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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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hinaus in den Wald und Erdbeeren suchen. Die Mutter: „nein, mein liebes Töchterchen, es ist zu kalt, du könntest mir erfrieren.“ Weil sie ihr aber keine Ruhe ließ, gab sie endlich nach, nähte ihm einen prächtigen Pelzrock, den es anziehen musste, und gab ihm Butterbrot und Kuchen mit auf den Weg.
    Das Mädchen ging in den Wald und gerade auf das kleine Häuschen zu. Die drei kleinen Haulemänner guckten wieder, aber es grüßte sie nicht, und, ohne sich nach ihnen umzusehen und ohne sie zu grüßen, stolperte es in die Stube hinein, setzte sich an den Ofen und fing an sein Butterbrot und seinen Kuchen zu essen. „Gib uns etwas davon“, riefen die Kleinen, aber es antwortete „es schickt mir selber nicht, wie kann ich andern noch davon abgeben?“ 
    Als es nun fertig war mit dem Essen, sprachen sie „da hast du einen Besen, kehr uns draußen vor der Hinterthür rein.“ „Ei, kehrt euch selber“, antwortete es, „ich bin eure Magd nicht.“ Wie es sah, dass sie ihm nichts schenken wollten, ging es zur Türe hinaus. Da sprachen die kleinen Männer untereinander „was sollen wir ihm schenken, weil es so unartig ist und ein böses neidisches Herz hat, das niemand etwas gönnt?“ Der erste sprach „ich schenk ihm, dass es jeden Tag hässlicher wird.“ Der zweite sprach „ich schenk ihm, dass ihm bei jedem Wort, das es spricht, eine Kröte aus dem Munde springt.“ Der dritte sprach „ich schenk ihm, dass es eines unglücklichen Todes stirbt.“ 
    Das Mädchen suchte draußen nach Erdbeeren, als es aber keine fand, ging es verdrießlich nach Haus. Und wie es den Mund auftat und seiner Mutter erzählen, wollte was ihm im Walde begegnet war, da sprang ihm bei jedem Wort eine Kröte aus dem Mund, so dass alle einen Abscheu vor ihm bekamen.
    Nun ärgerte sich die Stiefmutter noch viel mehr und dachte nur darauf, wie sie der Tochter des Mannes alles Herzeleid antun wollte, deren Schönheit doch alle Tage größer ward. Endlich nahm sie einen Kessel, setzte ihn zum Feuer und sott Garn darin. Als es gesotten war, hing sie es dem armen Mädchen auf die Schulter, und gab ihm eine Axt dazu, damit sollte es auf den gefrornen Fluss gehen, ein Eisloch hauen und das Garn schlittern. Es war gehorsam, ging hin und hackte ein Loch in das Eis, und als es mitten im Hacken war, kam ein prächtiger Wagen hergefahren, worin der König saß. Der Wagen hielt still und der König fragte „mein Kind, wer bist du und was machst du da?“ „Ich bin ein armes Mädchen und schlittere Garn.“ Da fühlte der König Miteid, und als er sah, wie es so gar schön war, sprach er „willst du mit mir fahren?“ „Ach ja, von Herzen gern“, antwortete es, denn es war froh, dass es der Mutter und Schwester aus den Augen kommen sollte.
    Also stieg es in den Wagen und fuhr mit dem König fort, und als sie auf sein Schloss gekommen waren, ward die Hochzeit mit großer Pracht gefeiert, wie es die kleinen Männlein dem Mädchen geschenkt hatten. Über ein Jahr gebar die junge Königin einen Sohn, und als die Stiefmutter von dem großen Glücke gehört hatte, so kam sie mit ihrer Tochter in das Schloss und tat, als wollte sie einen Besuch machen. Als aber der König einmal hinausgegangen und sonst niemand zugegen war, packte das böse Weib die Königin am Kopf, und ihre Tochter packte sie an den Füßen, hoben sie aus dem Bett und warfen sie zum Fenster hinaus in den vorbei fließenden Strom. Darauf legte sich ihre hässliche Tochter ins Bett, und die Alte deckte sie zu bis über den Kopf. Als der König wieder zurück kam und mit seiner Frau sprechen wollte, rief die Alte „still, still, jetzt geht das nicht, sie liegt in starkem Schweiß, ihr müsst sie heute ruhen lassen.“ Der König dachte nichts Böses dabei und kam erst den andern Morgen wieder, und wie er mit seiner Frau sprach, und sie ihm Antwort gab, sprang bei jedem Wort eine Kröte hervor, während sonst ein Goldstück heraus gefallen war. Da fragte er, was das wäre, aber die Alte sprach, das hätte sie von dem starken Schweiß gekriegt, und würde sich schon wieder geben. In der Nacht aber sah der Küchenjunge, wie eine Ente durch die Gosse geschwommen kam, die sprach
    „König, was machst du?
    schläfst du oder wachst du?“
    Und als er keine Antwort gab, sprach sie
    „was machen meine Gäste?“
    Da antwortete der Küchenjunge
    „sie schlafen feste.“
    Fragte sie weiter
    „was macht mein Kindelein?“
    Antwortete er
    „es schläft in der Wiege fein.“
    Da ging sie

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