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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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dumm dastehst. Was ist deine Disziplin jetzt noch wert?
    Am nächsten Tag erklärte Ender Petra, daß um ihretwillen die Schießübungen an den Vormittagen würden aufhören müssen. Bonzo brauchte jetzt nichts, was nach einer Herausforderung aussah, und darum hielte sie sich besser eine Weile von Ender fern. Sie verstand vollkommen. »Außerdem«, sagte sie, »bist du so dicht daran, ein guter Schütze zu sein, wie du es jemals werden kannst.«
    Er ließ sein Pult und seinen Blitzanzug im Spind. Er würde seine Salamanderuniform tragen, bis er sich zur Kleiderausgabestelle begeben und sie gegen das Braun und Schwarz der Ratten eintauschen konnte. Er hatte keine Besitztümer mit hergebracht; er würde keine von hier mitnehmen. Es gab auch keine - alles von Wert war im Schulcomputer oder in seinem Kopf und seinen Händen.
    Er benutzte eines der öffentlichen Pulte im Spieleraum, um sich für einen Nahkampfkurs unter Erdschwerkraft während der Stunde direkt nach dem Frühstück anzumelden. Er hatte nicht vor, sich an Bonzo dafür zu rächen, daß er ihn geschlagen hatte. Aber es sollte auch niemand in der Lage sein, das noch einmal mit ihm zu machen.

Kapitel 8
Ratte
       
    »Oberst Graff, die Spiele sind bisher immer fair durchgeführt worden. Entweder zufällige Verteilung der Sterne oder symmetrische.«
    »Fairneß ist eine wunderbare Eigenschaft, Major Anderson. Sie hat nichts mit Krieg zu tun.«
    »Das Spiel wird beeinträchtigt. Die Vergleichstabellen werden bedeutungslos.«
    »Wie bedauerlich.«
    »Es wird Monate dauern, Jahre, um die neuen Kampfräume zu entwickeln und die Simulationen ans Laufen zu bringen.«
    »Darum bitte ich Sie jetzt. Anzufangen. Seien Sie kreativ. Denken Sie sich jede zusammengeworfene, unmögliche, unfaire Sternenanordnung aus, die Ihnen einfällt. Denken Sie sich andere Möglichkeiten aus, die Regeln zu beugen. Verspätete Benachrichtigung. Ungleiche Stärkeverteilung. Dann lassen Sie die Stimulationen laufen und stellen Sie fest, welche am schwersten, welche am leichtesten sind. Wir wollen hier eine intelligente Progression. Wir wollen ihn voranbringen.«
    »Wann wollen Sie ihn zum Kommandanten machen? Wenn er acht ist?«
    »Natürlich nicht. Ich habe seinen Trupp noch nicht zusammengestellt.«
    »Ach, da haben Sie also auch die Finger drin?«
    »Sie kommen dem Spiel innerlich zu nah, Anderson. Sie vergessen, daß es nur eine Ausbildungsübung ist.«
    »Es bedeutet auch Status, Identität, Ziel, Name; alles, was diese Kinder zu dem macht, was sie sind, erwächst aus diesem Spiel. Wenn bekannt wird, daß beim Spiel manipuliert, gewichtet, betrogen werden kann, wird das die gesamte Schule ruinieren. Ich übertreibe nicht.«
    »Ich weiß.«
    »Darum hoffe ich, daß Ender Wiggin wirklich derjenige ist, denn Sie werden die Wirksamkeit unserer Ausbildungsmethode auf lange Zeit hinaus zunichte machen.«
    »Wenn Ender nicht derjenige ist, wenn sein Gipfel an militärischer Brillanz nicht mit der Ankunft unserer Flotten auf den Heimatwelten der Krabbler zusammentrifft, dann macht es wirklich nichts mehr aus, was unsere Ausbildungsmethode ist oder nicht ist.«
    »Ich hoffe, Sie werden mir verzeihen, Oberst Graff, aber ich finde, daß ich Ihre Befehle und meine Meinung hinsichtlich ihrer Auswirkungen dem Strategos und dem Hegemon berichten muß.«
    »Warum nicht unserem lieben Polemarchen?«
    »Jeder weiß, daß Sie ihn in der Tasche haben.«
    »Solche Feindseligkeit, Major Anderson. Und ich dachte, wir seien Freunde.«
    »Das sind wir. Und ich denke, Sie könnten recht haben mit Ender. Ich glaube nur nicht, daß Sie, und Sie allein, das Schicksal der Welt entscheiden sollten.«
    »Ich denke nicht einmal, daß es richtig für mich ist, das Schicksal Ender Wiggins zu entscheiden.«
    »Also macht es Ihnen nichts aus, wenn ich sie in Kenntnis setze?«
    »Natürlich macht es mir etwas aus, Sie aufdringlicher Esel. Das hier ist etwas, das von Leuten entschieden werden sollte, die wissen, was sie tun, nicht von diesen ängstlichen Politikern, die ihr Amt erhalten haben, weil sie zufällig in dem Land, aus dem sie kommen, über politische Macht verfügen.«
    »Aber Sie verstehen, warum ich es tue.«
    »Weil Sie ein so kurzsichtiger, kleiner, bürokratischer Bastard sind, daß Sie denken, Sie müßten sich für alle Fälle Deckung verschaffen. Nun, wenn etwas schiefgeht, werden wir alle Krabblerfutter sein. Also vertrauen Sie mir jetzt, Anderson, und hetzen Sie mir nicht die ganze verdammte Hegemonie

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