stiefeln klopfte.
    Dann kam sie in Jacks Zimmer, zog sich den Schal aus und rieb sich die kalten Hände. Ihr Gesicht war gerötet, und sie schaute Jack nicht an, wie sie es sonst immer tat.
    »Jetzt ist es Zeit für die Geschenke«, sagte sie. »Dann fahren Mom und Dad nach Hause. Aber sie kommen morgen wieder. Okay, Liebling? Es wird ein toller Tag.«
    »Wie geht es deiner Hand?«
    Sie schaute ihn an. »Was?«
    Jack deutete zum Fenster. »Ich glaube, Bill kann von Glück sagen, dass du ihn nicht k. o. geschlagen hast.«
    »Er war betrunken, sonst hätte er sich das nicht getraut. Dieser Blödmann!«
    Jack wollte etwas erwidern, schwieg dann aber und wandte sich ab. Lizzie setzte sich neben ihn.
    »Du glaubst doch nicht, dass Bill und ich …«
    Jack nahm Lizzies Hand. »Natürlich nicht.« Er küsste sie auf die Wange.
    »Was ist es dann? Irgendetwas macht dir doch Sorgen.«
    »Du bist noch jung, und du hast drei Kinder.«
    »Ja.« Lizzie versuchte sich an einem Lächeln, das aber sofort wieder verschwand, als sie sah, wie Jack es meinte.
    »Du brauchst jemanden in deinem Leben«, sagte er.
    »Ich will nicht darüber reden.« Lizzie versuchte aufzustehen, doch Jack hielt sie fest.
    »Lizzie, sieh mich an. Bitte.«
    Sie wandte sich ihm wieder zu. Tränen schimmerten in ihren Augen.
    »Du wirst einen anderen finden.«
    »Nein.«
    »Doch, wirst du.«
    »Ich habe ein erfülltes Leben. Da ist kein Platz für …«
    »Doch, Lizzie, da ist Platz genug.«
    »Müssen wir jetzt darüber reden? Es ist Heiligabend.«
    »Ich kann nicht allzu wählerisch sein, was den Zeitpunkt betrifft.« Nach dem vielen Reden nahm Jack einen tiefen Zug Sauerstoff.
    Lizzie wurde rot. »Das habe ich nicht gemeint. Ich … Du siehst heute besser aus. Vielleicht haben die Ärzte sich …«
    »Nein, Lizzie.«
    Sie legte die Hand auf die Augen. »Wenn ich an solche Dinge denke, heißt das … Ich will nicht … Du könntest …«
    Jack nahm sie in die Arme. »Mit der Zeit kommt alles wieder in Ordnung. Ich verspreche es dir. Geh es einfach langsam an. Und sei glücklich.« Er zwang Lizzie, ihn anzuschauen, und wischte ihr die Tränen ab. Irgendwie brachte er ein Lächeln zustande. »Aber entscheide dich um Himmels willen nicht für Bill.«
    Lizzie lachte, doch ihr Lachen verwandelte sich rasch in ein ersticktes Schluchzen. Jack hielt sie fest.
    Als sie sich schließlich voneinander lösten, putzte Lizzie sich die Nase und sagte: »Ich habe gerade über den nächsten Sommer nachgedacht. Ich wollte mit dir darüber reden.«
    Dass sie noch immer seine Meinung hören wollte, rührte Jack. »Ja, sicher.«
    »Vermutlich hältst du mich für dumm …«
    »Wieso?«
    »Ich habe daran gedacht, mit den Kindern in den Palast zu fahren.«
    »In den Palast? Da warst du nicht mehr, seit …«
    »Ich weiß. Aber ich glaube, dass die Zeit dafür gekommen ist. Nach dem, was ich so gehört habe, ist das Haus in einem schlechten Zustand. Sicher, das bedeutet viel Arbeit, aber für einen Sommer wird das schon okay sein.«
    »Bist du sicher? Ich weiß, wie hart das für dich gewesen ist.«
    Lizzie zog ein Foto aus der Tasche und zeigte es Jack. »Das habe ich mir schon seit Jahren nicht mehr angeschaut. Erinnerst du dich noch, wie ich es dir zum ersten Mal gezeigt habe?«
    Es war ein Bild der O’Tooles, als ihre Kinder noch klein gewesen waren.
    Jack schaute sich das Foto an. »Das da neben dir ist Tillie, deine Zwillingsschwester.«
    »Mom hat immer gesagt, sie habe uns nie voneinander unterscheiden können.«
    »Tillie war fünf, als sie gestorben ist, nicht wahr?«
    »Fast sechs. Meningitis. Die Ärzte konnten nichts mehr tun.« Kurz schaute Lizzie zu Jack, nahm den Blick dann aber wieder fort, als hätte sie gedacht: G enau wie bei dir .
    »Das muss schlimm für dich gewesen sein. Für euch alle.«
    »Ich weiß noch, wie meine Eltern mir erzählt haben, Tillie sei jetzt im Himmel.« Lizzie lächelte, gleichzeitig rannen ihr Tränen über die Wangen. »Es gibt da einen alten Leuchtturm auf dem Gelände, weißt du. Er war damals noch in Betrieb. Es war wunderschön.«
    »Ich kann mich erinnern, dass du mir davon erzählt

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