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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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kann Sie verstehen«, antwortete Mikki.
    Der Cop trat neben das Bett. Jack richtete sich auf die Ellbogen auf. Er keuchte. Vor Aufregung gierte seine geschwächte Lunge nach so viel Luft, dass das Herz nicht mehr Schritt halten konnte.
    Der Beamte schluckte. »Mr. Armstrong?« Er hielt kurz inne, während Jack zu ihm aufschaute. »Ich fürchte, Ihre Frau hatte einen Unfall.«

KAPITEL 6
    Jack saß festgeschnallt im Rollstuhl und starrte auf den Sarg seiner Frau. Mikki und Cory saßen neben ihm. Jackie war noch zu jung, sodass eine Nachbarin sich um ihn kümmerte. Der Priester trat auf sie zu und gab Jack und den Kindern die heilige Kommunion. Jack wäre beinahe an der Hostie erstickt, doch schließlich gelang es ihm, sie hinunterzuschlucken. Ironischerweise war es die erste feste Nahrung, die er seit Monaten zu sich genommen hatte.
    Bei der Beerdigung meiner Frau.
    Das Wetter war kalt, der Himmel bewölkt. Der Wind drang selbst durch die dicksten Mäntel. Die Straßen waren noch immer vereist und tückisch. Sie waren in einer Limousine des Bestattungsunternehmens zum Friedhof gefahren, die extra für die Familie zur Verfügung gestellt worden war. Jacks Schwiegervater, Fred, saß vorn neben dem Fahrer, während Jack und die Kinder sich mit Lizzies Mutter, Bonnie, im Fond drängten. Bonnie hatte kaum ein Wort geredet, nachdem sie erfahren hatte, dass ihre jüngste Tochter bei einem Unfall ums Leben gekommen war: Lizzie hatte mit ihrem Van eine rote Ampel überfahren und war von einem Schneepflug erfasst worden. Sie war auf der Stelle tot gewesen.
    Die Zeremonie am Grab war gnädig kurz gewesen. Der Priester schien zu verstehen, dass einige der älteren Leute nicht durchhalten würden, wenn er sich nicht beeilte.
    Jack schaute zu Mikki. Sie hatte ihr stacheliges Haar zurückgebunden und trug ein schwarzes Kleid, das ihr bis über die Knie reichte. Mit leerem Blick starrte sie auf den Sarg. Cory wiederum hatte ihn nicht einmal angeschaut. Schließlich wurde Jack zum Sarg geschoben. Er legte die Hand darauf, murmelte ein paar Worte und lehnte sich wieder zurück. Er fühlte sich vollkommen desorientiert. In seinen Gedanken hatte er diese Szene schon hundert Mal durchgespielt. Nur hatte er da im Sarg gelegen, und Lizzie hatte sich von ihm verabschiedet. Doch plötzlich stand die ganze Welt kopf.
    »Bald bin ich bei dir, Lizzie«, sagte Jack mit stockender Stimme. Die Worte wirkten hohl und gezwungen, doch ihm fiel nichts anderes ein.
    Als er zusammenzubrechen drohte, packte ihn eine starke Hand und hielt ihn fest.
    »Schon okay, Jack. Wir bringen dich jetzt zum Wagen.« Er hob den Blick und sah Sammy Duvall.
    Sammy schob ihn in Rekordzeit zur Limousine. Bevor er die Tür schloss, legte er Jack tröstend die Hand auf die Schulter. »Ich werde immer für dich da sein, alter Junge.«
    Sie wurden nach Hause gefahren. Lizzies Fehlen war wie eine schwelende Wunde, für die es kein Heilmittel gab. Jackie wurde von der Nachbarin gebracht. Dann wurde Essen aufgetragen, und es gab einen einfachen Leichenschmaus, bei dem sich die bedrückten Gäste leise unterhielten. Mehr als einmal erwischte Jack die anderen dabei, wie sie ihn anstarrten. Ohne Zweifel dachten sie: Mein Gott, was jetzt?
    Jack dachte das Gleiche. Was jetzt?
    Zwei Stunden später war das Haus leer mit Ausnahme von Jack, den Kindern und den Schwiegereltern. Die Kinder verschwanden sofort. Ein paar Minuten später hörte Jack Gitarrenklänge aus Mikkis Zimmer. Die Melodie war abgehackt und melancholisch. Cory und Jackie teilten sich ein Zimmer, doch von dort kam kein Geräusch. Jack stellte sich vor, wie Cory weinte, während ein verwirrter Jackie ihn zu trösten versuchte.
    Bonnie und Fred O’Toole schauten genauso verstört und ratlos drein, wie Jack sich fühlte. Sie hatten vorgehabt, ihrer kerngesunden Tochter und deren Kindern beim Übergang zum Witwendasein zu helfen, bis sie ihr Leben allein weiterführen konnten. Ohne Lizzie musste Jack sich nun eingestehen, dass seine Beziehung zu seinen Schwiegereltern stets nur oberflächlich gewesen war.
    Fred war ein großer Mann. Er war übergewichtig, sodass gesundheitliche Probleme über kurz oder lang kaum ausbleiben würden. Außerdem neigte er dazu, sich seiner Frau in allem unterzuordnen, ob es um Sport oder um Autos ging, mit denen er sich von Berufs wegen beschäftigte, was ihn als Autoverkäufer nach Cleveland geführt hatte. Fred war ein Mann, der lieber auf den Boden starrte, als jemandem in die Augen zu

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