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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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drei oder vier zu eins überlegen; der Feind zog sich auch bereitwilliger zurück, wenn die Dinge schlecht standen, um sich neu zu gruppieren und so die Schlacht lange und länger hinauszuziehen. Manchmal dauerte die Schlacht Stunden, bevor sie endlich das letzte Feindschiff vernichteten. Ender begann, seine Geschwaderführer innerhalb derselben Schlacht auszutauschen, brachte frische und ausgeruhte herein, um den Platz derjenigen zu übernehmen, die anfingen, schwerfällig zu werden.
    »Weißt du«, sagte Bohne einmal, als er das Kommando überHot Soups vier übriggebliebene Jäger übernahm, »dieses Spiel macht auch nicht mehr so viel Spaß wie früher.«
    Dann, eines Tages beim Training, als Ender seine Geschwaderführer drillte, wurde der Raum plötzlich schwarz, und er erwachte auf dem Fußboden, das Gesicht blutig, wo er gegen die Kontrollen geprallt war.
    Daraufhin steckten sie ihn ins Bett, und drei Tage lang war er sehr krank. Er erinnerte sich an Gesichter in seinen Träumen, aber es waren keine wirklichen Gesichter, und er wußte das, während er sich einbildete, sie zu sehen. Er dachte, er sähe manchmal Valentine und manchmal Peter; manchmal seine Freunde von der Kampfschule und manchmal die Krabbler, wie sie ihn vivisezierten.
    Einmal wirkte es sehr echt, als er Oberst Graff über sich gebeugt sah, der sanft, wie ein gütiger Vater zu ihm sprach. Aber dann wachte er auf und fand nur seinen Feind, Mazer Rackham.
    »Ich bin wach«, sagte Ender.
    »Das sehe ich«, antwortete Mazer. »Hast lange genug gebraucht. Du hast heute eine Schlacht.«
    Also stand Ender auf und schlug die Schlacht und gewann. Aber an diesem Tag gab es keine zweite Schlacht, und sie ließen ihn früher zu Bett gehen. Seine Hände zitterten, als er sich auszog.
    Während der Nacht glaubte er, Hände zu fühlen, die ihn sanft berührten. Hände voller Zuneigung und Freundlichkeit darin. In seinem Traum waren Stimmen.
    »Sie sind nicht gerade nett zu ihm gewesen.«
    »Das war nicht mein Auftrag.«
    »Wie lange kann er noch weitermachen? Er bricht zusammen.«
    »Lange genug. Er hat es fast hinter sich.«
    »So bald?«
    »Ein paar Tage, und dann ist er durch.«
    »Wie wird er das schaffen, wenn er jetzt schon in diesem Zustand ist?«
    »Bestens. Selbst heute hat er besser als je zuvor gekämpft.«
    In seinem Traum klangen die Stimmen wie Oberst Graff und Mazer Rackham. Aber so waren Träume nun einmal, die verrücktesten Sachen konnten passieren, denn er träumte, wie eine der Stimmen sagte: »Ich kann es nicht ertragen, mit anzusehen, was ihm das antut.« Und die andere Stimme antwortete: »Ich weiß. Ich liebe ihn auch.« Und dann verwandelten sie sich in Valentine und Alai, und in seinem Traum begruben sie ihn, nur ein Hügel erhob sich, wo sie seinen Körper zur Ruhe betteten, und er trocknete aus und wurde zu einer Heimstatt für Krabbler, wie der Riese es war.
    Alles Träume. Wenn es Liebe oder Mitleid für ihn gab, dann nur in seinen Träumen.
    Er wachte auf und schlug eine weitere Schlacht und gewann. Dann ging er zu Bett und schlief wieder und träumte wieder und dann wachte er auf und gewann wieder und schlief wieder und merkte kaum, wann aus Wachen Schlafen wurde. Es war ihm auch egal.
    Der nächste Tag war sein letzter Tag auf der Kommandoschule, auch wenn er es nicht wußte. Mazer Rackham war nicht bei ihm im Zimmer, als er aufwachte. Er duschte und zog sich an und wartete darauf, daß Mazer kam, um die Tür aufzuschließen. Er kam nicht. Ender probierte die Tür. Sie war offen. War es ein Zufall, daß Mazer ihn an diesem Morgen freigelassen hatte? Niemand war bei ihm, um ihm zu sagen, daß er essen mußte, daß er zum Training gehen mußte, daß er schlafen mußte. Freiheit! Der Haken dabei war nur, daß er nicht wußte, was er machen sollte. Einen Augenblick lang dachte er, daß er vielleicht seine Geschwaderführer suchen könnte, von Angesicht zu Angesicht mit ihnen sprechen, aber er wußte nicht, wo sie waren. Sie konnten zwanzig Kilometer entfernt sein, nach allem, was er wußte. Nachdem er kurze Zeit durch die Gänge geirrt war, ging er deshalb in die Messe und nahm sein Frühstück in der Nähe einiger Raumsoldaten ein, die schmutzige Witze erzählten, die Ender nicht einmal ansatzweise verstehen konnte. Dann ging er zum Üben in den Simulatorraum. Obwohl er frei hatte, wollte ihm nichts anderes einfallen.
    Mazer wartete schon auf ihn. Ender spazierte langsam in den Raum. Beim Gehen schlurfte er leicht, und er fühlte

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