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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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dich nicht aufzuwecken. Tja, wenigstens hast du noch ein bißchen Überlebensinstinkt übrig. So, wie Mazer von dir spricht, warst du dabei, zu einem Gemüse zu werden.«
    »Ich hab's jedenfalls versucht. Was ist das für ein Gebumse?«
    »Hier ist ein Krieg im Gange. Unsere Sektion ist verdunkelt, damit wir sicher sind.«
    Ender schwang die Beine aus dem Bett, um sich hinzusetzen. Aber er schaffte es nicht. Sein Kopf schmerzte zu sehr. Er zuckte vor Schmerz zusammen.
    »Nicht hinsetzen, Ender. Es ist okay. Es sieht aus, als könnten wir gewinnen. Nicht alle Bürger des Warschauer Pakts stimmten mit dem Polemarchen überein. Eine Menge von ihnen sind übergelaufen, als der Strategos ihnen erklärte, du seist der I. F. gegenüber loyal.«
    »Ich habe geschlafen.«
    »Also hat er gelogen. Du hast doch in deinen Träumen keinen Verrat ausgeheckt, oder? Einige der Russen, die zu uns kamen, berichteten, daß sie, als der Polemarch ihnen befahl, dich zu finden und umzubringen, sie beinahe ihn umgebracht hätten. Was immer sie für andere Leute empfinden mögen, Ender, dich lieben sie. Die ganze Welt hat deine Schlachten verfolgt. Videos, Tag und Nacht, ich hab ein paar gesehen. Komplett mit deiner Stimme, die die Befehle gibt. Es ist alles, da, nichts wegzensiert. Guter Stoff. Du machst bestimmt noch Fernsehkarriere.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Ender.
    »Ich habe gescherzt. He, kannst du das glauben? Wir haben den Krieg gewonnen. Wir waren so begierig, erwachsen zu werden, damit wir kämpfen konnten, und die ganze Zeit über taten wir es. Ich meine, wir sind Kinder, Ender. Und wir waren es.« Alai lachte. »Du warst es, irgendwie. Quatsch, du warst gut. Ich hatte keine Ahnung, wie du uns aus dieser letzten Falle herausholen würdest. Aber du hast es geschafft. Du warst gut.«
    Ender registrierte die Art, wie er in der Vergangenheitsform sprach. Ich war gut. »Was bin ich jetzt, Alai?«
    »Immer noch gut.«
    »Worin?«
    »In - allem. Es gibt eine Million Soldaten, die dir bis ans Ende des Universums folgen würden.«
    »Ich will nicht ans Ende des Universums.«
    »Wohin willst du dann? Sie werden dir folgen.«
    Ich will nach Hause, dachte Ender, aber ich weiß nicht, wo das ist.
    Das Dröhnen verstummte.
    »Hör mal«, sagte Alai.
    Sie lauschten. Die Tür öffnete sich. Jemand stand dort. Jemand Kleines. »Es ist vorbei«, sagte er. Es war Bohne. Wie zum Beweis gingen die Lichter an.
    »Ho, Bohne«, sagte Ender.
    »Ho, Ender.«
    Petra kam hinter ihm herein, gemeinsam mit Dink, der ihre Hand hielt. Sie traten an Enders Bett. »He, der Held ist wach«, sagte Dink.
    »Wer hat gewonnen?« fragte Ender.
    »Wir, Ender«, sagte Bohne. »Du warst da.«
    »So verrückt ist er nicht, Bohne. Er meint, wer gerade eben gewonnen hat.« Petra nahm Enders Hand. »Auf der Erde hat es einen Waffenstillstand gegeben. Sie haben seit Tagen verhandelt. Schließlich kamen sie darin überein, den Locke-Vorschlag anzunehmen.«
    »Er weiß nichts über den Locke-Vorschlag ...«
    »Er ist sehr kompliziert, aber was er hier bedeutet, ist, daß die I. F. bestehen bleibt, aber ohne den Warschauer Pakt darin. Also fliegen die Raumsoldaten des Warschauer Pakts nach Hause. Ich glaube, Rußland hat dem zugestimmt, weil sie eine Sklavenrevolte am Hals haben. Überall gibt es Wirren. Hier sind ungefähr fünfhundert gestorben, aber auf der Erde war es schlimmer.«
    »Der Hegemon hat abgedankt«, sagte Dink. »Es ist verrückt da unten. Wen kümmert es.«
    »Du okay?« fragte Petra ihn und berührte seinen Kopf. »Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Sie sagten, du wärst verrückt, und wir sagten, sie wären verrückt.«
    »Ich bin verrückt«, sagte Ender. »Aber ich denke, ich bin okay.«
    »Wann hast du das entschieden?« fragte Alai.
    »Als ich dachte, du wärst im Begriff, mich umzubringen, und entschied, dich zuerst zu töten. Ich nehme an, ich bin halt ein Killer bis ins Mark hinein. Aber ich bin lieber am Leben als tot.«
    Sie lachten und pflichteten ihm bei. Dann begann Ender zu weinen und umarmte Bohne und Petra, die ihm am nächsten waren. »Ich habe euch vermißt«, sagte er. »Ich war so um euch besorgt.«
    »Ja, besorgt hast du es uns ganz schön«, antwortete Petra. Sie küßte seine Wange.
    »Nein, ich habe dafür gesorgt, daß ihr es denen besorgt«, sagte Ender. »Diejenigen, die ich am meisten brauchte, habe ich am schnellsten aufgebraucht. Schlechte Planung von meiner Seite.«
    »Jetzt sind wir alle wieder okay«,

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